Bardentreffen: Der wilde Soundtrack zum Hier und Jetzt
#Bardentreffen, #Festival, #Konzerte, #live, #Weltmusik
Von Nadine Zwingel
Bei wem klingelt da eigentlich noch was, wenn so richtig altbackene Tugenden wie Freundlichkeit, Demut und Wertschätzung aus der Mottenkiste hüpfen, um den Zeitgeist an den – ach nö, auch das noch – eher untrendigen, dafür umso friedfertigeren Gemeinsinn zu erinnern? Einfach so aus Jux und Toleranz? Obendrein kost’s nix, bringt aber jede Menge: Das zweifelsohne Unterschiedlichsein im harmonischen Beieinandersein.
Deshalb an dieser Stelle ein recht höflicher Servicehinweis für alle mit Weltoffenheitsallergie: vom 1. bis 3. August lieber nicht durch die Nürnberger Altstadt „marschieren“ – es sei denn, ihr wollt mitten rein in das lauteste, bunteste und fröhlichste Chaos der Stadt, um Groll gegen Ausgeglichenheit zu tauschen und stumpfe Parolen in liebliche Reimstrophen oder musikalische Klangkünste zu verwandeln. Es ist Bardentreffen!
Respekt! lautet das Motto des Jahres. Und zwar nicht als moralisierendes Mahnwort, sondern als ehrliche Einladung zum Zuhören, Hinsehen, Feiern, aufeinander Achtgeben und sich gegenseitig wertschätzen für das, was wir sind und was wir haben: uns. Respekt! für uns Menschen und unsere unterschiedlichen Kulturen, für queere Stimmen, für politische Texte, für laute Beats und all die leisen Töne dazwischen. Respekt für die KünstlerInnen, die aus aller Welt nach Nürnberg kommen, um uns auf acht Bühnen ihre Vielfalt an Musikdarbietungen zu präsentieren. Und all das, wie immer unter freiem Himmel und Eintritt. Genießen wir also gemeinsam den Dreitagetanz.
Zum Auftakt gibts volle Power aus allen Himmelsrichtungen: Die Kumbia Queers mischen Cumbia mit Punk, Nik West bringt Soul und Funk auf dem Bass, und aus Brasilien reisen mit Badi Assad und Ana Frango Elétrico zwei Ausnahme-Stimmen an. Die Balkan Paradise Orchestra blasen als zehnköpfige Brass-Formation die Männerdominanz ins Aus, während Aïta Mon Amour marokkanische Tradition mit Elektro-Rap verbindet. Wer auf kluge Texte steht, zelebriert mit Paula Carolina, Alin Coen, Anna Mabo und Anna Mateur and The Beuys den Soundtrack zum Hier und Jetzt. Und wer wiederum zwischen all den Bühnen durch die Gassen zieht, wird vom süßen Soundtrack der Straße begleitet. Da spielt nämlich der nächste neue Lieblingsact ganz spontan neben dem Lieblings-Stamm-Falafelstand. Basically Bardentreffen eben.
Das Ganze ist und bleibt ein Geschenk an die Stadt – ohne Zäune, ohne Schnickschnack. Nur Musik, wir feinen Menschen und dieser ganz besondere Bardentreffen-Vibe. Es wird laut, voll und großartig. Also: dick im Kalender vormerken und durch drei Tage Sonne, Sound und Sommerfreude treiben lassen.
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46. Bardentreffen
1. bis 3. August an vielen verschiedenen Orten in der Nürnberger Altstadt
Extra-Serivice: Das Lineup der MUZ Bühne an der Lorenzkirche
16 Bands der Region bespielen diese Bühne, die ganz passend vor dem Heimatministerium steht.
Freitag, 01.08.2025
19:00 Uhr // Between My Head And Heart
20:30 Uhr // Merchboi
22:00 Uhr // The Lovebites
Samstag, 02.08.2025
14:00 Uhr // Vincent Babl
15:20 Uhr // Jelias
16:30 Uhr // Maë & Jo meets Vronsy
17:50 Uhr // Kalos
19:10 Uhr // The Citadel
20:30 Uhr // Schrödingers Taube
22:00 Uhr // Jettison Cargo
Sonntag, 03.08.2025
14:00 Uhr // Frieder Graef
15:20 Uhr // Logical Rain
16:40 Uhr // Las Carettas
18:00 Uhr // Fit und Brille (Gewinner Sparda-Band-Voting)
19:30 Uhr // SYN
21:20 Uhr // Chutney
#Bardentreffen, #Festival, #Konzerte, #live, #Weltmusik