Nürnberg Falcons: Parker, Playoffs, Perfekt!

SAMSTAG, 6. APRIL 2019

#Basketball, #Nürnberg Falcons, #Sport

Weil das letzte Hauptrundenspiel daheim gegen die Baunach Young Pikes vor über 1300 ZuschauerInnen nach bereits neun Siegen in Folge auch gewonnen wurde, Seriensieg Nr. 10, dürfen die Nürnberger Falcons ab dem 6. April als Tabellendritter mit einem Heimspiel gegen die RÖMERSTROM Gladiators aus Trier in die 1. Playoff-Runde der zweiten deutschen Basketballliga (ProA) starten. Mitgeholfen hat dabei auch Winterneuzugang Juwan Howard Parker, dem wir vorab ein paar Fragen zu seiner persönlichen Flugkurve gestellt haben.

Weil sich Kapitän Sebastian Schröder kurz nach unserem Interview über sein persönliches Glück und den Nürnberger Basketball im Dezember so schwer an der Hand verletzte, dass er nach den ersten Einschätzungen bis zum Saisonende auszufallen drohte, ging Geschäftsführer und Trainer Ralph Junge auf die Suche nach Ersatz. Das ist während der Saison durchaus nicht leicht für einen Verein, der sich eigentlich noch im Aufbau befindet und kein großes Festgeldkonto hat. Fündig wurde man schließlich in Übersee. Durchaus ein Experiment, denn Juwan Howard Parker hatte zu diesem Zeitpunkt seit März nicht mehr gespielt. „Juwan passt vom Charakter her sehr gut zu uns. Basketballerisch bringt er die Qualitäten mit, nach denen wir gesucht haben. Ein Allrounder, der offensiv wie defensiv eine wichtige Rolle übernehmen kann. Jetzt muss er richtig fit werden und schnell in das Mannschaftsgefüge integriert werden“, erklärte damals Falcons-Trainer Ralph Junge. Spätestens nach seinen 24 Punkten gegen die PS Karlsruhe LIONS Anfang März und der Wahl zum „ProA-Spieler der Woche“ durch die Fans der ProA Basketball Bundesliga, kann man von gelungener Integration sprechen. Früher als erwartet hat sich währenddessen wieder Kapitän Sebastian Schröder an Bord zurückgemeldet. Gerade rechtzeitig, um den ursprünglichen Ersatzmann im Spiel gegen den Basketballer des FC Schalke 04 zu ersetzen. Nach seinem überragenden Spiel gegen Karlsruhe ist der nämlich im darauf folgenden Spiel gegen Phoenix Hagen vom Platz geflogen und musste beim Spiel gegen Schalke zusehen.

Du bist jetzt seit Dezember dabei. Wie ist es Dir bisher ergangen?

Es war für mich mehr, als mir hätte vorstellen können. Nürnberg ist eine fantastische Stadt mit einer super Organisation und noch besseren Leute. Es ist ein Segen für mich.

Was hast du gedacht als die Anfrage aus Nürnberg kam?

Ich war ehrlich gesagt zu aufgeregt, um irgendetwas zu sagen. Das Einzige, woran ich mich erinnere ist, dass ich meiner Verlobten circa 100 Mal geschrieben habe, einfach damit sie davon weiß, weil sie zu der Zeit noch geschlafen hatte.

Auf Twitter war zu lesen, dass du den Traum vom professionellen Basketball damals fast schon aufgegeben hättest.

Es war eine sehr lange Off-Season. Ich hatte meinen College-Abschluss im April 2018 gemacht und im Mai mit dem Training begonnen. Die meisten Spieler werden im Sommer, spätestens im September unter Vertrag genommen. Und da sich bis dahin noch nichts getan hatte, war ich schon etwas besorgt. Also habe ich einfach weiter hart trainiert und dabei meinen Glauben und meine Zuversicht nicht verloren. Anfang Dezember habe ich mich dann gefragt, ob Gott eventuell andere Pläne für mich hat. In dieser Zeit habe ich sehr viel gebetet. Und gerade als ich anfing, mich mit der neue Situation in Alabama abzufinden, rief mein Agent an und sagte, er hätte tolle Neuigkeiten für mich.

Deinen neuen Spielkameraden Ishmail Wainwright kanntest du schon.  

Wir hatten während des College ein paar mal Kontakt und habe natürlich seinen Werdegang verfolgt. Als ich dann in Nürnberg unterschrieben hatte, wusste ich, dass er auch schon hier ist und ich sprach mit ihm über alles, was wichtig ist, um in Deutschland gut klarzukommen. Ish und seine Familie haben einen großen Anteil daran, dass ich mich hier so schnell zurecht gefunden und mich an das Leben hier gewöhnt habe.

Mittlerweile kennst du auch das Team besser. Wie schätzt du euch ein?

Wir sind vor allem ein Team mit einem sehr tiefen Kader und haben Spieler, die auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden können. Wenn der Coach sie einwechselt, sind sie bereit. Ich finde, dass wir auch sehr gut verteidigen, weil wir auf den meisten Positionen größer und athletischer sind als andere Mannschaften in der Liga.
Das Wichtigste wird für uns sein, dass alle Spieler wieder gesund sind und ihren Rhythmus haben. Das wird der entscheidende Faktor sein, wenn wir in den Playoffs weit kommen wollen.

Und wie läuft es für dich im Moment?

Ich bin sehr selbstkritisch, wenn es um Basketball geht, weiß meine Situation aber auch ganz gut einzuschätzen. Es ist mein erstes Jahr, ich bin während der Saison zu einem Team gestoßen, das bereits am Gewinnen war. Ich sehe meine Leistungen hier positiv, will mich aber jeden Tag weiter verbessern.

Du hast es vorhin erwähnt: Am 6. April beginnen die Playoffs. Wie weit wird der Flug der Falcons noch gehen? Vielleicht sogar bis ins Finale?

Ja, ich denke das ist auf jeden Fall möglich. Bis auf Ehingen haben wir alle Teams in der Liga mindestens einmal besiegt, darum denke ich, ohne überheblich klingen zu wollen, dass wir in den Playoffs mit jeder Mannschaft mithalten können.

Du bist in Oklahoma geboren, spielst und lebst jetzt zum ersten Mal weit weg von zuhause. Schwierig?

So weit weg von daheim zu spielen hat mich einiges darüber gelehrt, was es heißt, allein zu sein und sich dennoch überall zurecht zu finden. So war es vergleichsweise einfach, hier in Deutschland anzukommen und heimisch zu werden. Hinzu kommt, dass ich mich zu 100 Prozent auf meine Teamkameraden verlassen kann, was mir sehr hilft.

Und wie gefällt dir deine neue Heimat? Gibt‘s schon Lieblingsorte?

Ich liebe Nürnberg, weil es so viele unterschiedliche Dinge zu tun gibt. An jeder Ecke gibt es etwas Gutes zu Essen. Deshalb ist die Lunchbox definitiv einer meiner Lieblingsplätze. Ich genieße es aber auch sehr, einfach durch die Stadt zu laufen.

JUWAN HOWARD PARKER, #21,
Shooting Guard, 1,93 m, 93 kg, geboren am 7. September 1994 in Oklahoma.
Besuchte von 2013 bis 2018 die University of Georgia und schloss mit einem Master Degree ab. Mit den Georgia Bulldogs spielte er in der Southeastern Conference (SEC), einer der stärksten Divison in der US-College-Liga.

PLAYOFF 1. RUNDE:
Spiel 1, Samstag, 06.04.19, 19.30 Uhr, in Nürnberg
Spiel 2, Mittwoch, 10.04.19, 19.30 Uhr, in Trier
Spiel 3, Freitag, 12.04.19, 19.30 Uhr, in Nürnberg
Spiel 4, Sonntag, 14.04.19, 17.00 Uhr, in Trier (falls nötig)
Spiel 5, Dienstag, 16.04.19, 19.30 Uhr, in Nürnberg (falls nötig)

www.n-bc.de
 




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