Theaterwegweiser im März

MITTWOCH, 27. FEBRUAR 2019

#Dieter Stoll, #Gostner Hoftheater, #Kultur, #Opernhaus, #Staatstheater Nürnberg, #Stadttheater Fürth, #Tafelhalle, #Theater, #Theater Erlangen, #Theater Salz und Pfeffer

Britischer Schock in der Tafelhalle, Broadway für Volker Heißmann in Fürth, die edelsten Tränen im Opernhaus, zwischen Koma und Amok in Gostenhof … und ein Loblied auf die Faulheit in Erlangen.

Gleich zwei „Berliner Operetten“ bedienen die unwiderstehlichen „Geschwister Pfister“ derzeit im Pendelverkehr zwischen der deutschen und der fränkischen Hauptstadt. Paul Linckes „Frau Luna“ im Tipi-Zelt am Berliner Kanzleramt und „Ball im Savoy“ im Opernhaus am Richard-Wagner-Platz. Der Off-Broadway bekommt in Fürth mit der späten Deutschland-Premiere eines Hits von 1962 und dem deutlichen Publikumserfolg von „Lazarus“ aus dem erst 2018 in Deutschland angekommenen Nachlass von David Bowie am Nürnberger Schauspielhaus ebenfalls doppelte Anerkennung. Die Halbzeit ist schon vorbei rundum in der laufenden Theater-Saison, da wird für den zweiten Teil ziemlich schwungvoll nachgeladen. Erlangen ruft die Kreativität der Langeweile aus und zählt dabei weiter den 300. Geburtstag des Markgrafentheaters an, Satire-Großmeister Sigi Zimmerschied sprengt auf dem Weg von Gostenhof nach Gibitzenhof die Grenzen zwischen Kabarett und Theater, die Tafelhalle holt eine früh verstorbene britische Schock-Autorin aus dem Unterbewusstsein und asiatisches Harakiri mit italienischem Orchestersound bleibt als Emotionskitzel unübertrefflich. Das regionale Frühjahrsangebot der Bühnen könnte kaum widersprüchlicher, man könnte auch sagen: vielfältiger, sein.

STAATSTHEATER NÜRNBERG

PREMIERE: Der für Nürnberg fest gebuchte Hausautor, der sich selbstironisch „Haustronaut“ nennt, schickt nach dem anhaltenden Erfolg der Baumwollflöckchen-Weltreise DAS DING sein neues Stück mit demselben Regisseur auf gleicher Bühne los. Jan Philipp Gloger inszeniert Philipp Löhles Uraufführung AM RAND (EIN PROTOKOLL) in den Kammerspielen. Es geht um ein fiktives Dorf, das mit seinen kuriosen Grenzproblemen zum Modellfall für die Weltlage wird. Ein Troll verführt die Kinder im Wald, Wildschweine trampeln die zivilisatorische Ordnung nieder, offene Türen sorgen für Anarchie. Alles aus den Fugen, das muss sortiert  werden – irgendwie. Acht Schauspieler in Randhausen, nahe der tschechischen Grenze: „Da fährt nicht mal ein Bus in dieses bekackte Dorf“.
Premiere: 9. März, weitere Aufführungen am 15. März, 7., 21., 25. April in den Kammerspielen.

PREMIERE: Zuletzt hatten die Freunde der italienischen Oper mit Jens-Daniel Herzogs thrillerscharfer „Tosca“-Inszenierung und der bildmächtigen „Turandot“-Regie von Calixto Bieito zwei vitale, ewige Kolportage-Vorbehalte gegenüber den knalligen Emotionen des Komponisten schäumend überspülende Puccini-Produktionen, an die man sich gerne erinnert. Jetzt kommt ein neuer Versuch mit der bittersüßen Harakiri-Story MADAMA BUTTERFLY, die mit herzergreifenden Arien für die asiatische Titel-Sopranistin und ihren US-amerikanischen Tenor-Verführer ins große Schluchzen führt.
Die reisende Schauspielregisseurin Tina Lanik, die zuletzt am Münchner Residenztheater mit dem kitschmäßig völlig unverdächtigen „Marat/de Sade“ von Peter Weiss und in Stuttgart mit „Das Imperium des Schönen“ vom Zeitgenossen Nis-Momme Stockmann aufgefallen war, tastet sich ins Musiktheater. Die usbekische Sopranistin Barno Ismatullaeva und die Texanerin Emily Newton (hier schon zu sehen in bzw. als „Anna Nicole“) alternieren in der Titelpartie. Der polnische Tenor Tadeusz Szlenkier singt, wie zuletzt in Warschau, den treulosen Pinkerton. Am Pult Kapellmeister Guido Johannes Rumstadt, der Dirigier-Professor der Musikhochschule und Musikchef des Hans-Sachs-Chors.
Premiere:  23. März, weitere Aufführungen 27. März, 5., 8., 14. und 20. April im Opernhaus.

PREMIERE: Die Autorin Petra Hulová gilt als großes Talent der tschechischen Gegenwartsliteratur, der Regisseur ist Deutschlands emsigster Theatermacher mit zwei Namen und das Stück über den Traum einer Welt ohne Sexismus ist der Versuch sprachgrenzüberschreitender Uraufführung mit drei gestaffelten Premieren. Als EINE KURZE GESCHICHTE DER BEWEGUNG 2018 am Stuttgarter Staatstheater erstmals zu sehen war, hatte Regisseur Armin Petras dort das Amt des Intendanten noch nicht abgelegt. Zusammen mit Nürnberg und Prag war das zweisprachige Projekt eingefädelt, doch der umtriebig bis zu acht Mal pro Saison inszenierende Prinzipal (der als Autor auch den Namen Fritz Kater nutzt) ist längst wieder zwischen Bremen und Berlin unterwegs, wenn sein Nürnberger Debüt vor der dritten Station am Stadttheater Prag offiziell wird. Es geht um ein feministisches Umerziehungsprogramm, das „satirisch und kontrovers“ nach dem Weg in die bessere Zukunft Ausschau hält, denn: „Menschen sind schließlich stärker als ihre angebliche Natur“. Vielleicht auch verständnisvoller als ihre Sprache? Jedenfalls sind je zwei tschechische und deutsche Akteure weniger mit Vaterland, aber absolut mit Muttersprache im Einsatz.
Premiere: 24. März, dann wieder 6., 8. April in den Kammerspielen.

FAST EINE PREMIERE: Aus Paris stammte die übernommene Inszenierung von Bellinis NORMA, die sich der inzwischen in Dresden ganz andere Schwerpunkte bevorzugende Intendant Peter Theiler für seine Nürnberger Belcanto-Pflege mit Koloratursopranistin Hrachuhí Bassénz sicherte. Diese Stimme in der von Überwältigungs-Sängerinnen wie Maria Callas und Cecilia Bartoli geprägten Partie enttäuschte nicht, die kunstgewerblich arrangierte Produktion dagegen umso mehr. Denn der zeitweise international ge- und überschätzte Stéphane Braunschweig (Regie und Bühne) fand für die überquellenden Gefühlswelten nur unterkühlte Distanzbilder. Immerhin ist die nur im März zu sehende Wiederaufnahme musikalisch eine echte Zweitpremiere mit komplett gewechseltem Ensemble (die chinesische Sopranistin Yitian Luan, weit gereiste „Lucia di Lammermoor“, singt die  Titelpartie an Stelle der inzwischen an der Semper-Oper zur „Verkauften Braut“ gewechselten Armenierin Bassénz, der georgische Tenor Zurab Zurabishvili schmetterte bereits zu Saisonbeginn in „Krieg und Frieden“) und dem erstmals hier einsteigenden Björn Huestege am Pult. Ein personell frisch aufgeladenes Spannungsfeld, vielleicht hilft`s!
Premiere: 2. März, weitere Aufführungen 8., 17., 28., 31. März im Opernhaus.

PREMIERENFRISCH: Wenn es um die Wahrung der Treue geht, dann machen es alle Frauen so. Die sehr freihändige Übersetzung von „Cosí fan tutte“ und der von Herren bestimmte Zeitgeist waren die dreiste Übereinkunft, die den Zugang zu diesem Meisterstück oft verbauten. Anders als bei Mozerts „Don Giovanni“ oder „Hochzeit des Figaro“ gab es bei COSÍ FAN TUTTE kritische Vorbehalte, die man heute direkt in die Untiefen der #MeToo-Debatte lenken könnte. Wenn man wollte. Wo einige blasierte Herren als maskierte Liebhaber und selbsternannte Philosophen per Wette die Treue der Frauen testen, ist der Übergriff als Machthaber-Geste akzeptiert. Die Buffo-Gaudi, die vielleicht zu viel an Klebebärten und Grimassen-Travestie als Kraftstoff verbraucht, tat ein Übriges. Grandiose Musik, verschwendet an doofe Handlung. Dass „Cosí“-Kenner Jens-Daniel Herzog, seit 2005 zum dritten Mal am Werk, in Nürnberg tiefer bohren und die Kanten im Schönklang entdecken würde, galt als abgemacht. Tat er aber nicht, er setzt auf ein junges, dynamisch leichtstimmiges Ensemble mit Julia Grüter, Martin Platz, Almira Elmadfa und vor allem den großartigen Bariton Denis Milo und choreographiert den Macho-Humor, dass die Fetzen fliegen. Lutz de Veer, der fleißige Vize hinter der Philharmoniker-Chefin, studierte bereits die dritte Premiere dieser Saison ein – erfreulich nah am harten Originalklang, deutlich ernsthafter als es die Regie schafft.
Aufführungen: 1., 3., 7., 24., 30. März im Opernhaus.

SCHAUSPIEL-KASSENSCHLAGER: Klassisches Mörderspiel, aus keinem modernen Repertoire  wegzudenken:  Shakespeares MACBETH lässt sich von seiner ehrgeizigen Lady ins Unheil hetzen. Ganz anders als sonst sind diesmal alle Beteiligten ein bisschen gekrönt. Gastregisseur Philipp Preuss (Leipzig/Berlin) löst die Handlungsstränge samt der Dialog-Ordnung in Fragment-Teilchen auf, drückt mit dem Daumen auf eine Endlosschleife der wiederholbaren Ausschnitte, die aus dem mit Hackebeil gekürzten Original gebastelt ist.  Das Sechs-Personen-Ensemble in wechselnder Rollenzuweisung nähert sich dem Schlachtfest auf breiter Blutspur immer wieder in neuem Blickwinkel & Tonfall.  Nicht alles, was an den Nerven zerrt, ist  ein Thriller. Erstaunlich freilich, dass die am meisten umstrittene Aufführung im aktuellen Spielplan auch eine der am besten verkauften ist. +++ Als  „turbulenten Unfug“  hat die mit demonstrativer Selbstironie gesegnete Schauspieldirektion diese Vorstellung angekündigt. Stimmt, kann man da nur sagen – und sich auf dröhnendes Gelächter mit Kalauer-Trommelfeuer gefasst machen. Es geht um Diamanten, ein Geldinstitut in der Provinz, viel tollpatschiges Slapstick-Personal und ein verrutschtes Steilwand-Bühnenbild. Es geht um absolut gar nichts. Die Deutschland-Premiere von KOMÖDIE MIT BANKÜBERFALL  aus der gesträubten Feder von drei britischen Autoren und zwei deutschen Übersetzern beruft sich auf den kollektiven Humor der Monty Pythons, hat also auch die Begabung zur Hochstapelei. Die Besetzungsliste wimmelt vor Taschendieben, Trickbetrügern, Häftlingen, Agenten und grenzdebilen Bankdirektoren – ein  Musterkatalog von zwanghaften Zwielichtgestalten.
Termine: Macbeth (1., 10., 23. März, dann wieder 3., 14., 17. April im Schauspielhaus) +++ Komödie mit Banküberfall (6., 7., 12., März, dann wieder 18., 23. April im Schauspielhaus).

MUSICAL & OPERETTE:  Wo der Film „Der Mann der vom Himmel fiel“ knapp 40 Jahre zuvor endete, setzte Dramatiker Enda Walsh zusammen mit Hauptdarsteller David Bowie für dieses einzige Musical des ansonsten als Sänger, Schauspieler und Stil-Ikone vermarkteten Stars entlang an 17 alten und nachgeschobenen Songs an. Die verrätselte Story eines Außerirdischen auf Erden-Besuch, der daheim in der Stube eine Rakete für den Rückflug zu den Sternen basteln will. In Nürnberg findet man sich in einer Airport-Abfertigungshalle mit der unheimlichen Wechselwirkung zwischen Kathedrale und Geisterbahn wieder. Regisseur Tilo Nest, Schauspieler und Musiker am Berliner Ensemble, inszenierte mit LAZARUS ein düsteres Videoclip-Oratorium, in dem die singenden Schauspieler erfrischend individuellen Interpretationsstil pflegen. Beim „Absolute Beginners“, als erblühendes Kollektivprojekt umgesetzt, entsteht ein langer Augenblick jener abgehobenen Theater-Träumerei, die aus Bowies gesammelten Werken die von ihm immer erstrebte neue Kunstform machen könnte. +++ Venedig und Nizza sind die dekorativen Handlungsorte, aber das Temperament von Paul Abrahams BALL IM SAVOY deutet klar aufs Berlin der frühen Dreißiger-Jahre. Die flotte Revue-Operette kokettierte mit Jazz und Jux, wurde offiziell verboten, hatte nach der Nazi-Herrschaft ein spießiges Comeback im übergestülpten Schnulzen-Sound der Bundesrepublik und durfte erst spät wieder so frech sein wie früher. Die flotten „Ball im Savoy“-Arrangements von Kai Tietje, 2012 für die Berliner Komische Oper entstanden, werden in Stefan Hubers Nürnberger Inszenierung ausgekostet. Das gurrende „Toujours  l´amour“  klingt, wenn die richtigen Wimpern klimpern, wie eine individuelle Unverschämtheit, und weil das nur mit besonderer Begabung funktioniert, treten in Nürnberg neben Frederike Haas (ist als Diva-Persiflage braver geraten als Dagmar Manzel in Berlin) in den Hauptrollen die sonst eher in der Tafelhalle bejubelten Geschwister Pfister mit explosiver Travestie-Turbulenz an. Der Ursli ist das Glamour-Girl, das Fräulein Andreja Schneider der Türke mit Bart, der schmalzende Toni bleibt ganz schmalzender Toni. Fabelhaft! In der Premiere flippte das Publikum aus. +++ Kino-Großmeister Steven Spielberg fetzte die Verfilmung dieser Hochstapler-Story mit dem jungen Leonardo DiCaprio 2002 nach drei „Indiana Jones“-Produktionen hin.  CATCH ME IF YOU CAN gehört seither zu den ewig kreisenden Hollywood-Titeln in der TV-Wiederholungsschleife. Die zehn Jahre später entstandene Musical-Fassung  von „Hairspray“-Filmkomponist Marc Shaiman gab dem sympathischen Gauner, der Pseudo-Karrieren als unrechtmäßig praktizierender Pilot, Arzt und Anwalt gegenüber jedem geordneten Leben bevorzugt, noch mal anderen Schwung. Jetzt wird zum Betrug gesungen und getanzt. David Jakobs in der Hauptrolle  gehört in der aktuellen Ensemble-Liste zur Sonder-Kategorie der extra engagierten „Musical-Darsteller“.  Es wirbelt gekonnt, auch wenn die Songs nicht wirklich explodieren.
Termine: Lazarus am 5., 8., 15., 30. März, dann wieder am 12. und 26. April im Schauspielhaus +++ Ball im Savoy am 5., 26. März, dann wieder am 6., 22. April im Opernhaus und Catch me if you can am 15., 25. März, dann wieder am 10. April im Opernhaus.

PREMIERENFRISCH: Eine seltsame Gemeinschaft von Grusel-Fetischisten trifft sich im Nebenzimmer einer Ulmer Kneipe regelmäßig zur Enthüllung der eigenen Ängste. Der Initiator, ein Guru mit Cineasten-Hintergrund, zapft Erinnerungen ab. Nachdem genug Material gesammelt ist, folgt eine kollektive Katastrophen-Tour durch die menschenleere Provinz. Alles nur, um vielleicht einen Film, C-Picture vermutlich, zu drehen. Wo verbergen sich die schlimmsten Ängste? Die Bühnenfassung des dicken und bei zunehmender Verwirrung faszinierenden Buches, in dem die Entwicklung poetisch protokolliert ist,  beschränkt sich auf den ersten Teil und wird so auch als Theater-Experiment zur halben Sache. Roman Ehrlichs erst vor zwei Jahren erschienene, personenreiche 640-Seiten-Fiktion DIE FÜRCHTERLICHEN TAGE DES SCHRECKLICHEN GRAUENS übersetzt Hausregisseurin Anne Lenk  für ein Solo von Tjark Bernau. Der Loser, der sich an den Guru klammert, möchte gerne eine Opfer-Rolle im imaginären Streifen. Das Publikum darf in lockerer Atmosphäre bei Pizza und Pamphleten teilhaben – und sich seine Interpretation selber denken.
Termine: 13., 23. März in der 3. Etage Schauspielhaus, der ehemaligen BlueBox.

COMEBACK: Die Sommernacht macht Pause, jetzt wird DÜRER´S DOG wieder von der Leine gelassen. Ballettchef Goyo Montero, der mit der ersten Serie seiner freien Shakespeare-plus-Goethe-Adaption durchweg ausverkauftes Haus hatte, holt seine Vorjahres-Produktion wieder in den Spielplan. Albrecht Dürer hat ihn inspiriert, der Hund im Titel muss weder bellen noch beißen und  keine Kette fürchten. Die Fans werden auch zur Wiederholung kommen.
Termine: 4., 6., 16., 22. März (zum letzten Mal) im Opernhaus.

HÖHEPUNKTE IM SPIELPLAN: Eingefädelt wurde die Produktion noch als SOUND OF THE CITY, jetzt heißt sie DIE MUSIK WAR SCHULD und ist „ein Nürnberger Liederabend“. Am „Ehekarussell“-Brunnen führt eine Ehrenrunde erhobener Stimmen von Pachelbel über Rio Reiser und Richard Wagner (die „Meistersinger“ sind unser Schicksal!) bis zur Familie Joel. Von der klingenden Kirchenmusik-Historie zur Straßenmusik der Gegenwart schweift der Blick, flattert das Stimmband. Selen Kara führte erstmals in Nürnberg Regie, die Songwriterin Vera Mohrs debütiert mit der musikalischen Leitung. Sechs musikalisch talentierte Komödianten suchen den passenden Ton in Randnotizen der Stadtgeschichte mit dem lautesten Einsatz für Wuchtbrunnen-Architekt Jürgen Weber und dem letzten Wort für Poet Hermann Kesten. +++  Nach zehn Jahren Krieg ist Troja ein Trümmerfeld, das die Sieger in ihrem Gewaltwahn aber nicht ruhen lässt. Überlebende Frauen werden verschleppt, das Ungeheuerliche produziert ständig neue Ängste über „das Fremde“. Mit DIE TROERINNEN von Euripides schloss Jan Philipp Gloger eine Nürnberger Spielplan-Lücke, die „zeitlose“ Antike gehörte  hier zu den Raritäten. Die überwältigend stimmige Thriller-Inszenierung mit dem Hauch von Hitchcock-Witz ist ein Duplikat samt Upgrade, sie entstand in erster Fassung am Staatstheater Karlsruhe und die Übernahme wird mit der Uraufführung eines Textes von Euripides-Übersetzer Konstantin Küspert neu positioniert. Der POSEIDON-MONOLOG ist die programmatische Enttäuschungsrede des Meeres-Gottes über das Versagen der Menschheit. Michael Hochstrasser wirft Giftpfeile in offene Wunden. Dann kommt  die Königin auf Abruf, die grandiose Annette Büschelberger in der Rolle der zerfallenden Majestät Hekabe – mit Handtaschenbewaffnung wie Frau Thatcher, verzweifelt aufgebäumter Rest-Würde und dem Zusammenbruch am Abgrund, der alle verschluckt. Ein neu gemischtes Ensemble tritt in Bestform an.
Termine:  Die Musik war schuld (1., 10. März, dann wieder 3., 13., 17. April in den Kammerspielen) +++ Die Troerinnen / Poseidon-Monolog (14., 17. März, dann am 2. und 10. April die letzten Aufführungen im Schauspielhaus).

DAUERLÄUFER: Die Wiederbelebung des einstigen Bildungsbürgerschrecks Eugène Ionesco, Serientäter des absurden Theaters, der ab den 1960er Jahren Bühnen-Traditionen mit Rätsel-Dramatik  unterminierte, startete die neue Nürnberger Schauspiel-Direktion. Das gewollt wagemutige Ionesco-Projekt EIN STEIN FING FEUER nimmt die früh für Studio-Experimente berühmten Stücke DIE KAHLE SÄNGERIN  und DIE UNTERRICHTSSTUNDE vermischt mit weniger bekannten Texten des Querschlag-Poeten, ausdrücklich als Comeback an der Mülldeponie alternativer Fakten. Es geht um Macht im Spiel, wenn Worte ihren eigenen Sinn-Rohbau lustvoll detonieren lassen. Jan Philipp Glogers ambitioniert amüsierendes Nürnberg-Debüt fällt aus dem Rahmen des Üblichen. +++ Mit Anton Tschechows DIE MÖWE,  allseits geschätzter Blick in die (nicht nur russische) Seele, gab die neue „Hausregisseurin“ Anne Lenk (40), die sonst an den ersten Adressen zwischen München und Berlin die Bahnen zieht, ihre Visitenkarte ab. Die Lenk-Regie findet es allerdings vor allem lachhaft, wie sich die Figuren zwischen Hochmut und Wehmut spreizen.  Eine neue Generation von verpuppten Tschechow-Prototypen fürs Therapeuten-Schaufenster. +++ Die Legende von Maria Callas, Schmerzensfigur zwischen Opernhimmel und Klatschhölle, ist in Terrence McNallys Psychoboulevardstück MEISTERKLASSE um eine fiktive Lehrstunde der bereits erkennbar abgetakelten Sängerin beschworen. Die einstige Alleskönnerin der Bühne rafft mit strenger Kunst-Miene die Reste des Ruhms und verlangt von den jungen Sängern, die ihr zu Füßen liegend die eigene Zukunft entgegen schmettern, die absolute Hingabe an die Kunst. Das mittelprächtig gelungene Stück war ein Welterfolg, vor allem wegen der Reizfigur und der Tatsache, dass diese Rolle für große Schauspielerinnen mächtig reizvoll erschien. In Nürnberg sah man damit bereits Jutta Richter-Haaser, jetzt ist Annette Büschelberger die Diva im fernen Schatten von Onassis. Und ganz nebenbei hört man bei dieser Aufführung die einzige Verdi-Arie der Saison am Staatstheater.
Vorstellungen: Ein Stein fing Feuer am  3., 22. März, dann wieder 9., 27. April im Schauspielhaus +++ Die Möwe am 2., 19. März, dann wieder 11., 16., 28. April im Schauspielhaus +++ Meisterklasse am 11., 16., 29. März, dann wieder am 13. April im Schauspielhaus.

STAATSTHEATER NÜRNBERG
Richard-Wagner-Platz 2-10, Nbg
staatstheater-nuernberg.de


GOSTNER HOFTHEATER

GASTSPIEL: Noch ist das vorherige Solo mit dem fluchenden Erzengel im Vorzimmer des Allerhöchsten nicht aus unserem Gedächtnis verschwunden, da langt SIGI ZIMMERSCHIED schon wieder tatkräftig hin. Diesmal ist er irdischer Wutbürger, dreht bei der Lektüre des naturgemäß frustrierenden Rentenbescheids zum 65. Geburtstag durch und widmet sich der Enttabuisierung der Gewalt im täglichen Umgang. Er schreibt Bewerbungsbriefe an Massenmörder und Hass-Imams „zwecks beruflicher Neuorientierung“ und spielt ein Massaker nach Medienregeln mit dem Publikum durch. „Mehr Theater geht auf der Kleinkunstbühne nicht“ schrieb der SZ-Kritiker nach der Münchner Uraufführung und meldete „völlig berechtigten Jubelsturm des Publikums“. HEIL. VOM KOMA ZUM AMOK zeigt den ehemaligen Security-Draufhauer auch beim Rückblick und lässt mit alkoholischer Bannkraft die Zeitzeugen vom Pfarrer bis zum Militärkameraden auftreten. Diese „dämonischste aller Zimmerschied-Figuren“, wird gelobt als „gleichzeitig erschreckend und mitleiderregend, ja fast liebenswert gespielt“. Die Katharsis durch Gelächter kommt auf schnellstem Weg ins doppelhäusige Nürnberger Stammquartier des großen Komödianten.
Nürnberger Premiere: 19. bis 21. März im Gostner Hoftheater und 22. und 23. März im Hubertussaal Gibitzenhof.

PREMIERE: Die Einstudierung läuft im März, die öffentliche Probe der Neuinszenierung wird schon am 1. April angeboten, aber mehr als ein Aprilscherz ist Eugène Labiches Komödie DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE auf alle Fälle. Nach durchzechter Nacht mit Blackout finden sich zwei Herren mit Kater im Bett, werden mit einem Mord in Verbindung gebracht, vertuschen mangels Erinnerung alle vermuteten Spuren und geraten in ein Räderwerk von Verwechslungen. Die große Zeit, da der französische Pointen-Mechaniker Eugene Labiche und sein Kollege Feydeau mit ihren brillant  klippklappenden Stolper-Konstruktionen die Spielpläne der führenden Theater Europas anhaltend schmückten, ist vorbei - ohne  dass man es wirklich begründen könnte. Deshalb greifen auch die Größten manchmal überraschend wieder juchzend nach dem für Präzisions-Komödianten reizvollen Text, etwa das Wiener Burgtheater auf Wunsch seiner größten Stars. In Nürnberg erinnert man sich eher seufzend an Schauspielhaus-Unfälle mit „Das Sparschwein“ oder „Glück zu dritt“ aus der Pointenschmiede von Labiche, aber das Gostner Hoftheater hat ja schon öfter im kleinen Format den Großen das Fürchten gelehrt. Thomas Witte, Christin Wehner, Helwig Arenz und Robert Arnold spielen in Regie und Bühne von Britta Schreiber.
Premiere: 3. April, dann bis 3. Mai jeweils Mittwoch bis Samstag im Gostner Hoftheater.

GOSTNER HOFTHEATER
Austr. 70, Nürnberg
gostner.de


TAFELHALLE

PREMIERE: Die Projektreihe COMING CLOSER von Barbara Bess ist auf drei Jahre angelegt und verspricht in der zweiten Abteilung dieser bandwurmfortsatzartig betitelten WILDEVERWANDTEPRODUKTIONEN den geschärften Blick ins Leben von drei tänzerisch bewegten bzw. bewegenden Künstler*innen aus der Region. Die Spuren von Jutta Czurda, Irfan Taufik und Patrick Paolucci, ihre Biografien und ihr  künstlerischer Nachhall werden aufgenommen und „auf wesentliche Prägungen“ konzentriert. Am Brennglas des geschärften Blicks: Barbara Bess.
Termine: 15. und 16. März in der Tafelhalle.

PREMIERE: Mit lautem Widerspruch und knallenden Türen reagierten manche Besucher, als Peter Zadek in Deutschland 1998 seine Entdeckung der radikalen britischen Jungautorin Sarah Kane erst in Hamburg und dann beim Berliner Theatertreffen präsentierte. GESÄUBERT löste damals heftigste Diskussionen pro und contra aus, während daheim in London die auch als Regisseurin unkonventionell durchgreifende, unter Depressionsschüben leidende Jungkünstlerin mit ihren fünf Stücken erst nach dem frühen Tod mit 28 Jahren als Ausnahme-Talent anerkannt wurde. „Du musst in der Phantasie zur Hölle fahren, damit du nicht in Wirklichkeit dort endest“, hat sie als Merksatz hinterlassen. Als Textmaterial wird sie, wie kürzlich von Dramen-Maschinist Ulrich Rasche als Verstärkung für Hofmannsthals „Elektra“ in München, oft verwendet, komplett sieht man ihre dunklen Stücke nur noch selten. Nikolaus Struck, der mit seinem THEATERPROJEKT immer wieder in Randgebieten der Literatur forscht, inszeniert mit Sechs-Personen-Ensemble.
Wie gewalttätig kann ein liebender Mensch sein, der Macht über andere ausübt und dabei selbst zornig von unerfüllbarer Sehnsucht geschüttelt wird? Stirbt auch die Hoffnung auf Liebe zuletzt, selbst wenn sie in einer Gewaltspirale gefangen rasend im Leeren kreist? Die Kane-Dialoge bleiben Provokationen.
Premiere: 28. März. Weitere Aufführungen 29. und 30. März in der Tafelhalle.

PREMIERENFRISCH: Er tanzte schon in der Compagnie von Goyo Montero, hat seither als Choreograf seinen eigenen Stil entwickelt und will im mehrteiligen Abend TIME „die schiere Unendlichkeit“ mit Hilfe von sechs bzw. zwei Tänzern beschwören – was er mit einem Zitat des bislang nicht als Ballettomanen  aufgefallenen Woody Allen unterfüttert: „Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende“. Zeit-Sprünge mit Warteschleife, den fehlenden Gewissheiten einer Zielprojektion im  tieferen Sinn gewidmet: „Erlebt die schiere Unendlichkeit, in der Menschen sprachlos werden“.
Termine: 1., 2. und 3. März in der Tafelhalle.

TAFELHALLE
Äußere Sulzbacher Str. 62, Nürnberg
tafelhalle.de


THEATER SALZ + PFEFFER

COMEBACK:  Ein Tässchen Tee bei Agatha Christie? Oder doch gleich direkt zur Gänsehaut. Die ewige Krimi-Show von DIE MAUSEFALLE, die in London seit 1952 ungefähr so dauerhaft gespielt wird wie die Herrschaft der gegenwärtigen Queen, hat auch in Nürnberg seinen festen Platz – als Puppenspiel mit Echt-Mensch. Die Berliner Regisseurin Eva Kaufmann inszenierte den gemütlichen Thriller multimedial, die Autorin in Person der Plärrer-Prinzipalin kommt wie eine Kopfgeburt von Miss Marple persönlich dazu.  Danach greift man gerne mal wieder zu einem der Krimis daheim im Bücherschrank.
Termine:  29. und 30. März im Theater Salz + Pfeffer.

THEATER SALZ + PFEFFER
Frauentorgraben 73, Nürnberg
t-sup.de


THEATER ERLANGEN

PREMIERE: Aller Laster Anfang? MACHT NICHTS! ist der Haupttitel eines Erlanger Projekts, das EIN LOBLIED AUF DEN MÜSSIGGANG sein möchte. Ein junger Mann mit dem schönen Namen Billy Geräusche, wehrt sich gegen den Zwang der Reizüberflutung, denn er ist absolut sicher: „Langeweile macht kreativ“. Er will „nichts mehr tun“ (der Hund in der TV-Werbung versteht an dieser Stelle bekanntlich „Es gibt Huhn“) und stimmt besagtes Lied zum Mitgähnen an – von der Kultivierung der Faulheit zur Verklärung des Schlappmachens. An Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny hat er wohl nicht gedacht. Amos Detscher und Lisa Fedkenheuer spielen unter der künstlerischen Leitung von Martin Maecker, die lieber den Begriff „Konzept“ statt der sonst üblichen „Regie“ verwendet.
Premiere: 9. März, weitere Aufführungen 10., 30., 31. März in der Garage.

PREMIERENFRISCH: Die alte Welt muss überwunden werden, damit Platz für eine neue ist. Die Idee einer globalen Utopie wird in Laura Naumanns DAS HÄSSLICHE UNIVERSUM mit fünf Personen durchgeknetet. In großer Poesie, wie Regisseurin Juliane Kann versichert. Eine Frau mit demagogischen Talenten steht im Mittelpunkt. Zum Inhalt: Wie der Mensch die Erde einst mit großer Geste zum Leuchten – und zum Verglühen brachte. Die Apokalypse wuchert in Erlangen.
Termine: 2. und 3. März im Markgrafentheater.

KLASSIKER DER MODERNE: Mit Dürrenmatt, Borchert und Brecht hat das Erlanger Theater gleich drei prototypische „moderne Klassiker“ im März-Spielplan. Friedrich Dürrenmatts immer noch ätzende Satire DIE PHYSIKER um das Fräulein Doktor als irrwitzige Anstalts-Aufsicht für drei mehr oder weniger echte Wissenschaftler, die den Weltuntergang bedeuten könnten, ist noch an zwei Abenden zu sehen. +++ Wolfgang Borcherts Kriegsheimkehrer-Drama DRAUSSEN VOR DER TÜR, auch in Nürnberg immer wieder neu im Großformat untersucht, hat in der Erlanger Studio-Fassung dauerhaft volles Haus. +++ Bert Brechts drastische Hitler-Parabel DER AUFHALTSAME AUFSTIEG DES ARTURO UI von 1941, in Nürnberg vor ein paar Jahren sogar bedeutungsschwanger in der Colosseum-Ruine des Reichsparteitags inszeniert, springt in der Erlanger Neuinszenierung zum 300-Jahres-Jubiläum des Markgrafentheaters über alle abgegriffenen Hitler-Parabeln hinweg in eine lärmende Gegenwarts-Revue. Mafia-Boss Al Capone von 1931 wird in der Materialsammlung zur Produktion gezeigt, auch Charlie Chaplins Rede in „Der große Diktator“ von 1940, aber die Regie-Gedanken sind dann doch eher bei Donald Trump von 2019. Der Donnerspruch „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“ ist sogar ganz gestrichen. Der plakativsten Form des aufklärerischen Brecht-Theaters wird also lieber nicht mehr getraut.

WEITER IM SPIELPLAN: Amos Detscher hat als Dritter die Titelrolle in der Erlanger Langlauf-Version von Goethes DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER übernommen. Eike Hannemanns Inszenierung des Briefromans ist der unverblühbare Evergreen im Spielplan, +++ Noch ein typisches Hannemann-Projekt: Als Live-Hörspiel mit Video-Stütze legte der Regisseur die Bühnenfassung von Wolfgang Herrndorfs rührendem Roadtrip TSCHICK an. Die abenteuerliche Reise von zwei (nach allen gesellschaftlichen Regeln) eigentlich gar nicht zueinander passenden Vierzehnjährigen, die ein Auto geklaut haben und die weite Welt auf der nahen Landstraße suchen. Der Buch-Bestseller, der inzwischen auch ein beachtlicher Kinofilm von Fatih Akin wurde, entfaltet als Bühnenerlebnis besonderen Reiz.
Termine: „Die Physiker“ 14., 15. März - „Der aufhaltsame Aufstieg  des Arturo Ui“ 19., 28., 29. März im Markgrafentheater - „Tschick“ am 26., 27. März – „Die Leiden des jungen Werther“ am 20., 21. März in der Garage.

THEATER ERLANGEN
Theaterplatz 2, Erlangen
theater-erlangen.de


THEATER FÜRTH

PREMIERE: Mehr als ein halbes Jahrhundert ist vergangen, seit dieses Stück 1962 im Scheinwerferlicht des Off-Broadway die Bühnenwelt erblickte. 1982 und 1999 folgten in der Nebenstraße der großen Musical-Rennstrecke Wiederholungs-Produktionen mit „Tony“-Auszeichnung. Schon bevor er durch die Verfilmung von „Sweet Charity“ berühmt wurde, hatte Komponist Cy Coleman mit Komödien-Bestseller Neil Simon und dem späteren Show-Titan Bob Fosse das kleine, feine Singspiel LITTLE ME geschaffen. In New York wurde es immer wieder gespielt, in Deutschland nie. Also bekommt das Fürther Stadttheater nun eine späte, aber echte „deutschsprachige Erstaufführung“. Und eine tragende Rolle für den Lokalmatador Volker Heißmann. Der singende Spaßmacher, der in seinen Vorlieben völlig unbekümmert zwischen Waltraud & Mariechen und Frank Sinatra pendelt, hat ja von „Cabaret“ (Comödie Fürth) bis „My Fair Lady“ (Opernhaus Nürnberg) schon einige Musical-Taten hinter sich. Die männliche Hauptrolle in „Little Me“ ist Geschenk und Herausforderung, denn es geht um die Lebens- und Liebesgeschichte einer Frau aus den sogenannten besten Kreisen, die voller Romantik und Schicksalsschlägen, Komik und Tragik steckt. Die wechselnden Herren an der Seite der Dame, so hat es „Sonny Boys“-Autor Neil Simon beschlossen, werden in rasendem Kostümwechsel von einem Sänger/Schauspieler übernommen. Heißmann kann seinen Talenten viel Auslauf lassen. Die Doppel-Regie von Stephanie Schimmer und Wolfgang Kratschmaier stützt sich auf eine Idee von Entertainment-Routinier Thomas Enzinger, der für Operette und Musical durch Deutschland und Österreich reist. Die nötige Swing-Note trainiert Thilo Wolf mit Band vom Piano aus ein.
Premiere: 9. März, weitere Aufführungen 10., 12., 13. bis 17., 21. bis 24. März im Stadttheater Fürth.

COMEBACK: Die Vereinigung von Barock und Internet war vor zwei Jahren der Coup bei SIMPLICIUS SIMPLICISSIMUS – DER KLÜGSTE MENSCH IM FACEBOOK. Der Urtext von Grimmelshausen und zeitgenössische Anmerkungen des syrischen Social-Media-Aktivisten Aboud Saeed werden über 300 Jahre Distanz verknüpft. Das wagemutige Kulturforum-Projekt des Stadttheaters, Beleg auch für die Leistungsfähigkeit des eigenen Junior-Ensembles, stieß auf breite Zustimmung. Der Nachschlag hat auch drei Abendvorstellungen fürs reifere Publikum.
Termine: 24., 29., 30. März am Abend, 26. bis 28. März vormittags Schulvorstellungen im Kulturforum.

GASTSPIEL: Seit Jahrzehnten gehört die brasilianische Compagnie GRUPO CORPO immer wieder zu den Höhepunkten im ohnehin hochklassigen Tanztheater-Programm des Fürther Theaters. Die aktuelle Tournee ist eine mobile Geburtstagsfeier, denn die Truppe wird stolze 40. Viele Generationen von erstklassigen Tänzer*innen haben von dieser lateinamerikanischen Basis aus die moderne Ballett-Welt befeuert. In DANCA SINFONICA wird das mit einem choreographischen „Best of“ belegt, einem Fanal der Schwerkraftzersetzung. Der aktuelle Chefchoreograph Rodrigo Pederneiras  hat zum Sog der kraftvollen Rock-Band Metá Metá aus Sao Paolo, die ihren Sound bewusst gesellschaftskritisch einsetzt, dazu mit GIRA ein Stück Kunst-Gegenwart aus der Heimat dabei.
Termine: 27. bis 31. März im Stadttheater Fürth.

STADTTHEATER FÜRTH
Königstr. 116, Fürth
stadttheater.fuerth.de




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