Liegestuhl statt SUV: Parking Day in Nürnberg

FREITAG, 16. SEPTEMBER 2022, NüRNBERG

#Bluepingu, #Bund Naturschutz, #Fahrrad, #Kornmarkt, #Nachhaltigkeit, #Parking Day

Geht mal in die Stadt und macht die Augen zu. Also nicht mitten auf der Straße, aber auf dem Gehsteig. Und dann stellt euch vor, überall, wo Autos stehen und öffentlichen Raum belegen, stünden keine Autos, sondern nix. Wow. Das wäre mal eine Vision. Und ist mehr oder weniger ziemlich genau die Idee hinterm Parking Day: Dem internationalen Aktionstag für mehr öffentlichen Raum für Menschen.

Um das in der Praxis zu demonstrieren widmen Menschen all around the globe, und auch in Nürnberg, am 16. September Parkplätze zu Park-Plätzen um, zum Beispiel am Kornmarkt (Bluepingu) und in Gleishammer (BUND): Liegestuhl statt SUV, Rollrasen statt Betonwüste ist das Motto.

Bei Bluenpingu geht es bereits um 14 Uhr mit der Vorstellung eines neuen Bürgerbegehrens los, mit dabei sind außerdem Singer/Songwriter Malte Klimm, Poetryslammer Michael Jakob und das Theater Salz+Pfeffer. Um 17.30 beginnt die Podiumsdiskussion mit Vetretern von Grünen, Jusos und der TH-Nürnberg zum Thema Städtische Mobilität der Zukunft, zum Abschluss spielen Wollstiefel aus Augsburg Akustik Punk.

Der Nachhaltigkeits-Verein nutzt den Anlass des auch schon neunten Parking Day, um daran zu erinnern, wie die Stadtoberen die Aktion damals, als das losging, so fanden. Marcus König (CSU), einst verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion, heute OB, sagte 2014: „Diese Aktion der ,Schickimicki-Gutmenschen‘ hat einen falschen Ansatz. Es darf nicht sein, dass wir Verkehrsteilnehmer mit solchen Aktionen verdrängen.“ Ähnlich Sebastian Brehm, damals CSU-Fraktionsvorsitzender: „Es kann nicht sein, dass solche Aktionstage so leicht genehmigt werden. Gerade in zentralen Lagen wie der Königstraße oder in der Inneren Laufer Gasse haben wir ohnehin Parkplatzmangel.“

Acht Jahre später ist die Königsstraße eine Fußgängerzone, trotz CSU und allem. Und dennoch ist Nürnberg noch weit, weit von dem Ideal einer grünen, lebenswerten Stadt entfernt. Der Parking Day kann ein Stückechen dazu beitragen, dass wir uns diese Stadt immerhin schon vorstellen können.

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Super Sache insgesamt und extrem geil für Nürnberg natürlich, diese andere Art von Laden nun in seiner Mitte zu haben. Alle Infos und Shop:
www.gentlemachine.shop  >>
NüRNBERG. Anfang Juli fiel der Startschuss für insgesamt 14 Projekte, die auf unterschiedlichste Weise die Stadt klimaresilienter machen sollen. Gefördert und unterstützt werden sie im Rahmen des großen Urban-Lab-Jahresthemas Was wäre wenn ...?, das uns in den vergangenen Monaten (u.a. bei den texttagen in Zusammenarbeit mit curt!) die Hitze- und Dürre-geplagte Stadt im Jahr 2035 sozusagen heraufbeschworen hat. Nun soll es um Lösungen gehen, an denen sich die gesamte Stadtgesellschaft beteiligt, insgesamt 60.000 Euro werden dabei auf die 14 Projekte verteilt.

Mit dabei ist zum Beispiel der GoKultur-Verein, der mit dem Gartennetzwerk Nürnberg, der Essbaren Stadt und Bluepingu ein Team für 1000 Wassertanks für Nürnberg bildet. Die Tanks sollen die Bewässerung von Nürnbergs Grün durch Regenwasser erleichern. Derzeit läuft ein Designwettbewerb für die Tanks, es gibt 500 Euro zu gewinnen (
HIER ENTLANG).

Das Projekt FungiTownNbg sucht einen kühlen und trockenen Ort für eine nachhaltige Austernpilzproduktion mittels Kreislaufwirtschaft. Heißt: Für das Substrat, auf dem die Pilze wachsen, möchte das Team um Doanh Siu zum Beispiel Abfälle von Kaffeeröstereien nutzen. Im Zuge dessen würden außerdem inklusive Arbeitsplätze entstehen. Doanh ist zur Umsetzung derzeit nicht nur auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, sondern zudem nach großen Gläsern mit Deckeln, Haarnetzen, Arbeitsschutz-Hemden, Rollcontainern und Eimern. Wer was weiß und dieses coole Projekt unterstützen möchte, meldet sich bei redaktion[a]bluepingu.de

Außerdem sollen im Rahmen von Was wäre wenn …? Litfasäulen und Plakatwände vertikal begrünt, ein Aktivspielplatz mit einer Außenküche erweitert, mindestens 100 tiefwurzelnde Bäume gepflanzt und der persönliche Wasserverbrauch per App gemonitored werden. Und noch viel mehr. Alle Projekte von Was wäre wenn ...? findet ihr auf: www.waswaerewenn2035.de

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