Internationaler Stadtkanalkongress in Nürnberg

22. SEPTEMBER 2023 - 24. SEPTEMBER 2023, KULTURWERKSTATT AUF AEG

#nachhaltige Entwicklung, #Stadtentwicklung, #Stadtkanal, #Stadtkanalkongress

Für die einen ist es der zweite internationale Stadtkanalkongress in Nürnberg, für die anderen die wichtigste Veranstaltung des Jahres. Beide Seiten haben Recht! Am 22. und 23. September 2023 werden in der Kulturwerkstatt Auf AEG die wichtigsten Themen der Gegenwart verhandelt: die Verkehrswende, die Rücktransformation öffentlicher Flächen in lebenswerte Gegenden, die Wappnung der Stadt gegen die Folgen der Klimaerwärmung, sowie die sozialen und wirtschaftlichen Gewinne, die eine Stadtgesellschaft durch die Aufgabe des Frankenschnellwegs einfahren (!) wird. Sorry, hatte ich voll Lust auf Wortspiel.

Doch alles der Reihe nach. Anmerkung in Klammern: Diese Einleitung muss heutzutage in praktisch jedem reißerischen Artikel vorkommen, sonst giltet es nicht. Klammer zu. 
Wen und was wird man am Samstag zu sehen und zu hören bekommen? Antwort: Einen ganzen Frachtkahn voller inspirierender, großartiger, kluger, aktueller und faszinierender Vorträge! Plus politische Diskussion, Alter, wie geil ist das? Here we go: 

Dr. Gyeng Chul Kim / Seoul, Südkorea 
»The Cheonggyecheon river restauration 
– from highway to greenway« 
Live aus der Hauptstadt Südkoreas berichtet einer der federführenden Planer über die Freilegung des Flusses Cheonggyecheon, welch-selbiger Jahrzehnte lang unter einer 6- bis 10-spurigen Stadtautobahn begraben lag. Dr. Kim wird uns die ganze Geschichte erzählen: Wie es so weit kam, dass ein Fluss unter einer mehrstöckigen Betonpiste verschwand. Wie der städtische Verkehr trotzdem oder gerade wegen zu viel Straße kollabierte und tagelange Staus ausbrachen. Wie man auf die Idee kam, die Autobahn wieder zu beseitigen. Wie die Freilegung des Cheonggyecheon ablief und wie schön es in der Stadtmitte heute wieder ist. 

Johannes Rupp 
»Zukunftsbilder für grüne, klimaresiliente Quartiere« 
Johannes Rupp ist Wissenschaftler am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung IÖW, forscht und berät zu den Themen Klimaanpassung und Klimaschutz in Kommunen. 
Um notwendige Veränderungen für die Entwicklung grüner, klimaresilienter Quartiere einzuleiten, lohnt sich aus seiner Sicht die Arbeit mit Zukunftsbildern. Diese können in der Planung frühzeitig den Blick für Lösungsansätze im Umgang mit Zielkonflikten schärfen, losgelöst von alltäglichen Sachzwängen. 
Der Vortrag gibt Einblicke in den Dialog mit verschiedenen Akteursgruppen im Projekt »Grüne Stadt der Zukunft«. 

Dr. Janez Koželj / Ljubljana, Slowenien 
Aus der slowenischen Hauptstadt Ljubljana wird Dr. Koželj berichten. Dort hat man nicht nur die komplette Innenstadt autofrei gemacht, sondern sich auch mühelos den Ruf der »wohl entspanntesten Hauptstadt der Welt« errungen. Wer schon einmal dort war, kann bestätigen, was das Internet so zusammenfasst: »Hier sitzt jeder am Fluss Ljubljanica oder vor den vielen Cafés – und genießt das Leben.« 
Superspannend, klaro, das lässt schon die Website der Stadtverwaltung von Ljubljana vermuten, auf der steht: »In his professional work Dr. Koželj verifies theoretical findings in urban studies of city development and restructuring projects for derelict urban areas.« 
Da hat jemand Ahnung vom Großen und Ganzen! 

Angela Zábojník 
»Die Renaturierung des Karl-Heine-Kanals in Leipzig« 
Angela Zábojník, die als Leipzigs Wasser-»Guru« gilt und bei der Stadt für Gewässerentwicklung verantwortlich ist, hatte Anfang der 1990er-Jahre als eine der Ersten die Traute und Vision, Leipzigs Gewässer zu verbinden, als kaum jemand sonst darauf Wert legte. Seit der Wende entwickelte sich die zu DDR-Zeiten für seine verdreckten Flüsse und Kanäle berüchtigte Pleißestadt zu einem Gewässer-Hotspot, der jedoch überregional noch ein Geheimtipp ist und noch jede Menge Potenzial hat. Insbesondere die Renaturierung des Karl-Heine-Kanals stellt ein Lichtjahre weit vorausschauendes und ultra-tief durchdachtes Stadtentwicklungsprojekt dar, von dem man sich andernorts mehr als eine Scheibe abschneiden sollte ... 

Urban Lab Nürnberg 
»Was wäre wenn...?« - Eine fiktive Hitzekatastrophe 
und reale Lösungsansätze 
… es ist das Jahr 2035: Aufgrund der Folgen des Klimawandels wird das Zusammenleben in der Stadt bedroht. Nürnberg ist getroffen von einer anhaltenden Hitzewelle und stürzt in eine Krise: Die zivile Stadtgesellschaft ist konfrontiert mit Dürre, Wasserknappheit und Brandgefahr. Im »Was wäre, wenn …?« beschäftigt man sich mit diesem Szenario und findt Antworten, wie wir unsere Stadt auf eine neue Lebensrealität vorbereiten können. Dazu entwickelt man gemeinsam mit der Stadtgesellschaft Ideen und Projekte und unterstützt diese mit Expert*innen, Finanzierung und Infrastruktur. In dem Vortrag wird von den Erfahrungen im Projekt »Was wäre, wenn ...?« erzählt und man wird mitgenommen in eine Zukunft voller Dystopie und Hoffnungsschimmer. 

Brigitte Sesselmann
Ressource Fläche – Schlüssel, Stellschraube, 
Verfügungsmasse? 
Boden, Wasser, Luft sind unsere wichtigsten Lebensgrundlagen. Ihre Begrenztheit, Beschaffenheit und Verfügbarkeit werden uns immer deutlicher vor Augen geführt. Was hat das mit Stadtentwicklung und Stadtplanung zu tun? Welche Leitbilder beeinflussen uns bis heute? Wo stecken Denkblockaden? Welche Umbrüche brauchen wir? Wo liegen Chancen? Brigitte Sesselmann ist Stadtplanerin, Architektin BDA und Vorsitzende der BauLust in Nürnberg. Diese möchte unsere Lust am Reden und Streiten über Städtebau und Architektur, über Baukunst und Baukultur mit Vielen teilen. Daher gehört zum Grundverständnis ihrer Arbeit ein möglichst vielfältiges Angebot an Projekten. 

Nürnberg-Fürther Stadtkanalverein
Stunde Null (Vision Stadtkanal) 
Last but not least, wie man früher einmal sagte, stellt der Nürnberg-Fürther Stadtkanalverein sein Konzept zur Umwandlung der Stadtautobahn in eine grüne Kanallandschaft vor. Wir zeigen neue Visualisierungen, detaillierte Pläne und einen konkreten Fahrplan, wie auf der Trasse des FSW neues Leben entstehen wird, sobald an der Stadtgrenze und an der Süd-West-Tangente die Straßensperrungen errichtet worden sein werden. Vom ersten Moment an sind Lärm und Abgase nur noch unangenehme Erinnerung. Die Stadtbevölkerung vom Neugeborenen bis zum Senior nimmt die Flächen in Beschlag, quirliges Leben breitet sich innerhalb von Stunden auf den Asphaltflächen aus, das Tempelhofer Feld in Berlin ist hinsichtlich Vielfalt und Lebensfreude lediglich eine hilfreiche Vorstellungsstütze. 
Zu allem Überfluss und vorab, nämlich am Freitag, 22.09. findet im Hof der Kulturwerkstatt ab 17 Uhr ein wilder Workshop statt. Gespielt wird das Leben am Kanal, eh, aber gerade in die Nacht hinein bei maritimer Unterhaltungsmusik, und ein paar Überraschungen soll es auch geben, die noch nicht bekannt sein dürfen. 

Und wie schon im letzten Jahr wird es am Samstag zum finale furioso eine politische Diskussionsrunde geben, die hochkarätig besetzt und ganz im Hinblick auf die Landtagswahl in Bayern am 08.10. geladen ist. Zugesagt haben bisher: Verena Osgyan – MdL die Grünen / Michael Ziegler – Landtagskandidat SPD / Stephan Mitesser – Landtagskandidat ÖDP / Eser Polat – Landtagskandidat FDP / Ernesto Buholzer Sepúlveda – Stadtrat politbande 

Eine Anmeldung für die Teilnahme am Kongress ist nicht notwendig, jedoch würde es dem N.F.S.K. bei der Planung helfen, wenn Ihr via Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, du musst Javascript aktivieren, damit du sie sehen kannst kurz Bescheid gebt, mit wie vielen Leuten Ihr kommen wollt, damit genügend Fischbrötchen da sein werden. 

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Internationaler Stadtkanalkongress  2023 
22. bis 23. September, Kulturwerkstatt auf AEG
www.bayern.landtag.de/aktuelles/landtagswahl-bayern-2023




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#nachhaltige Entwicklung, #Stadtentwicklung, #Stadtkanal, #Stadtkanalkongress

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