So lasset uns beeten am Weltacker

SONNTAG, 2. JULI 2023, WELTACKER

#Bluepingu e.V., #Gärtnern, #Innovation und Zukunft, #Landwirtschaft, #Nachhaltigkeit, #Weltacker

Text: Nadine Zwingel

Mutter unsere Erde. Bepflanzt werde dein Name. Deine Saat sprieße. Dein Gemüse wachse wie in den Himmel so in die Erde. Amen! Grün lebt sich´s gesünder als grau und Gemüse schmeckt freilich besser als Blech. Am 2. Juli eröffnet der Weltacker Nürnberg am Westpark seine Pforten und präsentiert das Ergebnis einer drei Jahre andauernden Entwicklung: 2000 qm versiegelte Parkfläche wurde gemeinsam von der Stiftung Innovation und Zukunft Nürnberg und Bluepingu e. V. in 2000 qm sprießende Saatfläche verwandelt. Das Resultat: Ein nährstoffreicher Lernort über natürliche Ressourcen, gesunde Ernährung und globale Nachhaltigkeit. Die Mission? World Wide Vegetables! 

So gemein der Verlust der Parkareals für manch‘ gläubige Mobilisten zunächst sein mag, so lehrreich seine Antwort bereits ab Stunde eins. Kein Keim dem Zufall! Die vermeintliche Saat des Bösen mutiert direkt zur Saat der Aufklärung. Teilt man nämlich das weltweite Ackerland von 1,5 Milliarden Hektar durch die Anzahl aller Menschen, so ergeben sich exakt 2000 Hektar pro Nase. Keine Verschwörung, einfache Rechnung. Auf eben dieser Fläche muss dann alles wachsen, was Mensch sich entweder ausgedacht hat (Industrie-Rohstoffe) oder was Mensch grundsätzlich abhängig macht: Nahrung. Und um genau solch bewusstseinserweiterndes Wissen dreht sich das gesamte Gemüse. Aber auch um Bio-Genuss, Kulturangebote, diverse Gemeinschaft und den Oasen-Funken, den Pflanzen einfach deutlich besser versprühen als Betonpfeiler. 
Es braucht eindeutig mehr Props und Support für den Mutterplaneten. Denn (be)denkt Mensch das Projekt noch größer, winkt Agenda 2030 am Horizont. 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung wurden darin 2015 von den Vereinten Nationen notiert. Und zwar, um Frieden, Wohlstand und Umweltschutz auf der ganzen Welt nachhaltig zu fördern. Tougher Meilenstein, für den der Nürnberger Weltacker nun ganz nach dem Berliner Vorbild schon mal ein paar Meilen vorausgeritten ist. Fast ohne Feinstaub, dafür mit umso mehr Erde. Das verdient Lob und Feierei! Im Juli dann, wie obrig erwähnt, ganz offiziell. 

Initiiert wurde die fränkische Weltacker-Version übrigens von Barbara und Manfred Schmitz, die sich mit ihrer gemeinsam gegründeten Verbraucherstiftung „Innovation und Zukunft“ ganz der Agenda 2030 verpflichtet fühlen. „Angesichts einer die Erde und die gesamte Menschheit bedrohenden Klimakatastrophe wird es endlich Zeit, dass die Forderungen der SDGs in die Tat umgesetzt werden“, erklärt sich Vorständin Schmitz im öffentlichen Webprofil. 

Aus dem gemeinsamen Engagement-Gedanken fanden sich dann schnell weitere Teammitglieder zusammen, die den Weltacker (und wohl auch so manche Ideologie) seitdem mit viel Liebe und Geduld umgraben: Katrin Schwanke, Projektleitung von SDGs go local bei Bluepingu e. V., Elna Tietböhl, Projektleitung des Nürnberger Weltackers und Alexander Lisovskiy, der die Gärtnerische Leitung inne hat. Wer mehr über den Nürnberger Weltacker erfahren, spenden oder on top direkt eine Ackerpatenschaft übernehmen will, findet online auf der Website sämtliche Infos. 
Erst mal nur gucken, nix anfassen? 2. Juli! Weltacker Nürnberg! Eröffnung, Happening und Feierei!

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Weltacker Nürnberg – Eröffnung
2. Juli am Westpark, 90431 Nürnberg
 




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#Bluepingu e.V., #Gärtnern, #Innovation und Zukunft, #Landwirtschaft, #Nachhaltigkeit, #Weltacker

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NüRNBERG. Anfang Juli fiel der Startschuss für insgesamt 14 Projekte, die auf unterschiedlichste Weise die Stadt klimaresilienter machen sollen. Gefördert und unterstützt werden sie im Rahmen des großen Urban-Lab-Jahresthemas Was wäre wenn ...?, das uns in den vergangenen Monaten (u.a. bei den texttagen in Zusammenarbeit mit curt!) die Hitze- und Dürre-geplagte Stadt im Jahr 2035 sozusagen heraufbeschworen hat. Nun soll es um Lösungen gehen, an denen sich die gesamte Stadtgesellschaft beteiligt, insgesamt 60.000 Euro werden dabei auf die 14 Projekte verteilt.

Mit dabei ist zum Beispiel der GoKultur-Verein, der mit dem Gartennetzwerk Nürnberg, der Essbaren Stadt und Bluepingu ein Team für 1000 Wassertanks für Nürnberg bildet. Die Tanks sollen die Bewässerung von Nürnbergs Grün durch Regenwasser erleichern. Derzeit läuft ein Designwettbewerb für die Tanks, es gibt 500 Euro zu gewinnen (
HIER ENTLANG).

Das Projekt FungiTownNbg sucht einen kühlen und trockenen Ort für eine nachhaltige Austernpilzproduktion mittels Kreislaufwirtschaft. Heißt: Für das Substrat, auf dem die Pilze wachsen, möchte das Team um Doanh Siu zum Beispiel Abfälle von Kaffeeröstereien nutzen. Im Zuge dessen würden außerdem inklusive Arbeitsplätze entstehen. Doanh ist zur Umsetzung derzeit nicht nur auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, sondern zudem nach großen Gläsern mit Deckeln, Haarnetzen, Arbeitsschutz-Hemden, Rollcontainern und Eimern. Wer was weiß und dieses coole Projekt unterstützen möchte, meldet sich bei redaktion[a]bluepingu.de

Außerdem sollen im Rahmen von Was wäre wenn …? Litfasäulen und Plakatwände vertikal begrünt, ein Aktivspielplatz mit einer Außenküche erweitert, mindestens 100 tiefwurzelnde Bäume gepflanzt und der persönliche Wasserverbrauch per App gemonitored werden. Und noch viel mehr. Alle Projekte von Was wäre wenn ...? findet ihr auf: www.waswaerewenn2035.de

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