Uschi Unsinn: Auf zum Internationalen Tag gegen Queerphobie

MONTAG, 17. MAI 2021, NüRNBERG

#Engagement, #Homophobie, #Nürnberg, #Queer, #Tag gegen Queerphobie, #Uschi Unsinn

Todesdrohung gegen schwulen Vizepremier
Polizei ermittelt nach homophoben Beleidigungen
FestnahmeWelle gegen schwule Männer in Südkurdistan
Queere Aktivisten von der Polizei mit dem Tod bedroht
Erneut Angriff auf Trans*Frauen in Frankfurt
Gedenktafeln für Homosexuellenbewegung schon wieder beschädigt


… das sind nur einige der Überschriften aus den letzten Wochen in der bundesweiten und internationalen Presse.

Am 17. Mai begeht die queere Community den Internationalen Tag gegen Homo-, Trans*-, Bi- und Queerphobie. Der 17. Mai hat dabei nichts mit dem Unrechtsparagraphen 175 aus unserem Strafgesetzbuch zu tun. Dieser wurde 1994 bei einer Anpassung der Strafgesetzbücher aus der BRD und der DDR endlich ersatzlos gestrichen. Das Datum wurde in Erinnerung an den 17.05.1990 gewählt: An diesem Tag hatte die Vollversammlung der Weltgesundheitsorganisation  (WHO) beschlossen, Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für  Psychische Erkrankungen zu streichen. Transsexualität wurde erst 2018 von dieser Liste gestrichen. Ausgehend von einer Privatinitiative aus Frankreich im Jahr 2005 wird dieser Tag seit 2006 als internationaler Gedenktag begangen – als einziger Gedenktag, der wirklich weltweit begangen wird.

Seit 2013 wird dieser Internationale Tag gegen Homo-, Trans*-, Bi- und Queerphobie („Idahobit“) mit Aktionen an der Nürnberger Lorenzkirche begangen. Seit 2017 wird der Kurzgottesdienst um 17 Uhr in der Lorenzkirche zu diesem Thema gestaltet – und auch dieses Jahr wird es wieder einen Kurzgottesdienst geben. Die Stadt beflaggt außerdem wieder das Rathaus mit dem Regtenbogen. Am Magnus-Hirschfeld-Platz findet ab 18 Uhr eine Kundgbeung statt, die auf diversity media zudem live übertragen wird.
Aber warum ist dieser Tag heute eigentlich noch so wichtig?
Wie ihr auf den Bildern seht, ist es ein wichtiges Zeichen der Verbundenheit geworden, dass an diesem Tag überall bunte Luftballons in den Himmel steigen. Es ist leider noch immer nicht überall möglich, eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung, einen Infotisch oder Mitmachaktionen zu veranstalten. Allerdings ist es überall möglich, bunte Luftballons als Zeichen der Vielfalt in den Himmel steigen zu lassen. Und genau aus diesem Grund finde ich die derzeitige teilweise doch ermüdende Diskussion um Sichtbarkeit und den Umgang damit sehr wichtig. Auch wenn ich die Namen Thierse und Wagenknecht nicht mehr lesen kann, ändert dies nichts an der Wichtigkeit. Sichtbarkeit schafft Sicherheit! – ich kann diesen Satz nicht oft genug wiederholen. Allerdings ist es nicht gleichgültig, wie wir mit dieser Sichtbarkeit umgehen. Deswegen auch die Headlines der letzten Tage am Anfang dieser Kolumne. Ich will und werde sicherlich niemandem vorschreiben, wie man sich zu äußern hat, aber wenn sich ein weißer alter CIS-Mann der SPD als der Vertreter der „NORMALEN“ bezeichnet, wenn Sarah Wagenknecht in ihrem Buch von „immer skurileren Minderheiten schreibt“, dann kann ich nur laut hinausrufen:
SICHTBARKEIT SCHAFFT SICHERHEIT!

Und niemand darf sich wundern oder gar beschweren, wenn solch provokante Thesen Widerspruch und Protest herausfordern. Daher rufe ich jede*r Leser*in dieser Kolumne dazu auf, als queere Person oder als Straight Ally ein Zeichen für Vielfalt zu setzen!

Wir sehen uns am 17. Mai ab 18 Uhr am Magnus-Hirschfeld-Platz!

Ich freue mich auf euch,
euere Uschi Unsinn

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17. Mai
Internationaler Tag gegen Homo-, Trans*-, Bi- + Queerphobie

Kundgebung am Magnus- Hirschfeld-Platz ab 18 Uhr.

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Uschi Unsinn
ist Ehrenmitglied des Fördervereins des CSD Nürnberg.
2020 zog Uschi für die Grünen in den Nürnberger Stadtrat ein
– jetzt schreibt sie für curt.
 




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MAGAZIN  
 
Thomas Köck hat, das hört man eher selten, ein Stück geschrieben, das nicht zum Nachdenken anregen soll. Es zeige einfach nur die Fakten auf. Fast resigniert klingt dementsprechend der Titel: Und alle Tiere rufen: dieser Titel rettet die Welt auch nicht mehr zeigt die Konsequenzen der Existenz und Dominanz des Menschen auf diesem Planeten auf. Regie führt Christoph Dechamps, auf der Bühne steht Thomas Witte. Premiere am 19. April. Das nächste Gostner-Endzeit-szenario folgt dann im Mai: Monte Rosa erzählt von drei Bergsteigern auf den Weg zu den Gipfeln. Für diese drei zählt nichts als der Aufstieg, alle zwischenmenschlichen Beziehungen sind zweckmäßig gedacht. Theresa Dopler hat eine Dystopie geschrieben, in der das Konkurrenzdenken unserer Zeit auf die Spitze getrieben wurde. Premiere: 4. Mai.

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Gostner Hoftheater   
Austraße 70, Nbg.



Salz+Pfeffer
 
Mord im Theater Salz+Pfeffer! Beziehungsweise, schon im Theater Salz+Pfeffer, aber eigentlich in der kleinen Pension Monkswell-Manor in England. Zwei alte Damen hören von dem Fall im Radio und fühlen sich dazu berufen, der Sache nachzugehen und ihn aufzuklären, klar. 
Zum Glück bringen die beiden neben einer Menge englischen Humor auch ausreichend kriminalistisches Gespür mit. Mausefalle ist ein typischer Krimiabend nach Agatha Christie. Paul und Wally Schmidt schlüpfen selbst in die Rollen der ermittelnden Damen. Die verdächtigen Figuren stammen von Ralf Wagner und Uschi Faltenbacher. Termine: 16., 21. und 22. April. 
Und apropos alte Dame: Der Besuch der alten Dame nach Friedrich Dürrenmatt läuft im Salz+Pfeffer in April und Mai ebenfalls weiterhin. Ein Welterfolg des Nachkriegstheaters, in Puppen übersetzt in der Maskenwerkstatt Marianne Meinl.

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Theater Salz+Pfeffer
Frauentorgraben 73, Nbg.

 
 
Ungewöhnliche Produktionen, gerade im Tanzbereich, finden einen Ort in der Tafelhalle. Z.B., wenn man nicht nur mit Menschen performt, sondern auch drei autonom fahrende Soundroboter mit auf die Bühne holt. Mit zwei Tanzenden zusammen bilden die Robos in Alexandra Rauhs Tanz-Performance mit Soundinstallation Glitching Bodies einen Gesamtorganismus, der die Frage aufwirft, wer hier eigentlich von wem beeinflusst wird. Am 21. und 22. April nochmal anschauen. Und dann gleich am 23. April wiederkommen, wenn der liebe Herr Egi Egersdörfer in der Tafelhalle seine Geschichten aus dem Hinterhaus darbietet. Das Ensemble Kontraste ist außerdem gleich zwei Mal zu Gast: Am 29.04. mit Debussy, Bartok und Ravel für vier Hände, an Klavier und Schlagwerk. Am 07.05. dann lädt Schauspielerin Adeline Schebesch ins Dichtercafé, die uns mitnimmt auf Goethes italienische Reise. Dazu hören wir gerne Mozart. 

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Tafelhalle 
Äußere Sulzbacher Str. 62, Nbg.

 
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