Große Themen auf großer Leinwand: Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis 2022

SAMSTAG, 10. DEZEMBER 2022, TAFELHALLE

#Auszeichnung, #Davi Soyza Quartett, #Deutscher Menschenrechts-Filmpreis, #Film, #Menschenrechte, #Preisverleihung, #Tafelhalle

Ein Gastbeitrag von Steffen Kircher.

Am Samstag, den 10.12., dem Internationalen Tag der Menschenrechte, steht die 13. Vergabe des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises an. Die feierliche Preisverleihung wird Kabarettist und Fernsehmoderator Christoph Süß (BR-Quer) moderieren, dazu spielt das David Soyza Quartett. Ehrengast und Schirmherrin des Wettbewerbs 2022 ist Ferdos Forudastan von der CIVIS Medienstiftung. Man darf sich auf spannende Preisträger*innen freuen – und deren Filme. Diese werden nach der Verleihung ab circa 21 Uhr in der „Langen Nacht des Menschenrechts-Films" in voller Länge gezeigt.
Der Preisträgerfilm in der Kategorie Langfilm passt jedoch nicht mehr ins Abendprogramm, und so kann A Black Jesus von Luca Lucchesi am Tag darauf im Casablanca Filmkunsttheater angesehen werden.

Die weiteren fünf Preisträger*innen sind die Dokumentation Der lange Weg der Sinti und Roma von Adrian Oeser in der Kategorie Kurzfilm, ein herausragendes Dokument der Zeitgeschichte. In der Kategorie Hochschule geht der Preis an den Dokumentarfilm Geamana von Matthäus Wörle. Er trifft die letzten Bewohner eines rumänischen Dorfes, das komplett in giftigem Schlamm versinkt. Der Beitrag MONITOR - Europas Schattenarmee: Pushbacks an der kroatisch-bosnischen Grenze eines europäischen Rechercheverbundes erhält die Auszeichnung in der Kategorie Magazin. In der Kategorie Non Professional wird der Fünf-Minuten-Kurzspielfilm Ich wünsche mir ... der Grundschul-Medienwerkstatt aus Tennenbronn ausgezeichnet, in der Kategorie Bildung das 13-minütige Sozialdrama Hayat springt von Miriam Goeze.

Bei der diesjährigen Wettbewerbsrunde wurden insgesamt 385 Produktionen eingereicht, welche die ganze Bandbreite aktueller Menschenrechtsthemen widerspiegeln. Hinter den Einreichungen stehen Geschichten von Folter und Tod, von Vertreibung und Diskriminierung, von staatlicher Repression sowie die Folgen des Klimawandels oder der Einschränkung von Meinungs- und Pressefreiheit. Gleichzeitig stehen viele Beiträge aber auch für den Mut und der Zuversicht, sich für Menschenrechte einzusetzen. Dies ist ganz im Sinne des Filmpreises, denn er will Filmemacher*innen und Redaktionen ermutigen, sich dem Thema Menschenrechte zu stellen. Nur, wenn solche Filme entstehen und von einem möglichst breiten Publikum gesehen werden, können diese Themen auch Wirkungen entfalten und somit für Menschenrechte sensibilisieren.

Was ist der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis?
Dieser Filmpreis ist ein von Film- und Fernsehbranche unabhängiger Medienwettbewerb. Träger sind Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Pro Asyl, sowie 18 weitere Bildungs-, Kultur- und Medieneinrichtungen, konfessionell geprägte Organisationen, Gewerkschaften sowie Wohlfahrtsverbände und kommunale Einrichtungen. Sie sind geeint im Ziel der Achtung und Wahrung der Menschenrechte. Zudem unterstützen Verbände und Einzelpersonen den Filmwettbewerb.
Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ehrt Filmemacher*innen, die sich mit ihren Kino-, Fernseh- und Filmproduktionen in herausragender Weise mit dem Thema Menschenrechte auseinandersetzen und so zum Verständnis der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und aktuellen Menschenrechtsdebatten beitragen. Und das war und ist vielleicht nie wichtiger als gerade eben, in dieser Zeit.

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Preisverleihung deutscher Menschenrechts-Filmpreis 2022
am 10.12. ab 19 Uhr in der Tafelhalle und im Livestream. Ab 21.30 Uhr „Lange Nacht des Menschenrechtfilms“ mit allen Preisträger-Filmen. Außer: „A Black Jesus“ – der läuft am 11.12. ab 11 Uhr im Casablanca Filmkunsttheater.

 




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TAFELHALLE. Ihr kennt das: Die Nachrichten von der künstlichen Intelligenz reißen nicht ab, ständig kann die was Neues und immer mehr gewinnt man das Gefühl, man müsste da irgendwie mitkommen und ist doch eigentlich mit dem, was auf dem guten alten Smartphone abgeht, schon ausreichend überfordert. Allerdings: Für die Kunst ist das Digitale, die KI zunehmen ein reicher Quell der Inspiration. Henrik Kaalund, Tänzer, Choreograf, mehrfach ausgezeichnet und international gefragt, erzählt in seiner neusten Arbeit für die Tafelhalle davon, wie wir uns einer Welt voller Technologie verlieren – und uns vielleicht genau dadurch am Ende wiederfinden. Der Tänzer selbst begegnet dabei auf der Bühne seinem digitalen Alter Ego, das ihn kritisch beobachtet. Kaalund ist an verschiedene Messgeräte angeschlossen, die im Zuge seiner Bewegungen ein Feuerwerk an Bild und Klang auslösen. Wenn die Technik kein störrisches Eigenleben entwickelt, wird er an diesem Abend die Welt des Tanzes revolutionieren. Zu diesem Zweck hat Kaalund unter anderem André Bartetzki mit ins Lost-in-Technology-Boot geholt, einen Pionier der elektroakustischen Musik. Als Gastregisseur:innen und -choreograf:innen waren Susanna Curtis, Anne Devries, Jakob Jokisch und Wenzel Winzer beteiligt.

Henrik Kaalund: Lost in Technology
Premiere: 21.03., 20 Uhr, Tafelhalle
Weitere Termine: 22.3./23.3. & 19.4./20.4.2024 / 20:00 Uhr  >>
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Theater Erlangen
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FILMHAUS. Wenn eine Filmemacherin es versteht, ihre Filme mit einer gehörigen Prise Respektlosigkeit zu garnieren und sie zugleich zu einem ästhetischen Genuss voller grandioser Bilder zu machen, dann sollte sie eigentlich einen festen Platz in der Filmgeschichte haben. Lina Wertmüller wurde diese Ehre leider nicht zuteil. In den 1970er Jahren ein Aushängeschild des italienischen Kinos, ist sie heute nur noch Spezialist*innen ein Begriff. Höchste Zeit, dieses einzigartige Filmkünstlerin mit dem Hang zu auffälligen Brillen wieder zu entdecken!  >>
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