FAU: (K)ein weißer Fleck auf der Gründerlandkarte

SONNTAG, 29. APRIL 2018

#Bildung, #FAU, #Start Up, #Studium

Bei erfolgreichen Start-ups und Unternehmensgründ ungen denken viele sofort an München, Hamburg oder Berlin. Nürnberg hingegen erscheint auf der Landkarte der Start-up Welt eher als Terra incognita. Seit März 2017 jedoch sorgt der ZOLLHOF – Tech Incubator in der Metropolregion (und weit darüber hinaus) dafür, dass aus Hidden Champions weithin sichtbare Leuchttürme werden. An der Spitze des DigitalenGründerzentrums steht FAU-Alumnus Benjamin Bauer.

Als das bayerische Wirtschaftsministerium Anfang 2016 einen Wettbewerb für die Errichtung von Gründerzentren und Netzwerkaktivitäten im Bereich Digitalisierung ausschreibt, wird auf Initiative der FAU ein Konzept mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft erarbeitet: Es entsteht das digitale Gründerzentrum ZOLLHOF. Als damaliger FAU-Mitarbeiter und Start-up-Gründer ist Benjamin maßgeblich an der Konzeption beteiligt, die im Wettbewerb überzeugt und den Zuschlag für Mittelfranken erhält. Als Starthilfe für Tech Start-ups deutschlandweit und international, können sich Gründerinnen und Gründer im ZOLLHOF Arbeitsflächen inklusive Infrastruktur kostengünstig mieten. Sie erhalten vom ZOLLHOF-Team zudem Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen und profitieren vom großen Netzwerk des ZOLLHOF sowie den langjährigen Erfahrungen aller Beteiligten.

Die kann auch Geschäftsführer Benjamin Bauer trotz seines jungen Alters vorweisen. Während seines Studiums der Sozialökonomik an der FAU hatte er bereits mehrere erfolgreiche Start-ups. Er ist unter anderem Mitbegründer von UniCoach, einer Stundenplan-App, die an rund 30 Hochschulen in Deutschland im Einsatz ist. „Im Studium ist einfach die beste Zeit zum Gründen. Beispielsweise riskiert man keine Lücke im Lebenslauf, selbst wenn aus der Idee nichts wird“, meint Benjamin, der sich hauptsächlich wegen der Interdisziplinarität für Sozialökonomik an der FAU entschieden hatte.

Für ein erstes Kennenlernen der Start-up-Thematik empfiehlt Benjamin übrigens Veranstaltungen der Studierendeninitiative START Erlangen-Nürnberg e.V., da sich diese die Förderung von unternehmerischem und innovativem Denken und Handeln im universitären Umfeld zur Aufgabe gemacht hat. Ist das Interesse geweckt, sind die Studierenden eingeladen, sich beim Programm ZOLLHOF Talents zu bewerben. Das Besondere daran: die ausgewählten Studierenden sind als vollwertige Teammitglieder an echten Cases beteiligt und lernen unternehmerisch zu arbeiten. In dem dreimonatigen Programm werden die studentischen Talente durch das ZOLLHOF-Team fachlich und methodisch gefördert. „Wir wollen auf diesem Weg mehr Leute für das Gründen begeistern und gleichzeitig einen realistischen Einblick in die Start-up-Welt geben“, sagt Benjamin und fügt hinzu: „Gründen ist in erster Linie Arbeit, auch wenn manche Fernsehshow vermittelt, dass es sich dabei um eine einzige große Party handelt.“

Das ZOLLHOF-Konzept kommt gut an in der Tech Start-up-Szene. Alle Arbeitsplätze in den Interimsbüros in der Nürnberger Kohlenhofstraße sind bereits vermietet. „Wir können den Umzug in den tatsächlichen ZOLLHOF im Jahr 2019 kaum erwarten. Statt wie derzeit 950 m2 wird uns dort eine Fläche von rund 3.000 m2 zur Verfügung stehen. Und wir werden dann auch eine eigene Werkstatt etwa für den Prototypenbau haben“, freut sich Benjamin.

Derzeit läuft die zweite Bewerbungsrunde für Gründerinnen und Gründer, die von dem in der Metropolregion einzigartigen Netzwerk des ZOLLHOF – Tech Incubators profitieren wollen.

Mehr Infos zum ZOLLHOF und allen Ausschreibungen im Netz unter www.zollhof.de.

 




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