Heizhaus: prämierter Kultur- und Kreativort

DONNERSTAG, 18. AUGUST 2022

#Ausstellung, #bayernkreativ, #Heizhaus, #Kultur, #Quelle, #Staatspreis für bayerische Kreativorte

Man kennt‘s! An manchen Tagen, an denen uns das Glück besonders hold zu sein scheint, greift man an der Kasse im Kiosk eben doch mal wieder in den Haufen gelber Bayern-Lose. Vielleicht klappts ja diesmal, wer weiß. Doch wie viele von uns können stolz behaupten, mal wirklich was gewonnen zu haben… Das heizhaus kann das jetzt! Denn das selbstverwaltete Kulturlabor auf dem alten Quelle-Areal wurde mit dem neu ausgerufenen Staatspreis für bayerische Kreativ-
orte
ausgezeichnet.

Und dazu gehört natürlich mehr als nur Glück: Das heizhaus leistet seit Jahren herausragende Arbeit in der Nürnberger Kulturlandschaft. Curt gratuliert von ganzem Herzen und wir freuen uns sehr, dass dieser Einsatz nun großzügig belohnt wurde und das Projekt zur zusätzlichen Finanzspritze weitere verdiente Aufmerksamkeit erhält.

Anfang Juli wurde der Award zum ersten Mal an vier Einrichtungen und Projekte überreicht und soll 2024 wieder ausgerufen werden. Und vielleicht fester Bestandteil der Kulturförderung werden. Neben dem Heizhaus in Nürnberg dürfen sich das Badehaus in Maiersreuth, die DDC Factory in Schweinfurt. Dotiert ist der Preis mit jeweils 10.000 Euro. Die Locations konnten sich gegen 180 Bewerber*innen durchsetzen. Das Gaswerk in Augsburg erhielt außerdem einen nicht-dotierten „Sonderpreis für kommunales Engagement“.

Für Niklas Reinhard, der Teil des heizhaus-Teams rund um die Bewerbung war, hat die Auszeichnung mehrere Bedeutungen: „Besonders freut uns, dass ein Ort wie unserer, der nicht kommerziell arbeitet und vorrangig ehrenamtlich gestemmt wird, eine öffentliche Würdigung erfährt. Das beweist uns, dass wir an etwas Einzigartigem teilhaben, für das es sich lohnt, zu arbeiten.“ Der Preis hat zum Ziel, den ausgezeichneten Kreativorten mehr Sichtbarkeit zu geben und mehr Wertschätzung zukommen zu lassen. Dabei helfen wir auch immer gern.

Seit 2016 haucht der gemeinnützige Quellkollektiv e.V. dem Gebäude wieder neues Leben ein und hat sich in dieser Zeit zu einer festen Größe in der Reihe der Kulturorte in Nürnberg entwickelt – vor allem durch eine blühende Zusammenarbeit mit lokalen Künstler*innen und Vereinen und der daraus resultierenden, scheinbar grenzenlose Diversität an Veranstaltungen, Märkten, Workshops, Vorträgen und Performances.
Konkrete Pläne für die Verwendung des Geldes hat der Verein bereits. Durch die derzeitige Situation gibt es im heizhaus einen klaren Bedarf: „Ein Teil des Preisgeldes wird als Risikopuffer dienen, beispielsweise für steigenden Energiekosten. Ein weiterer Teil wird dafür eingesetzt, unsere Strukturen zu verbessern und nachhaltiger zu gestalten. Das betrifft unter anderem die Verwaltung und die vielen Menschen, die hier die Verantwortung übernehmen und deren Engagement im Projekt nicht zwangsläufig prekäres Arbeiten bedeuten soll.“

Weitere Investitionen fließen in die öffentliche Kulturarbeit. „Das Preisgeld soll natürlich auch in Kulturprojekte fließen. Ersteres ist durch die Umstände bestimmt worden. Zweiteres ist erklärtes Ziel und Wunsch vom gesamten Haus.“
Niklas persönliches Projekt, das er in Zukunft gerne realisieren würde, macht nochmal deutlich, dass das kollektive Miteinander im heizhaus ganz oben auf der Liste steht. „Ich wünsche mir ein Abstimmungs-system bei Entscheidungsfindungen. Grundsätzlich wird bei uns vieles demokratisch entschieden. Das ist natürlich richtig und wichtig. Doch da ein solches System darauf basiert, dass die Mehrheit gewinnt, polarisiert es auch stark. Daneben gibt es das Prinzip Systemisches Konsensieren, bei welchem zwar weiterhin demokratisch entschieden wird, allerdings gewinnt nicht der Vorschlag mit den meisten Stimmen, sondern der, bei dem der geringste Widerstand in der Gruppe existiert. Dem Versuch, dieses Prinzip in unseren Alltag und unsere Gremien einzubauen, würde ich mich gerne widmen.“

Nach den vielen, anstrengenden Jahren der Diskussionen und Diskurse rund um die Freiflächennutzung leerstehender Gebäude in Nürnberg ist die Prämierung natürlich auch ein kleines, großes Trostpflaster. Ein Fingerzeig in die richtige Richtung, sozusagen. Der Staatspreis für bayerische Kreativorte ist mit dem heizhaus einem fantastischen Projekt überreicht worden und hat in diesem Zuge natürlich auch ein besonderes Lob verdient. Der reichhaltige Kulturboden rund um das Quelle-Areal wurde nun mal richtig bewässert und wir sind gespannt darauf zu sehen, was wir in Zukunft alles ernten dürften.

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HEIZHAUS – Soziokulturprojekt des Quellkollektiv e.V.
Wandererstr. 89, 90431 Nbg.  
www.heizhaus.org


Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie rief 2022 den Staatspreis für bayerische Kreativorte ins Leben. Das Bayerische Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft (bayernkreativ) war damit beauftragt, den Preis umzusetzen und auszurichten. Es wurden insgesamt 30.000 Euro Preisgeld vergeben.
„Die Kultur- und Kreativwirtschaft hat ein großes Potenzial. Bayerische Kreativorte sind Impulsgeber für die Regionalentwicklung.“ Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat hier Recht.

PREISVERLEIHUNG: KLICK
www.bayern-kreativ.de


 




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