KURZNACHRICHTEN

19.11.2025

Staatstheater Nürnberg: Orange Days

Das Staatstheater Nürnberg setzt ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen, indem es die Anliegen des „Orange Day" unterstützt. Passend zur thematischen Ausrichtung der Oper „La Traviata" in der Inszenierung von Ilaria Lanzino wird am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, dem 25. November, vor dem Opernhaus eine orangefarbene Bank aufgestellt. Diese Aktion auf dem Richard-Wagner-Platz soll auf den nach wie vor alarmierenden Missstand aufmerksam machen. Körperliche oder sexuelle Gewalt gehört leider vielerorts zur alltäglichen Erfahrung von Frauen.

Aus diesem Grund machen die Vereinten Nationen bereits seit über 20 Jahren jährlich am 25. November weltweit auf dieses Problem aufmerksam; die Farbe Orange gilt dabei als international etabliertes Zeichen des Widerstands. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken überhaupt ein. Neben physischer und sexueller Gewalt haben auch psychische und emotionale Übergriffe gravierende Folgen: Viele betroffene Frauen leiden unter Depressionen, vereinsamen und verarmen – sowohl emotional als auch materiell – und haben massive Schwierigkeiten, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Die Zahlen sind erschreckend: Allein in Deutschland werden rund 35 Prozent der Frauen nach ihrem 15. Lebensjahr irgendwann Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt. Das Staatstheater Nürnberg nutzt daher die Bühne der Oper, um diese Thematik zu vertiefen. Die Inszenierung von Regisseurin Ilaria Lanzino zeigt exemplarisch das Schicksal der Hauptfigur Violetta, die nach einer Vergewaltigung auf einer Party jeglichen Halt verliert. Ein Video der Tat, das online viral geht, hindert sie daran, mit diesem Trauma abzuschließen.

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Um die persönliche Unterstützung der Besucherinnen und Besucher zu fördern, erhalten diese am 25. November zusätzlich zur Installation der orangefarbenen Bank einen Anstecker geschenkt, mit dem sie ihr Engagement zeigen können.  >>
03.11.2025

World Illustration Award

Vor gut einem Jahr erschien „Schwellenangst“ von Luisa Stömer und Eva Wünsch im Kunstmann Verlag, ein Buch über die Auflösung des Körpers, über Trauer und die Bürokratie der Bestattungen, über das schwierigste Thema, das uns alle betrifft: den Tod. „Schwelllenangst“ kombiniert feinfühlige Texte mit den liebevollen Illustrationen, die in diesem Buch mindestens genauso wichtig sind. Nun wurde das büro wünsch und stömer für dafür mit dem World Illustration Award in der Kategorie Professional Publishing ausgezeichnet. Am 03.11. eröffnet die dazugehörige Ausstellung in der Conningsby Gallery in London. Herzlichen Glückwunsch! 
www.wuenschundstoemer.com  >>
E-BOOK  01.10.-31.10.2025, NÜ/FÜ/ER
MüNCHEN. Erstmals wurde in diesem Jahr  vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst der Bayerische Kunstpreis verliehen. Am Dienstagabend gab es neun Preise in ebenso vielen Kategorien und pro Preisträger:in 10.000 Euro. Der Ehrenpreis ging an Gerhard Polt, der Preis in der Kategorie Kreatives Schaffen an die Bestseller-Autorin Tanja Kinkel. Daneben waren die Preise ein bisschen sehr erwartbar München-lastig. Ein Ort hielt die Nürnberg-Fahne hoch: Das Theater Pfütze erhält den Bayerischen Kunstpreis in der Kategorie Programm! Die Jury würdigte das Haus als „Leuchtturm für künstlerisch hochwertiges, generationenverbindendes Theater in Bayern“, dem Ensemble gelinge es, „künstlerische Tiefe mit gesellschaftlicher Relevanz zu verbinden“. Zudem präge das Theater Pfütze die bayerische Kulturlandschaft „mit kreativem Mut und konsequenter inhaltlicher Qualität“. 

curt-Leser:innen wissen das eh. Das Theater Pfütze ist sein Jahren ein nicht wegzudenkender Bestandteil unseres Hefts. In 40 Jahren hat es sich als Ort etabliert, der zwar Kinder- und Jugendtheater zeigt, diese Aufgabe aber mit hohem künstlerischen Anspruch, mit bildstarken Erzählformen und häufig mit eigens komponiert Musik umsetzt, dass auch Erwachsene gern und mit großem Gewinn in die Püftze gehen. Herzlichen Glückwunsch! 

www.theater-pfuetze.de
 

Die Preisträgerinnen in der Übersicht:

"Stimme" : Benjamin Appl

"Kreatives Schaffen" : Tanja Kinkel

"Programm": Theater Pfütze Nürnberg

"Innovation" : Bergson

"Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten" : Gerhard Polt

"Ausstellung" : Haus der Kunst

"Performance": Polina Lapkovskaja

"Besonderer Ort": Burg Ranfels

"Kulturbotschafter des Jahres" : Christoph Kürzeder


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NüRNBERG. Im Dezember 2017 verstarb die Nürnberger Filmemacherin Ullabritt Horn mit nur 61 Jahren, zwei Jahre vorher hatte sie den Kulturpreis der Stadt Nürnberg gewonnen. Bekannt war Horn insbesondere für ihre einfühlsamen filmischen Portraits, u. a. über den letzten damals noch lebenden Chefankläger der Nürnberger Prozesse Benjamin Ferencz (2015), über das Nürnberger jüdische Ehepaar Aufochs (1992) sowie über den Berliner Chinesen Han Sen, der in den 1980er Jahren über Nürnbergs Partnerstadt Charkow zurück nach Deutschland fand (2000). Sie befasste sich Aufarbeitung des Dritten Reiches, mit der modernen Kunst und mit der Entwicklung der Industriegesellschaft, produziert wurden die Filme vom Bayerischen Fernsehen und der Medienwerkstatt Franken. Ihr wiedererkennbarer Stil zeichnet sich durch eine sorgsame Annäherung an ihre Sujets, den fast vollständigen Verzicht auf Kommentierungen und einen gewissen Humor in der Bildsprache aus. Für ihren Ferencz-Film wurde sie 2015 bei den Biberacher Festspielen mit dem Preis für die Beste Dokumentation und bei Dok-Festival in Neuseeland mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Horns Liebe zum Film wurde Mitte der 70er im legendären Komm (Heute Künstlerhaus) geboren, in dem sie das Kino im Komm mitbegründete. Jetzt gibt es Dank der Arbeit der Design-Studentin Marilia  Monteiro und dem Filmemacher Robert Schuhmann endlich eine Homepage für Ullabritt Horn, auf der etliche ihrer Filme, aber auch Interviews mit der Filmemacherin selbst abrufbar sind. Ein schönes und nützliches Denkmal:

www.ullabritthorn.de 

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STAATSTHEATER. Eine dreiteilige Produktion eröffnet am 15.11. die Ballett-Saison am Staatstheater Nürnberg. Noise Signal Silence präsentiert dem Publikum die Bandbrete des Schaffens des neuen Balltt-Direktors Richard Siegal und seines “Ballett of Difference”. Eröffnet wird der Abend von Unitxt, das 2013 vom Bayerischen Staatsballett uraufgeführt wurde. Inspiriert von der Musik Alva Notos zeigt die Choreografie eine futuristische Gesellschaftsvision. Eine Uraufführung feiert an diesem Abend das Stück Lilac Time, eine Arbeit, in der Siegal zur Musik von Lorenzo Bianchi Hoesch und Benjamin Clementine ältere Choreografien an die Identität seines neuen Ensembles angepasst hat. Abgerundet wird die Vorstellung von Oval, einer Choreografie, die 2019 für das Staatsballett Berlin entstanden ist und die die Rolle des Körpers und seine Kommunikationsmöglichkeiten im digitalen Zeitalter erforscht. Auch hier stammt die Musik von Alva Noto.
Richard Siegal über seinen Karriere-Step Nürnberg: „Unser neuer Name ‚Staatstheater Nürnberg Ballet of Difference‘ steht sowohl für Erneuerung als auch für Verpflichtung – für die Kunstform, die wir schätzen, und für den Geist der Offenheit und Neugier, der unsere Gemeinschaft auszeichnet. ‚Difference‘ tragen wir nicht nur im Namen, sondern es ist auch unser Leitprinzip. Es lebt im internationalen Charakter unseres Ensembles, in der Vielfalt unserer künstlerischen Stimmen und im Dialog, den wir zwischen Tradition und Innovation schaffen.“

Noise Signal Silence Choreografien von Richard Siegal
Premiere: 15.11., 20 Uhr  >>
CASABLANCA. Es ist die Geschichte einer Überlebenden und einer großen Demokratin: Lillo Seibel-Emmerling kommt 1932 in Oberschlesien zur Welt. Das jüdische Mädchen überlebt den Krieg unter schlimmsten Bedinungen in Berlin. Ihr Vater ist unter anderem im Konzentrationslager Buchenwald gefangen, die Mutter kämpft ihn immer wieder frei. Viele Verwandte werden ermordet. Nach dem krieg studiert sie Psychologie, Pädagogik und Soziologie, beginnt als Lehrerin zu arbeiten und sich als Gewerkschafterin zu engagieren. 1966 wird sie als eine von ganz wenigen Frauen in den Bayerischen Landtag gewählt, später ins erste europäische Parlament. Sie ist alleinerziehende Mutter und berufstätig und dabei immer noch viel mehr. Ihren zweiten Mann, den Künstler Alfred Emmerling, lernt sie per Zeitungsannonce kennen, Kern ihres Gesuchs: "Bloß kein Nazi."

Die Medienwerkstatt Franken widmet dieser beeindruckenden Frau ein filmisches Porträt. Judith Dauwalter zeichnet ihren Weg nach und hat viele Weggefährt:innen getroffen. Sie ist mit Seibel-Emmerling aber auch an die wichtigen Lebensstationen in Oberschlesien und Straßburg gefahren. Entstanden ist eine Doku über eine bis ins hohe Alter umtriebige, aktive Frau, die ein mutmachendes Vorbild in Sachen Haltung ist.

Am Samstag, 01.11. um 17 Uhr findet im Casablanca Kino eine Preview stattIm Anschluss gibt es ein Filmgespräch mit Lilo Seibel-Emmerling und den Filmschaffenden aus der Medienwerkstatt.
Tickets gibt’s hier.

Sendedatum: Sonntag, 2. November, um 21 Uhr auf Franken Plus (Satellit) sowie um 19, 21 und 23 Uhr auf Franken Fernsehen (Kabel)

Wiederholung am 9. November zu den gleichen Sendezeiten
Livestream zu Sendezeiten: www.frankenfernsehen.tv/livestream
Ab Montag in der Mediathek: www.medienwerkstatt-franken.de/mediathek/

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NüRNBERG. Seit April 2024 gibt es in der Boxdorfer Wohnanlage für Menschen mit Behinderung die, von der deutschen Fernsehlotterie geförderte Digitalwerkstatt. Der Medienpädagoge Jan Hanisch-Carl unterstützt die Bewohner:innen dort darin, Medienkompetenzen zu entwickeln und sich im Umgang mit moderner Technologie fortzubilden. Besonders cool, wenn am Ende etwas dabei herauskommt, was weit über Boxdorf hinaus strahlt: Rollt bei uns ist ein Podcast auf professionellem Niveau, der Einblicke in die Lebenswelten von Menschen mit Körperbehinderung bietet und dadurch einen Beitrag zum Einreißen zwischenmenschlicher und vielleicht auch physischer Barrieren liefert. Sechs Episoden wurden produziert, sie erscheinen bis zum 05.11. in wöchentlicher Frequenz, jede Folge widmet sich einem essentiellen Lebensthema: Dating und Sexualität, Barrierefreiheit, Mobilität, La dolce vita, etc. Moderatorin und Bewohnervertreterin Claudia Giosa widmet sich diesen Themen gemeinsam mit den Bewohnern, daneben kommen auch externe Expert:innen zu Wort, OB Marcus König, Para-Olympiasieger Josia Topf, Produzent DJ Artin usw. Für das Einfangen dieser Stimme (und die exzellente Postproduktion) war ein alter curti und Podcast-Experte (Zwei Flaschen Wein) verantwortlich: Matze Gründl! Ein großartiges Projekt, dem wir enorm viele Hörer:innen wünschen. Rollt bei uns findet ihr bei:

Spotfiy
Apple    
und Podigee  >>
GOSTNER. Den Spielzeit-Auftakt besorgt immer der künstlerische Leiter selbst: Laurent Gröflin führt Regie bei Graham Greens Unser Mann in Havanna, einer irren Agenten-Satire über einen britischen Staubsaugervertreter, der auf Kuba vom Geheimdienst angeworben wird, aus Geldsorgen zusagt und anfängt Kollegen und Nachrichten zu erfinden.Läuft noch bis zum 11.10.! Die zweite Premiere im Herbst wird dann, Gostner-typisch, eine Stückentwicklung: Nina Vieten, (2021: I Do The Same Job Bleeding) kümmert sich diesmal mit ihrem Schauspielerinnen-Team um das gesellschaftliche Phänomen der unsichtbaren, unterbewerteten und unbezahlten Art von Arbeit, die größtenteils von Frauen erledigt wird: Care Arbeit. [Ver]Kümmern feiert Premiere am 13.11. 
Aber auch drum herum ist gewohnt viel los am Gostner, insbesondere unten im Loft, das freitags und samstags Barbetrieb hat und unter der Woche einer der besten Orte ist, um der regionalen Szene von Musik über Literatur bis Theater in wohnzimmerlicher Atmosphäre auf die Pelle zu rücken. Am 04.11. steht hier endlich Tim Steinheimer auf der SuppKultur-Bühne beim Nachhol-Termin des Kwiss – Das Quiz für Dumme! Neu sind sind zwei Formate im Wechsel In guter Gesellschaft und 33 1/3
Bei beiden wird ein Thema vorgegeben (33 1/3 am 14.10.: Fernweh). Besuchende sollen Songs zum Thema mitbringen, die zusammen gehört und besprochen werden. In guter Gesellschaft macht das Selbe mit Texten (und auch anderen Hosts und Themen).

Am 28.10. kehrt die Soap zurück, der improvisierte wilde Ritt durch den Gehirnfasching regionaler Schauspieler:innen. In der fünften Staffel, Im Schatten der Dämmerung, geht es um eine nachaktive und blutdürstende Familie aus Nürnberg. Und zahlreiche Bands und Solo-Künstler:innen spielen auf, unter anderem die Hamburger Singer/Songwriterin Hannah Grosch am 22.10. oder der Egersdörfer mit seiner Boyband Fast zu Fürth am 31.10. Bitte ruf mich nie wieder an! heißt das Programm dieser vier unwirschen Herren, die orgelnd, brodelnd und tanzend ein Feuerwerk des geistreichen Wahnsinns entzünden werden.
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Gostner Hoftheater


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THEATER ERLANGEN. Ein Spektakel zum Auftakt, trotz allen Sparzwangs in Erlangen: Am 20.09. feierte einer der größten Klassiker der Theaterliteratur Premiere in Erlangen, Schillers Die Räuber. Regie führt Matthias Köhler, Mitglied des Leitungsteams am schauspiel erlangen, und bekannt für einen Fokus auf queere Themen und eine von popkulturellen Referenzen geprägte Ästhetik. Die Geschichte um zwei Brüder, ein Populist auf dem Weg an die Macht, ein Revolutionär, der dieser Macht entgegensteht, ihre Familie und das Erbe des Vaters, hat Köhler in die nahe Zukunft und ein autoritär regiertes Deutschland verlegt. 

Die zweite Premiere der Spielzeit ist ebenfalls bereits durch: Bar Omega, ein Projekt, das aus dem Ensemble gewachsen ist. Marie Hanna Klemm (Tanz und Performance) und Hannah Weiss (Musik und Schauspiel) laden ein in ihre Sci-Fi-Jazzbar jenseits von Zeit und Raum, in der sich Suchende begegnen, die von der Fragilität des Held:innentums erzählen. Ein sinnlicher Tanz-und-Musik-Abend. 

Als Wiederaufnahme kehrt zunächst The Sky is der Himmel zurück, ein absurdes Spiel über drei Wissenschaflter:innen, die im letzten Atomreaktor dessen Abklingen überwachen, bis sie von der Menschheit gebraucht werden. Außerdem Ewig Sommer nach dem dystopischen Roman von Franziska Gänsler und Ich, Akira, das Stück aus der Perspektive des Attila-Hildmann-Hunds. 

Mit
Klingt gut startet am 19.10. eine neue Reihe, die Literatur und Musik zusammenbringt. In der ersten Ausgabe trifft Musik von Dmitrit Schoschtakowitsch auf den Roman Der Lärm der Zeit von Julian Barnes.

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www.schauspiel-erlangen.de  >>
STADTTHEATER FüRTH. Bereits Ende September startete Fürth dezidiert politisch in die Spielzeit 25/26: Mit der Theresia-Walser-Uraufführung Von allen Geistern über eine Schule nach der Machtübernahme der Rechtsextremisten und mit Briefe von Ruth, dem auf Briefen der Jüdin Ruth Maier basierenden Musical. Maier floh 1939 vor den Nazis aus Wien nach Norwegen, ihre Tagebücher sind Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes. Briefe von Ruth läuft noch bis 19.10. Im Premierenplan folgt dann eine Komödie des britischen Spezialisten Nick Hornby, der in Fürth gerne gespielt wird. Nipplejesus ist ein Solo-Abend aus der Sicht des frisch gebackenen Museumswärters Dave. Dave muss ein Werk bewachen, das als ab 18 gekennzeichnet ist: ein aus weiblichen Brustwarzen zusammengesetzter Jesus am Kreuz. Ein waschechter Kunstskandal! Während seiner Arbeitszeit wird der Wärter selbst zu einem, unerwarteten Verteidiger des kontroversen Werks. Doch als das Bild schließlich einem Anschlag zum Opfer fällt, nimmt die Geschichte eine überraschende Wendung. Anna Tenti (zuletzt in Fürth mit Die Guten) inszeniert den Renner in Fürth, auf der Bühne steht Boris Keil. Premiere am 17.10. im Bistro der vhs, weitere Orte werden noch bekannt gegeben. Der andere Hornby, State of the Union, kehrt dann übrigens, nach großem Erfolg in der vergangenen Spielzeit, am 29.10. auf den Spielplan zurück. Und eine neue Reihe startet am 19.10.: Nagel trifft Kopf – der Fürther Saxofonist und Dirigent Norbert Nagel trifft sich am Sonntagvormittag zum Plaudern und Musikmachen mit Gästen aus der Kultur. 

www.stadttheater.de

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NÜ/FÜ/ER. Germanisches Nationalmuseum: Kunst & Wissen
Ab So., 19.10., startet die Reihe NÜRNBERG GLOBAL: Wie die Turbanschnecke nach Nürnberg kam (weitere Termine: 26.10., 02.11., 09.11. und 16.11., je 11 Uhr). Warum landeten Kokosnüsse, Straußeneier oder Meeresschnecken vor Jahrhunderten in Nürnberg? Und wie reiste ein Nürnberger Nashorn um die Welt? Im offenen KINDERATELIER können Kinder ab 4 Jahren an den Samstagen frei und großformatig malen, klecksen und experimentieren. Bei der LANGEN NACHT DER WISSENSCHAFTEN zeigt das Familienprogramm Wie funktioniert ein Forschungsmuseum?, wie geforscht, gesammelt und mit Kulturschätzen gearbeitet wird. An Forscherstationen dürfen Kinder selbst aktiv werden und ausprobieren, wie Museumsarbeit funktioniert.Familienprogramm im GNM  >>
Kunst & Design  01.10.-30.11.2025, Nü, Fü, ERL
NüRNBERG. Vor gut einem Jahr erschien „Schwellenangst“ von Luisa Stömer und Eva Wünsch im Kunstmann Verlag, ein Buch über die Auflösung des Körpers, über Trauer und die Bürokratie der Bestattungen, über das schwierigste Thema, das uns alle betrifft: den Tod. „Schwelllenangst“ kombiniert feinfühlige Texte mit den liebevollen Illustrationen, die in diesem Buch mindestens genauso wichtig sind. Nun wurde das büro wünsch und stömer für dafür mit dem World Illustration Award in der Kategorie Professional Publishing ausgezeichnet. Am 03.11. eröffnet die dazugehörige Ausstellung in der Conningsby Gallery in London. Da machen wir Mitfahrgelegenheit. Herzlichen Glückwunsch! 
www.wuenschundstoemer.com  >>
SüDSTADT NüRNBERG. Wo einstmals das traditionsreiche Kaufhaus Schocken (leer-)stand, klafft, mitten in der Nürnberger Südstadt, ein Loch. Vor fünf Jahren wurde der Schocken abgerissen und eine Baugrube ausgehoben – für ein neues Kaufhaus. Die niederländische Firma Ten Brinke hat das Projekt allerdings offenbar erstmal auf Eis gelegt und die Baugrube füllte sich mit Regenwasser. Mittlerweile hat der Lago die Aufsess nicht nur einen Google-Maps-Eintrag mit einigen unterhaltsamen Rezensionen, es gibt auch eine Postkarte, gestaltet von der Nürnberger Manga-Künstlerin Mullana.   >>
KONGRESSHALLE. Die Kongresshalle bleibt für immer eine Immobilie, mit der es die Stadt nie leicht haben wird. Ein unvollendeter Nazibau, Fanal des Massenmords, Ruine, Gedenkort, Aufgabe: Aus dem Jahr 2021 stammt der Beschluss, diesen Ort zu einem Kulturort zu machen – mit Ateliers und Proberäumen und dem Interim des Staatstheaters. Eine Entscheidung, die auch immer wieder von komplexen Diskussionen begleitet wurde (die curt zusammen mit Stabsstellenleiter Hajo Wagner begleitete). Die Medienwerkstatt Franken hat sich dem Komplex zuletzt 2017 gewidmet, mit einem Porträt der Mieter:innen, die bereits da sind und waren, die Symphoniker zum Beispiel oder der Kanuverein, der sich gegen die städtische Kündigung wehrt. Was bedeuten die aktuellen Baumaßnahmen für die Menschen, die das Areal bisher genutzt haben? Was muss passieren, damit die freie Szene hier arbeiten kann? Und wie weit sind die Bauarbeiten? Der neue Film der Medienwerkstatt geht in vielen Gesprächen mit städtischen Vertreter:innen, Künstler:innen, Mieter:innen diesen Fragen nach. Zu sehen in der Mediathek: Vom Unding zum Kulturort – Perspektiven für das Kolosseum.  >>
NüRNBERG/MüNCHEN. Der Fall Maja machte zuletzt wieder Schlagzeilen. Die Antifaschist*in war rechtswidrig nach Ungarn ausgeliefert worden und befindet sich dort in Isolationshaft. Maja ist aber nicht die einzige beschuldigte Person im sogenannten Budapest-Komplex. In München läuft das Verfahren gegen Hanna S. aus Nürnberg. Die Medienwerkstatt Franken widmet ihr eine Dokumentation.   >>
OPERNHAUS. Imponierender Tanz-Triple im Nürnberger Opernhaus: Ballettdirektor Goyo Montero kombiniert sein „Tilt“ mit einer Uraufführung von Stephanie Lake und einer Europa-Premiere von Rafael Bonachela. Premierenkritik von Andreas Radlmaier
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Kultur  25.04.-13.07.2025, STAATSTHEATER
Von A. Radlmaier
Musik  30.04.-06.05.2025, WENDELSTEIN
NEUE NATIONALGALERIE .
Die curt-Kunstredaktion hat sich Nan Goldins Eröffnungsrede vom 22. November 2024 zu ihrer Ausstellung This Will Not End Well in der Neuen Nationalgalerie in Berlin noch einmal angesehen. Eine Stilkritik.

Im letzten Heft haben wir uns mit der Ausstellung selbst beschäftigt, die in unseren Augen unbedingt sehenswert ist. Überschattet wurde sie von einer kontroversen Eröffnungsrede, in der die Künstlerin Position zum Gaza-Konflikt bezog. Während der 14-minütigen Eröffnungsrede mit Skript warf die jüdische New Yorker Künstlerin Deutschland nicht nur blinde Ignoranz gegenüber dem Leid der palästinensischen und libanesischen Bevölkerung, sondern auch die rigorose Unterdrückung propalästinensischer Stimmen und Proteste vor. Gerade im Kunst- und Kulturbetrieb sei es seit dem 07. Oktober 2023 hundertfach zu Cancelungen gekommen. Das Vorgehen Israels, so Goldin, erinnere sie an die Progrome, die ihre Großeltern im Rahmen des Holocaust erleben mussten. Goldin betonte in der Rede, ihre Kunst ließe sich nicht getrennt von ihrer politischen Haltung betrachten.  >>
NÜ/FÜ/ER. Hallo Kunstbegeisterte, und willkommen im neuen Jahr! Und was für ein Jahr da auf uns zukommt! Das Neue Museum Nürnberg feiert sein 25-jähriges Jubiläum und hat so einiges im Programm, auf das wir uns freuen können. Los geht’s mit der fulminanten Jubiläumseröffnung am 22. und 23. Februar. 
Die Oechsner Galerie wartet mit Olaf Unverzarts wirkmächtigen Ansichten von Natur und Klimazerstörung. Im Kunstpalais Erlangen machen sich die Künstler:innen nackt; hier dreht sich alles um den eigenen Körper in der Kunst. Besonders gespannt darf man auf die am 22. März startende Ausstellung „Worlding“ von Syowia Kyambi und dem Interlocutory Agency Kollektiv sein, deren einzigartig kollaborativer und prozessorientierte Ansatz des Kunstschaffens in der Nürnberger Ausstellungslandschaft einen völlig neuen Akzent zu setzen verspricht. Also ab die Post und viel Spaß, es gibt wieder viel zu entdecken!

Wir in der Nürnberger Kunst- und Kulturszene nehmen Russlands schockierenden, völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine sehr genau wahr: Kreative und Kunstschaffende unterstützen seit Februar 2022 mit Ausstellungen, Benefizversteigerungen, Sachspenden und tatkräftigen Händen die Menschen in der Ukraine, die diesen barbarischen Krieg erleiden müssen. Haltet die Augen offen nach den entsprechenden Projekten!   >>
TAFELHALLE. Im Dezember verschmelzen in der Tafelhalle die Erzählebenen auf der Bühne. Die Video- und Choreographin Stephanie Felber möchte mit ihrem Team das Gefilmte und das Live-Bühnengeschehen gleichwertig behandeln, beide Medien interagieren im Rahmen der Aufführung miteinander. Carnal Screen lädt das Publikum dazu ein, sich im Suspense zu erleben, das Auge wie eine Kameralinse zu fokussieren, zu zoomen, und reagierend auf die Dramaturgie der Impulse, sich immer wieder neu auf das Geschehen einzulassen. Die Performer:innen verhandeln mit Muskeltonus und Atemrhythmus eine Situation zwischen Halten und Loslassen, Unsicherheit und Entspanntheit. Ab 19.12. Am 17.01. folgt dann die Premiere von Eva Borrmanns Arbeit über Heim- und Fernweh Nostalgia (ausführliches Interview HIER) und am 30.01. Alexandra Rauhs Curious Space: Eine Tanz-Sound-Performance, die in die Zukunft blickt, in der zwei glänzende, quietschende Wesen die Frage verhandeln, wie ein solidarisches Miteinander trotz unterschiedlicher Bedürfnisse, Befindlichkeiten und Herausforderungen gelingen kann. Rauh erschafft dafür einen Raum, der selbst wie ein lebendiger Körper aus Material und Sound funktioniert.

www.kunstkulturquartier.de/tafelhalle  >>
Kultur  15.11.2024, E-WERK
KAUFHOF. Der Auftakt war, wir haben es bereits gesagt, fulminant, sonnig und vielseitig künstlerisch: Die Rede ist mal wieder von der Zukunftsmusik, dem Festival des Projektbüros für den leerstehenden Kaufhof. Beziehungsweise: Bis hier hin für die Pfannenschmiedgasse und die zwischen Kaufhof und Citypoint errichtete Turminstallation von raumlabor berlin, die vom Textilkünstler Raul Walch neu gestaltet wurde. Am 16.11. startet unter der Überschrift Visionen & Utopien die Wintersaison der Zukunftsmusik, am umgestalteten Turm, in der Umgebung, und sukzessive auch in den Ladengeschäften im Erdgeschoss.  >>
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