Bembers reißt's Maul auf

MONTAG, 3. DEZEMBER 2012

#Bembers, #Comedy

Im Dunkeln ist gut munkeln? Schwachsinn! Macht das Licht an, Ihr Bausparer, damit alle checken was eigentlich abgeht! Spot an! Es ist ein neuer Superheld in der Stadt! Hier kommt der Beleuchtungs-Bembers! Schluss mit dem langweiligen Energiesparmodus – jetzt wird bei Flutlicht gefickt und zwar nach allen Regeln der Kunst!

Die Erleuchtung muss her!
Der Spiegel ermittelte in einer Umfrage 1992 Nürnberg zur langweiligsten Großstadt Deutschlands. Unerhört! „Wos fälldn denne ei? Unser scheens Nämberch!” Die stolzen Lebkuchenmenschen fühlten sich in ihrer Ehre gekränkt. Typisch fränkisch wurde das Ganze sofort „broffisionell” beurteilt, analysiert und dann gekonnt mit den Worten „Däi homm doch alle ka Ohnung, däi Debberla!” aus der Welt geschafft. „Biggo Bello – Broblehm glösd!”
Seitdem hat keiner mehr ermittelt, welche deutsche Großstadt die langweiligste ist. Wozu auch? Es hat sich ja seit 1992 nichts geändert.
Bratwürstchen, Butzenscheiben, die wunderschöne Burg, der weltberühmte Christkindlesmarkt mit den leckeren Nürnberger Lebkuchen und, nicht zu vergessen, die internationale Spielwarenmesse ... Hurra, Alter!
Nürnberg dümpelt in einer schummrig ausgeleuchteten Gegenwart und die Zukunft ist so schlecht beleuchtet, dass man sie nicht einmal ansatzweise erkennen kann. Aber! Aber! – Nix aber! Wir leben hier nur noch in der Vergangenheit, eingesperrt in einer dicken, unüberwindbaren Stadtmauer, die anscheinend auch schon in die Gehirne der städtischen Verantwortlichen Einzug gehalten hat!
Wir bewegen uns immer noch im Mittelalter – zugegeben, da war die Stadt noch am Puls der Zeit. Ein europäischer Handelsknotenpunkt, bei dem Wissenschaft und Kunst noch ihren festen Platz in einer damals lebendigen Stadt hatten.

Tja, damals ... ! Die Patrizier „gibbd´s nimmer“, es hat sich ausgehandelt. Martin Behaim, Peter Henlein, Adam Kraft, Hans Sachs und Albrecht Dürer sind tot! Jaaaa! Mausetot! Ultrageile Typen, verdiente Söhne Nürnbergs, aber fucking dead!
Licht an! Aufwachen! Das Mittelalter ist spätestens seit dem 15. Jahrhundert vorbei! Auch die Industrielle Revolution ist längst Geschichte, oder wo ist denn die Industrie, die Nürnberg zwischenzeitlich zu neuer Blüte verhalf? Ja wo isse denn? Ja wo isse denn, die blöde Sau? Im Museum, Leute! Im Museum für Industriekultur, da stehen noch ein paar Teile der einst so tollen Nürnberger Industrie! In der Südstadt, dem damaligen Motor der Stadt, befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der MAN, auf dem zu Hochzeiten 12.000 Menschen in Lohn und Brot standen, jetzt unter anderem ein Fitness-Studio. Geil! Immer fit bleiben, auch wenn alles um einen herum völlig abkackt! Da wandern Firmen aus Nürnberg ab, weil die Stadt zu blöd ist, diesen Firmen entgegen zu kommen. Spitze, dann spült es aber auch keine Gewerbesteuern in die Stadtkassen, Ihr Rechenspezialisten. Die Städte und Kommunen, in die es diese Firmen dann verschlägt, weil ihnen dort entgegengekommen wird, lachen sich kaputt über die Nürnberger Deppen und bauen erstmal ein tolles Freibad mit Edelstahlbecken und sonstige schöne Sachen. In Nürnberg ist das Volksbad übrigens seit Jahren geschlossen und gammelt vor sich hin ... Hmm!

Die Welt verändert sich ständig, aber Nürnberg bleibt immer gleich, immer dasselbe. Ab und zu heißt es dann „Achtung,
aufpassen!” Unter anderem gibt es da z. B. das Winter-Achtung! „So! Etz is widder suweid! Christkindlesmarkt aufbauä wäi jeds Johr!” Immer das Selbe: Christkind, Prolog, Krippe in die Mitte, außenrum Buden – „So, wunderbohr, ferdich, schee!” Da passiert nichts Neues, und dann wundert man sich, dass Nürnberg schon lange nicht mehr an Nummer eins der beliebtesten Weihnachtsmärkte in Deutschland steht und die Touristen ausbleiben. Alter! Wer zieht sich in unserer digitalen Welt denn freiwillig diese langweilige Scheiße rein?
It´s time for illumination! Beleuchtung! Video-Installationen in der ganzen City! X-Mas Party Town! ... Und Action! Tradition ist schön und gut, aber das Leben geht weiter, die Welt verändert sich und zwar ständig. Mix it up! Das gilt nicht nur für den Christkindlesmarkt, das gilt für die ganze Stadt. Licht an, Ihr Fachwerkspastis! Traut Euch was! Alt und Neu, Sandstein und Moderne können tatsächlich nebeneinander existieren. Was sind das immer für bescheuerte Diskussionen, die jedes Mal aufkommen, wenn einer in Nürnberg etwas Ungewöhnliches wagen will. Wenn das früher so gewesen wäre, dann wäre die Welt heute noch eine Scheibe, denn Martin Behaim hätte den Globus in Nürnberg definitiv nicht erfinden dürfen.

Mann, Mann, Mann – eine Stadt muss leben und pulsieren. Wiedereinführung der Sperrzeit – FUCK YOU! Um 23 Uhr muss die Außenbestuhlung vor Kneipen geräumt werden. Geh´ mal nach Ladenschluss durch die Fußgängerzone! Alter! Da meinst Du, die Neutronenbombe hat eingeschlagen! Kein Mensch mehr unterwegs. Ausgestorben, obwohl noch das Licht an ist.
Verkehrsberuhigt! Die ganze Stadt ist dermaßen verkehrsberuhigt, da geht gar nix mehr.

Es gab mal eine Zeit, da fuhr man zum Posen Richtung Tiergärtnertorplatz auf die Burg und ließ sich in der engen Kurve von Tausenden feiern – yeah! Da saßen Nürnberger und Auswärtige im Sommer gemütlich zusammen auf dem warmen Kopfsteinpflaster bei einem Seidla Bier und lauschten den Straßenmusikern. Da war aber das Burgviertel noch am Leben, da gab es noch Vergnügen, denn es gab ein Vergnügungsviertel, wie es in jeder Großstadt zu finden ist. Eine Kneipe neben der anderen, Livemusik in rauchigen Gewölbekellern und zwar mit Beleuchtung und elektrischen Verstärkern. Dann wurde das der Stadt zu „bunt” und sie machten das Licht aus. Seniorengerecht! Nix mehr Hully-Gully! Schluss, aus! Closed for the bloody Party-People! Mich wundert´s ja, dass an der Frauentormauer noch was geht und da nicht auch schon alles völlig verkehrsberuhigt ist. Wahrscheinlich ist da ein geheimes Abkommen zwischen der Stadt und den Luden getroffen worden. „Also passt auf! Eure Pferdchen dürfen weiter auf der Koppel stehen, wenn sie nach 23 Uhr nicht so laut galoppieren!”
Meine Fresse! Das ist echt traurig, wenn man sich die Innenstadt ansieht. Jeder Vollpfosten mit krankhaftem Ruhe- und Sauberkeitsbedürfnis hat aber auch die Berechtigung sich zu beschweren, wenn´s ihm gefühlt zu laut ist.
Hallo! Wir leben in einer Stadt! Wenn´s laut ist, dann ist das verdammt noch mal völlig normal! Da weckt Dich morgens nicht das Zwitschern der gutgelaunten Lerche, sondern das Bremsen eines Lasters an der Ampel!
Scheiße, Alter! Licht an! Alle Strahler auf maximale Leistung! Nürnberg ist eine Stadt! Schon vergessen? Meine Stadt! Unsere Stadt!
„Digges N – wäi gäid´s dä denn? Im Sommer schläffsd Du ei, und im Winter do pennsd! Come on Nämberch! Hobb wach endli aff! Zeich wos du konnsd – horch, Du hossd däs doch draff!”

Leute, da müssen tausend Sachen passieren, um aus diesem unserem Laden eine „Großstadt” zu machen, die diesen Titel auch verdient hat. Klarer Fall, man kann es nicht jedem recht machen, aber wer in einer Stadt wohnt, dem muss doch eigentlich bewusst sein, dass da auch nachts die Straßenbeleuchtung brennt und dass der Tag 24 Stunden hat. Die Kneipe ist zu laut, der Biergarten auch! Altstadtfest mit unverstärkter Livemusik – ich brech in´s Essen! Was soll das denn für ein Fest sein? Betreutes feiern oder was?
Der unerschrockene „Beleuchtungs-Bembers” kämpft für die gute Sache – Vollgas auf allen Ebenen! Alles was geht! Blasmusik am Bierfest! Na Logo, Alter! Aber wenn die Schunkelfraktion um 21 Uhr den Burggraben verlässt, könnte durchaus auch mal gerockt werden! Mach´s neu! Mix it up! Volksmusik trifft auf Brettgitarre, und die heißesten Nuremberg DJs bomben the Dancefloor – für jeden was dabei und nicht nur bis um elf Uhr, sondern lang und laut!

Ein schwerer Weg, den der „Beleuchtungs-Bembers” und viele seiner durchaus vorhandenen fantastischen Mitstreiter da einschlagen wollen, wenn von Seiten der Stadt permanent kontraproduktiv dagegengearbeitet wird. Auflagen, Auflagen, Auflagen für jeden, der in Nürnberg was auf die Beine stellen will! Bah! Macht alles kaputt und beruhigt die Stadt! München steht Gewehr bei Fuß, die nehmen Rock im Park mit Handkuss und Amsterdam ist scharf auf die Spielwarenmesse! Kommt, lasst Euch mal was einfallen, um dieses Aushängeschild auch noch zu verlieren! Alles, was richtig Spaß macht in der Stadt, wird von der Szene organisiert und ist locker, entspannt und funktioniert bestens. Bis die Stadt mit ihren Vorschriften und Bestimmungen auftaucht. Alles aufgeräumt und sauber! Ein Tag und dann is´ aber wieder gut, ´ne! Die Blaue Nacht, das ist Euer Ding! Bardentreffen? Super, aber nicht so lang und laut und nur einmal im Jahr. Blau geht eben nicht so oft, und nicht mal mehr an der Tanke gibt´s Stoff.

Komasaufen Ade! Naja, ok, der war schlecht! „Obber komma ieberhabbd nu irgndwo saufen?” Das ist doch die Frage! Wo ist denn noch was los, hä? Wo schickt man denn z. B. einen Touristen in Nürnberg hin, wenn man an einem Dienstag kurz vor Mitternacht gefragt wird, wo noch was los ist? Hä? Da wird´s dünn, Alter, und dann nützt Dir auch die Straßenbeleuchtung, die in der „Großstadt” die ganze Nacht brennt, nix. Do is dann trotzdem „zapfendusder!”

Mehr vom Bembers unter: www.bembers.de und www.facebook.com/bembers.de

Und hier noch eine versteckte Verbraucherinformation: Die Bembers Live-DVD „Voll in die Fresse!" gibt´s übrigens ab 14. Dezember überall im Handel! Oder in curt's Advents-Verlosung. Check it out! \m/?

[bembers]




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#Bembers, #Comedy

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