Hombre x Kaweco

SAMSTAG, 7. DEZEMBER 2019, BUBE UND KöNIG

#Charity, #Design, #Kaweco, #Kunst, #Shop, #Streetart

Zwei Nürnberger Marken tun sich zusammen, um gemeinsam Gutes zu tun. auf der einen Seite ist da der überregional bekannte StreetArt-Künstler Hombre SUK aka Pablo Fontagnier, andererseits die Traditionsmarke für klassisches Schreibgerät, Kaweco. Passt gut zusammen, finden Hombre und Kaweco. Und curt.

Er wird selbst kaum sagen können, wie viele Mauern er in seiner Graffiti-Karriere bemalt hat, denn bereits in den 90er-Jahren entdeckte Pablo Fontagnier die Kunst für sich und entwickelte, inspiriert von den Comic-Helden seiner Kindheit, einen eigenen, unverwechselbaren Stil. In Nürnberg kann man seine Kunst an der Außenwand des ehemaligen Kaufhauses am Aufsessplatz bewundern, entstanden im Rahmen des Global Art Festivals, oder, ganz frisch, am Bauzaun am Künstlerhauses.

Im Auftrag der in Nürnberg ansässigen Marke für hochwertige Schreibgeräte, Kaweco, testete sich Hombre durch deren Portfolio und fand zwei für seine Arbeit äußerst taugliche Geräte: den 2,0 mm Bleistift der Serie Special S und den Al Sport Gel Roller. Es kam zur offiziellen Zusammenarbeit, und so sind ab dem 9. Dezember diese Stifte mit Hombre-Schriftzug in der edlen Hombre-Blechbox erhältlich. Das Sleeve zeigt weitere Illustrationen und ist handnummeriert, denn: Das ganze Hombre-meets-Kaweco-Set ist auf 500 Stück limitiert und wird komplett für einen guten Zweck verkauft.

Aber Kaweco spendet nicht etwa nur diesen gesamten Erlös, sondern rundet das Ganze noch auf stattliche 50.000 Euro auf. Die eine Hälfte des Geldes geht an die Cnopf‘sche Kinderklinik, die andere Hälfte dient dem Aufbau einer Schule in Ukunda, Kenia, in Zusammenarbeit mit dem Burgthann hilft e.V. Die Schule wird rund 100 Kindern den Zugang zu Bildung, Essen, frischem Wasser und medizinischer Versorgung ermöglichen.

Da sieht man mal, was Großartiges passieren kann, wenn die Nürnberger zusammenhalten. curt freut sich und ist voller Respekt!


CURT: Wie kam es zu der Kollabo mit Kaweco?

HOMBRE: Ich würde sagen, es war ein ganz traditionelles aufeinander Aufmerksamwerden und gegenseitiges Feiern. Als man sich dann mal zusammengesetzt und paar Wörter gewechselt hatte, war schnell klar, dass es auch vom Kopf und Herz her wirklich gut passt.

Also eine klassische Nürnberg-Connection!

Eher im Gegenteil. Klassische Instagram-Connection (lacht). Dass wir dann ´ne gemeinsame Homebase haben, ließ uns alle schmunzeln, bestärkte aber natürlich den Wunsch, etwas zusammen zu machen.

Warum ist Kaweco so ein idealer Partner?

Weil die Jungs und Mädels zu den Wenigen zählen, die Tradition mit einer Offenheit für den heutigen Zeitgeist verbinden. Diesen Spagat packen nicht viele. Ansonsten bin ich natürlich auch Fan von qualitativen und schönen Dingen – da trifft man bei Kaweco auch voll ins Schwarze.

Kaweco spendet den Erlös, und einiges mehr. Ist Charity auch dir ein Anliegen?

Auch wenn es hochtrabend klingt, aber wir sind schon alle in einer Verantwortung, zur Besserung beizutragen. Ganz allgemein! Mein Kleiner ist jetzt 6 und selbst der weiß, dass man teilen und abgeben sollte, wenn man hat. Haben bedeutet in diesem Fall: die Möglichkeit, die Reichweite und die Skills. Natürlich müssen wir alle auch leben und man kann nicht das ganze Jahr pro bono arbeiten, aber hin und wieder innehalten, reflektieren und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten handeln, ja, das ist mir schon ein Anliegen.

Streetart-Künstler, die sich über Industrieaufträge freuen dürfen, gibt es noch gar nicht so lange. Seit wann funktioniert das bei dir?

Also, versuchen davon zu leben, anfangs in Kombination mit klassischer Grafik – das sind jetzt auch schon zwölf Jahre. Aber seit circa fünf Jahren sind es fast nur noch Illustrationsprojekte und -jobs, die mittlerweile auch mein Einkommen sichern, sodass ich keine Angst haben muss, plötzlich den Strom abgestellt zu bekommen (lacht).

Bist du Autodidakt, oder hattest du eine fundierte Ausbildung?

Sowohl, als auch, würde ich sagen: Ich hab ein Studium gemacht, hatte da aber vorher auch schon ein paar Jahre Graffiti aufm Buckel. Die technische Komponente aus dem Studium und der Freigeist aus dem Graffiti haben sich defintiv gegenseitig befruchtet und tun es bis heute.

In Nbg kann man dich kaum noch erleben, du bist weltweit unterwegs. Was stand in diesem Jahr so an, was sind die Pläne für 2020?

Der Sommer war gefüllt mit Festivals. Ich war in Spanien, USA, England, Holland etc. Dazu ein, zwei kleinere Ausstellungen. Ein paar größere Jobs waren auch dabei. Und für 2020 sieht es ähnlich aus. Es wird im Frühjahr ein soziales Projekt geben, bei dem Kindergärten im ganz Deutschland partiell gestaltet werden. Eine Collabo mit Mustang Jeans ist schon spruchreif. Und ich habe 25-jähriges Graffiti-Jubiläum nächstes Jahr und werde da ein eigenes Buch rausbringen. Auch für Nürnberg ist schon im Frühjahr etwas geplant, worüber ich aber noch nicht reden kann ...

Packaging für Edelstifte, Hauswände, Bauzäune, Leinwände. Was gibt es noch von Dir?

Hauswände sind natürlich der Klassiker und Evergreens. Aber ja, Textil ist ein großes Thema. Sei es als Collabo, sei es als Auftrag. Oder ab und zu auch mal was Eigenes. Cover Artwork für Musiker gehört auch schon fast zu den Klassikern. Aber durch meinen Stil durfte ich auch schon an mittlerweile drei Kinderspielen arbeiten. Und ich habe ein Buch illustriert, aber auch jede Mengen Fastfood-Themen für Diner und Bars überall auf der Welt umgesetzt. Es lässt einen schon grinsen, wie vielfältig das Einsatzgebiet geworden ist.

Als Künstler kann man von seiner Kunst leben, wenn man das System der Selbstvermarktung verstanden hat?

Kann man. Natürlich ist es weiterhin so, dass es viel mehr Künstler als „Jobs“ gibt, da muss man realistisch sein. Wie jede Art der Selbstständigkeit ist es ein Drahtseilakt. Am Anfang darf man sich nicht  zu schade sein, für wenig oder umsonst zu arbeiten. Dann clever irgendwann die Preise anzuziehen. Strikt genug sein, um Leuten abzusagen, höflich genug, sie dabei nicht zu vergraulen. Selbstvermarktung, ohne über die eigene Markenbildung die Inhalte zu vergessen, usw., usf. Und als Grundvoraussetzung wäre es natürlich super wenn man Wirklich gut ist und möglichst einzigartig. Alles gar kein Problem also (lacht).

Wie wichtig sind Instagram und Co, wenn es um Job und Präsenz geht? Und für dich im Speziellen?

Es ist heute ein Weg, sich selbst zu vermarkten, ohne große Vorkenntnisse zu benötigen. Man hat eine im besten Fall kostenlose Reichweite, die so vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.

Heute kommen 90% meiner Jobs, aber auch die Festival- und Ausstellungsanfragen, über soziale Netzwerke. Ich bin auf jeden Fall Nutzer und Fan, weiß aber auch um die Schattenseiten. Ich hätte privat, glaube ich, keinen Account, oder würde ihn wesentlich selektiver nutzen. Aber für mein Geschäft ist es ein wahrer Glücksgriff, der das Geschäft, Kunst & Connections perfekt verbindet.

Zum Abschluss der Standardsatz: Den hässlichen curt-Hund Weber würde ich gerne ans Heimatministerium sprayen, weil …

... in 9 von 10 Fällen eine individuelle Gestaltung den schlichten Beton immer schlägt ...

... „und der curt-Hund sowieso jeden Politiker aufwerten würde!“, muss das heißen. Danke.



[Fotos: Hombre, Kaweco]


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HOMBRE X KAWECO: CHARITY MIT STYLE.
Release-Event am 7. Dezember, 14 Uhr, im bubeundkönig, Obstmarkt 22, Nbg.

Verkauf ab 9. Dez. über kaweco-pen.com und im Kaweco Store, Thomas-Mann-Str. 50, Nbg.

instagram.com/hombre_suk_trs
 




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#Charity, #Design, #Kaweco, #Kunst, #Shop, #Streetart

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