So war: Egersdörfer und Artverwandte #3

MONTAG, 20. JANUAR 2014

#Egersdörfer

Der bekennende curt-Kolumnist Egers hatte wieder mal zu seiner Show Egersdörfer und Artverwandte geladen. Sein ihn beschattender Kritiker Theobald O. J. Fuchs legt hier Zeugnis ab vom Treffen lustiger Menschen, bei dem unter anderem auch El Mago Masin, Stefan Waghubinger und Bird Berlin humorvolle Höhepunkte beitrugen.

Im Pausenhof der Parasitenschule

Um wie viel schöner doch ein Saal ist, wenn er vollgestopft mit Menschen ist, als wie wenn nur leere Stühle Zeugen der Verkündung wären! Ebendies konnte der dümmste Mensch begreifen, als die Engel ihre Posaunen anhuben, um kraftvoll hineinzustoßen und die Botschaft in die Stadt und den Erdkreis zu blasen, dass am 14. Januar des ebensolchen vierzehnten Jahres des dritten Jahrtausends der Großmogul seine Recken ins Komm zu Nürnberg gerufen hatte, um ein großes Remmidemmi zu veranstalten, welches da „Matthias Egersdörfer und Artverwandte“ heißt.
Auf einer haushohen Alpha-Welle kommen sie dann auch herbei geritten, kurz nach acht, bringen die Meute zur Ruhe, strahlten Entspannung und Frieden aus wie ein brennender Christbaum. Der Meister höchstpersönlich eröffnet den Reigen, rot behemdet und – für den Experten sofort erkennbar - frisch gekämmt. Ehe er offiziell loslegt, lässt er es sich wie immer nicht nehmen, kurz die anwesenden Komparsen zu kontrollieren, und zieht auch prompt ein paar echte Primeln hervor aus dem Zwielicht, insbesondere eine Dame, die angetüddelt erscheint, mit mindestens einem Gipfelstürmer zu viel intus, weil man, wie sie frech erkennt, es hier sonst ja nicht aushielte. Aber auch eine wahre Lady ist anwesend, die in der übrigen Zeit im Opernhaus wohnt und dort goldene Strumpfhosen an Kenner wie den Matthias E. verdealt.

Von der Entstehung der Insel Lanzarote berichtet M. Egersd. zum Auftakt und versteht es dabei, Jahrmillionen höchstkomplexer geologischer Prozesse mit Hilfe einer Handvoll handelsüblicher Lebensmittel so kalorienarm nachzubilden, bis es alle kapiert haben. Der ortsansässige Spanier freilich, nachdem er ziemlich lang auf ihn gewartet hatte, brachte dann die große Wandlung ins Leben des Matthias E. - welcher stracks zum Vulkanologen mutierte. Nun, gut ist das, mag man meinen, dass der Tunichtgut endlich einer seriösen Beschäftigung nachgeht, nicht mehr so oft auf den Straßen von Pompeji herumlungert. Zudem sich ja wirklich jemand um die stinkende Lavasuppe kümmern muss. Nur wäre Egers nicht Egers, wenn er nicht sofort hypergenialisch die tiefverankerte Allegorie aus dem Loch über der Magmakammer geangelt hätte, wonach es zappenduster aussähe, wenn ein gewisser Vulkan, den wir sträflichst verharmlosend „Raubtierkapitalismus“ nennen, ausbräche – und niemand, nicht einmal er, der erste unter den führenden Vulkanologen unserer Zeit könne solch einen Rumms mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit ausschließen. Bravo!
Im Handumdrehen erscheint Bird Berlin - im wahrsten Sinne des Wortes ein „Megalomanisches Heupferdchen“. Ihn, den glitzernden Riesen, können weder Flugzeugträger noch Güterzug aufhalten, die ihm die Vorfahrt nehmen – schwerelos tänzelt er, singt engelsgleich von der Nacht und der Liebe, und ich bin schon gespannt darauf, wie und ob und wenn ja er die hummelgelben Strümpfe noch übertreffen möchte, um die ihn der ganze Saal beneidet. Seit der letzten Vorstellung ist sein Lied noch um zwei Drehungen weiter gereift, ist länger, eingängiger jetzt, und liebreizender. Beim ersten Hören: Überraschung! Beim zweiten: Verwirrung! Beim dritten: Verstehen! Beim vierten: Wiedererkennen! Beim fünften: Mitsummen! Beim sechsten: Schunkeln! Beim siebten: Ausziehen! Wir sind gespannt, wohin die steile Kurve der Entwicklung führt – der Februar darf nun getrost kommen.

Als wäre es die Verschwörung der dicken Männer, als outete sich hier ein machtvolles Triumvirat der überlegenen Beleibtheit und strebte danach, sich einander zu übertrumpfen – so oder auch ganz anders war es, als dann Philipp Balthasar Moll, der dichtende Malerfürst, die Bühnenbretter erklommt, gemessenen Schrittes zum Pulte trat und anhub zu predigen.
Den Molls ihr Philipp zog demnach so meisterhaft vom Leder, dass man sich an der Stille, die sich zwischen den prachtvoll geschmiedeten Sätzen spannte, eine Zigarre hätte anzünden können. Wenn es nicht in Bayern dieses dämliche Rauchverbot hätte.
Über das berühmteste Salzknöchler der letzten 50 Jahre setzt er uns in eingehende Kenntnis, ein Stück Fleisch, zubereitet in Hersbruck mit der erklärten Absicht, die Welt bis zum Horizont mit gegartem Muskel zu fluten. Auf einem Tafelberg aus würzigstem Sauerkraut thront der Elefanten-Fuß, nein: das Dinosaurier-Bein von Schweine-Knie, sich anschickend, den „schwächeren Gliedern der Selektionskette“ per Gallenkolik und Schlaganfall den Garaus zu machen. Mit niedagewesener Präzision beobachtet Moll seine eigene Zunge, seinen Gaumen, Magen und Eingeweide, und versteht es, sich so auszudrücken, dass wirklich nicht der kleinste Buchstabe mehr einer zu viel ist. So, dass einfach alles passt und nix übersteht und keine Lücke klafft. So einfach könnte es sein – wenn's halt nicht so schwierig wäre.
Janein, neinja – hier überschreitet Moll in gewohnter Manier jede Grenze. Kein „Kuttenbrunzer“ (P.M.) könnte einen Hoden aus dem Sack Christi inbrünstiger besingen als er, der anstudierte Theologen-Geselle. Der Einakter „Die Beratung“, mit dem uns Moll abschließend beschenkt, tut ein finaliter Übriges: wir kriegen Hunger. Die entsetzliche Gier nach einem burgartigen Trumm Fleisch wirft uns fast vom Stuhl, und es ist niemand sonst als der nächste Gast, der zackig auf die Bretter tritt, uns vor der spontanen Umnachtung zu retten.

Weil schließlich und endlich dann doch noch ein dünner Mensch: El Mago Masin, mit Zottelfrisur hinab baumelnd bis zum Hintern und noch wo ganz anders, und man will es gar nicht wissen, wie es einen dermaßen erwischen kann, dass er praktisch mit dem Gegenteil von der Frisur vom Egersdörfer selbst geschlagen und gehauen ist.
Masin ist ein alter Bekannter, ehemals Praktikant der Comedy Lounge. Derzeit tourt er mit seinem zweiten Programm „Endstation Zierfischzucht“. Und er ist hervorragend in Form. Je neuer seine Lieder, desto kompakter werden die Pointen, viel überflüssiger Schnickschnack scheint von ihm abgefallen zu sein (außer den Haaren natürlich). Einen Duschvorhang haben vor ihm vermutlich nicht allzu viele Menschen geraucht, zumindest nicht derart geschickt, dass sie danach noch davon hätten berichten können. Der kleine Lichtbildvortrag, der zunächst freihand und in der Fortsetzung auf einem zufällig anwesenden Kopf an die Wand gezittert wird, genauso wie der Bericht aus dem Büro, das ein Bett ist oder andersherum, und nicht zuletzt das Klavierstück sind ziemlich innovativ – erste Sahne sogar. Ein außerbayerischer Fredl Fesel auf Monster-Dope.
Technisch ist Masin definitiv der ausgefuchsteste der Artverwandten, mit ferngesteuerter Gitarre, einem Kinoprojektor im Hemdsärmel und einem Weltraum-Klavier, das in einem Kinderzelt vor den neugierigen Blicken chinesischer Technologie-Spione verborgen werden muss. Und auch seine Flinte scheint gut in Schuss zu sein: zwei kleine Stück Zwillinge warten auf ihn zu Hause und darauf, aus seinen Zottelhaaren mit viel Speichel und Klebrigkeit eine Butzlibären-Frisur zu pichen. Diese sensationellen Details aus dem Leben eines El Mago kitzelt ein vor Neid grün angelaufener Egersdörfer aus der Spargelstange von Blödelbarden. Tja! Auch der Empfang weiblich-hingebungsvoller Fanpost will gekonnt sein, Herr Showmaster!

Insgesamt ein starker Auftritt, der locker hätte der beste des Abends werden können, wenn da nicht noch ein Gast angereist gekommen gewesen gehabt hätte wäre: der „ganz wunderbare“ (Mat. Kl. Frdr. Eg.) Stefan Waghubinger.
Noch ein Theologe, ein katholischer diesmal, der auch vom Predigen nicht lassen kann, und wir dürfen froh darum sein. Waghubinger wird sich längst an ihn gewöhnt haben, als Österreicher, der mit gemütlichem Duktus übelstes Gift verspritzt auf alles, was jemandem nur heilig sein kann. An den Vergleich nämlich mit Josef Hader und Gerhard Polt, der wohl unumgänglich ist und in Waghubingers Fall alles andere als nachteilig. Denn WaHuBi, der seit 20 Jahren sowie für jeden vernunftbegabten Menschen absolut unverständlicher Weise und mit der Begründung in Stuttgart lebt, „irgendwann hätte dann eben Schluss sein müssen mit der Umzieherei“, kann da mithalten. Und zwar in aller Gemütsruhe, bei seiner zweiten Erscheinung schon mit dem Fläschchen Bier in der Hand, so berichtet er von seiner erbarmungswürdigen Gattin („bin ich zu dick?“ - Gegenfrage: „wofür?“), aber auch von Pinguinen, die er für tüchtige aber dämliche Zugvögel hält. Er ist sehr modern mit seinen Stories – einen umfassend gebildeten, modernen Grobian mimt Waghubinger, einen akademisch verbrämten Rüpel, der Wörter wie „Deutungshoheit“ im Ehekrieg einsetzt und stets eine Daumenbreite über dem Humorniveau bleibt, unterhalb dessen es doof wird. Eine intellektuelle Wirrnis tut sich da auf, gefilzt aus Klimaschutz, Konsumkritik, Ehehölle, Sadismus und Kindheitstraumata. Er berichtet so schön langsam, als purzele die Litanei soeben druckfrisch aus seinem Schädel (der nicht komplett leer sein kann, was bekanntlich hier und da auch schon vorgekommen ist: bz-berlin), und schon in der Pause juckt die Vorfreude auf seinen zweiten Auftritt.

Vielleicht war es auch ein Holländer, der rein zufällig ins Publikum geraten und zur vollkommen irrigen Schlussfolgerung gelangt war, dies sei eine die Niederlande-um-die-Wette-beleidigen-Veranstaltung. Jedenfalls hatte ja schon der ganzganz böseböse Stefan Waghubinger erklärt, dass ein Anstieg der Meeresspiegel im Grunde harmlos sei, da dann eben die Windmühlen in Holland einfach off-shore, und so weiter, und dann taucht auch noch Frau De Ligt auf und legt los, mit einer ganz zart zisselierten Miniatur über eine ihrer Tanten, welche als Fräulein Kalthauser irgendwo da oben zur Welt gekommen war. Eine wahrhaft literarische Perle mit wunderbaren Bildern und Analogien, die freilich den Großteil des Publikums überfordert. Frau De Ligt, in der Fürther ornithologischen Szene besser als Ringeltäubchen oder Goldkehlchen bekannt, entwickelt eine komplexe Bilderwelt, die uns nicht nur „Datensammler für den Ich-Apparat“ und „Angeln im Menschenteich“ hinter die entzundene Stirne zaubert. Und prompt kommt's zum Zwischenfall, Unruhe erfasst die Fraktion der Minderbemittelten und es wird sich wacker daneben benommen.
„Meinen Sie das im Ernst?“ ruft es aus einer Birne, die offenbar in Panik geraten ist, weil seit fünf Minuten kein Kalauer mehr gerissen wurde. Sondern sich verängstigte Luftmoleküle ducken, um nicht vom messerscharfen Rücken einer Nase entzwei geschnitten zu werden. Die meisten denken halt, es ginge nur darum, zu kreischen und sich auf die Oberschenkel zu patschen, aber Puste-Cake! Hier feiert noch der reine Geist seine Urstände und nicht der miefige Instinkt des Pöbels!
„Saalschutz!“ möchte man rufen, bloß dass es schade wäre, den Windungen der De Ligt'schen Prosa nicht mehr angemessen folgen zu können, also lassen wir es bleiben und fahren fort, gebannt zu lauschen.
Dem Holländer sei es zu Gute gehalten, dass jeder einmal irgendetwas missverstehen kann. An der fränkischen Gastfreundschaft für alle Menschen, denen das schwere Schicksal auf dem Buckel lastet, zwischen Brüssel und Hamburg geboren worden zu sein, tut dies keinen Abbruch. Hartelikke Wellkom!

Ideal abgestimmt zum roten Hemd hält Mat. Egersd. schon den ganzen Abend unter sein Ärmchen geklemmt einen roten Pappendeckel, darin schleppt er die Stasi-Akten seiner Gäste, die er samt und sonders in den Interview-Sessel nötigt. So auch in innigster Verbundenheit Claudia Schulz, Mitglied der Theaterkompanie Zwangsvorstellung und Regisseurin des Stückes „Melde Dich, bitte!“
Wenn die Aufführung, in der Maurice Müller den Hauptdingens macht, nur halbwegs so kurzweilig ist, wie das Filmchen, das eingespielt wird, enttäuscht, lohnt sich zwei- bis dreifacher Besuch der Aufführung – man muss übrigens die Originalsendung im Fernseh überhaupt nicht kennen, denn es reicht, dass die Herren Egersdörfer, Moll und der Rest der ganzen Bagage den unaussprechlich hirnrissigen Gefühlsterror einer Frau Leischik auf Sat1 adaptieren, dass es ein Hochamt ist.
Sah Claudia Schulz im Interview noch verdammt gut aus, verwandelte sie sich zur überbordenden Freude aller zum Schluss hin in die sagenhafte Carmen und gab beim schlechtesten Herrenwitz aller Zeiten wirklich alles. Dümmer aus einer Bluse zu schauen, die so violett wie eine entzündete Halsschlagader leuchtet, spielte wohl selten eine; die Pointe, die wenn's mit rechten Dingen zuginge unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fiele, soll jedoch unser aller Geheimnis bleiben.
Donnernder Applaus, der Saal kurz davor, sich gegenseitig in die Nasen zu beißen, große Körpermassen hoppeln empor und lassen uns um die Stabilität der Bühne bangen. Großes Hallellullja und Bird Berlin liebt uns alle!
Und ich brech etz zamm. Mit dem Witz vom Blutegel und dem Zecken, die sich im Pausenhof der Parasitenschule treffen, und der eine zum anderen sagt: „Hi Zecki“, worauf der andere sagt: „Hi Egi“ ... ne, das war wohl nichts. Ist wohl auch gar nicht nötig.
Halt! Fast vergessen: Bier (Weisenoher) scheiße, aber Tontechnik (Andi) super! Licht auch nicht schlecht.

[Text: Theobald O.J. Fuchs]

Die nächste Egersdörfer und Artverwandte findet am 11. Februar im Festsaal des KuKuQ (ehem. K4, davor KOMM) statt.
Vorverkauf Antiquariat Deuerlein




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#Egersdörfer

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MAGAZIN  23.02.2024
AKADEMIE DER BILDENDEN KüNSTE. Text Matthias Egersdörfer

Der Moll war ein sehr langsamer Mensch. Er fuhr zum Beispiel mit einer kaum vorstellbaren Geschwindigkeit Fahrrad. Wäre er auch nur eine Kleinigkeit langsamer gefahren, wäre er schlichtweg umgefallen. Sah man den Philipp zum Beispiel von der Weite aus auf seinem alten Holland-Rad, musste man annehmen, dass er völlig reglos darauf saß und sich nicht bewegte. Auf der anderen Seite verfügte der Moll über eine blitzschnelle Auffassungsgabe. Jahrelang waren wir gemeinsam zum Christlichen Verein Junger Menschen hinmarschiert und hatten mit schier unermesslichem Übermut die Bibel bis knapp zum Irrsinn zerdeutet, hernach in herzlicher Zugewandheit mit den anderen Christenknaben bis zum Ohrenglühen gerauft und auch ansonsten keinen evangelischen Blödsinn ausgelassen. Dann, von einem Tag auf den anderen, war der Philipp nicht mehr hingegangen. Hat wortlos die Kündigung eingereicht. In Ewigkeit. Amen. Aus die Maus. Ich habe es am Anfang nicht begriffen. Es hat einige Zeit gebraucht. Das holdselige Himmelreich hatte seine Grenzen, von engstirnigen Glaubensbeamten errichtet. Da konnte man sich sauber daran derrennen. Und zum Müffeln hat es allenthalben auch schon angefangen gehabt. Junge Männer waren dazu gekommen, die sich für etwas besseres hielten, und vorbei war es mit unserem klassenlosen Bubenclub. Der Moll hatte einen Riecher. Dann hat er sich verzupft. Ohne Getu. Ohne Spektakel und großes Reden. Ich habe länger dazu gebraucht, das zu begreifen.
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HERSBRUCK. Bahnhof FÜRTH

Auf der blauen Himmelsleinwand über dem sandsteinernen Bahnhofsgebäude wurde ein Pinsel mit weißer Tünche immer wieder über die ganze Fläche abgestreift, um die Farbe aus den Borsten zu bekommen. Daneben im grauen Hochhausklotz glotzten die hundert schmalen Fensteraugen in müder Verschlagenheit. Auf den Bahnsteigen hingen blau gerahmte Displays in der Luft und zeigten den Reisenden die nächsten und übernächsten Anschlüsse hin zu anderen Bahnsteigen. Ein Mädchen mit weißen Steinchen im Ohr bewegte die kreidebleichen Turnschuhe mit ihren munter wiegenden Füßen und sprach und lachte mit einer Person an einem anderen Ort. Sanft griff sie in eine lange Strähne und zwirbelte das blonde Haar. Der Mann daneben löste seine Maske vom Ohr und trank vorsichtig aus der Mineralwasserflasche. Ein anderer hielt sich fast klammernd am Riemen der Tasche.

Eine Bahn fuhr heran. Seine Beine liefen zu den sich öffnenden Türen. Er verschwand. Die Türen schlossen sich. Die Bahn fuhr davon. Eine Frau mit gradem schwarzen Scheitel ließ eine Tasche unter dem Hintern nach vorne und hinten baumeln. Sie trug noch einen Beutel über der Brust und einen Rucksack am Rücken, als wolle sie sich von allen Seiten beschweren, um der Gefahr zu entgehen davonzufliegen wie der fliegende Robert. Dann pfiff hinten eine braune Lok, die sogleich geschäftig vorbeirollte, als habe sie im Lotto gewonnen. Dem geduldigen Postgebäude zur linken war ein Lederdach aufgesetzt worden. Wie braune Kappen auf den Köpfen von Knechten die im Viereck, Schulter an Schulter stumpf mit gestrecktem Rücken nebeneinender harren, stand es da und wartete auf Befehle. Direkt davor hatte man schwarze und gelbe Tonnen in einen engmaschigen Zwinger gesperrt. Die Quer- und Längsverstrebungen eines grünen Metallmasten überkreuzten sich im Blick darauf. Mit einer daran befestigten grauen Stangenkonstruktion wurde die elektrische Oberleitung recht aufwendig in die Luft gehalten. Weiße parallele Streifen flankierten im Sonnenlicht die Bahnsteigkante. Der Kabarettist stieg in die nächste Bahn nach Hersbruck ein und setzte sich zum Grafiker, der schon  im Waggon saß.
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