Riesenpuppen und Roboter bevölkern die Stadt: Figurentheaterfestival

26. AUGUST 2021 - 26. SEPTEMBER 2021, ERLANGEN, FüRTH

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Figuren.theater.festival ist in diesem Jahr quasi dauerhaft. Bereits zum eigentlichen Festivaltermin im Mai fanden zahlreiche Aufführungen statt – but only online und auch exakt dafür konzipiert und deshalb anders, überraschend, innovativ. Die ebenfalls geplanten Live-Aufführungen, Interventionen im öffentlichen Raum, Eins-zu-eins-Begegnungen und so weiter werden im Laufe des Jahres eins nach dem anderen nachgeholt. Im Juli gab es bereits etliche Termine in Nürnberg und Erlangen. Im August und September konzentriert sich das Geschehen auf Fürth und Erlangen.

Erlangen

In Erlangen tut sich das Figurentheaterfestival mit dem Poetenfest vom 26. bis 29. August zusammen. Zu diesem Anlass reisen neun Kompagnien bzw Einzelkünstler*innen an. Aus Frankreich kommt z.B. der Star-Choreograf Yoann Bourgeois, der nicht nur das Centre chorégraphique national de Grenoble mitbringt, sondern auch ein riesiges Aquarium, in dem wir eine im eigentlichen Sinne atemberaubende Apnoe-Tanz-Performance zu sehen kriegen: Ophélie. Renaud Herbin, Intendant des TJP Straßburg, kommt mit doppeltem Auftrag. Er wird eine innenstädtische Erlanger Schaufensterfassade mit einer Lichtinstallation verschönern und zwotens eine sogenannte Schnurpuppe mit der Unendlichkeit des Lichts konfrontieren. Der Kichenplatz in der Erlanger Altstadt wird vom Berliner Duo Plastique Fantastique mit der monumentalen Luft-und-Folien-Installation #StayOut umgestaltet und Li Kemme hat für Heart ihren eigenen Herzschlag in hundertfacher Vergrößerung nachgebildet.
Nach dem Poetenfest kurzes Päuschen, erst mal alles sacken lassen und verarbeiten, bevor es mit der nächsten Figu-Runde in Erlangen weitergeht, die dann vom 14. bis 19. September in der Innenstadt stattfindet. Der niederländische Theatermacher und Bildende Künstler Dries Verhoeven platziert in diesem Zusammenhang einen Roboter in Erlangen, der uns über bewusstseinsverändernde Substanzen aufklärt. Und Stefanie Oberhoff hat mit dem ungarischen Team Drozdik co. Lázár co. eine Riesenpuppe entwickelt, die den Hunger der ungarischen Regierung nach mehr und mehr Macht und Profit symbolisiert.

Fürth
In Fürth bespielen die Künstler*innen des figurentheaterfestivals vom 23. bis 26. September verschiedene innenstädtische Orte. Unter anderem das Babylon Kino, aber auch Leerstände. Die Installationen dauern zwischen 5 und 20 Minuten. So installieren die scheinzeitmenschen beispielsweise einen Sonnenaufgangsautomaten im Babylon Kino und im kultur.lokal.fürth spielt das Figurentheater Wilde & Vogel exklusive Gedichte von Emily Dickinson nach Wunsch. Die Choreografin (und Kulturpreisträgerin 2020) Barbara Bess feiert im ehemaligen Wilhelmsbad ein Ritual und der niederländische Künstler Daniel Ernst bringt sein Shoebox-Diorama Die Fernwehoper mit nach Fürth.


Figuren.theater.festival
Diverse Aufführungen in Erlangen und Fürth.
Das ganze Programm auf: www.figurentheaterfestival.de




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TAFELHALLE. Es gibt ein neues Kunstkollektiv in Town, das einen tatsächlich sehr radikal eigenen Ansatz der Performance wählt: roams (wohl bekannt aus der Nürnberger Szene: Harald Kienle, Michaela Pereira Lima, Veith von Tsotzhousn und Maria Trunk) verbinden bildende und darstellende Kunst in einem drei Tage andauernden Tanz ums Holz.

Konkret handelt sich bei der Aufführung roams: adventures um ein Bühnenstück mit einem wachsenden Bühnenbild, das selbst Kunstwerk und Protagonist ist. Dieses Bühnenbild von Harald Kienle wiederum setzt sich aus Klanghölzern zusammen, die von Veith Michel bespielt werden, gibt also auch einen Sound ab und verändert sich unterm Einfluss der Choreografie der Performenden Pereira Lima, Markl und Bess. Inhaltlich dreht sich das experimentelle Stück um das Ursprüngliche, das die Gesellschaft zusammenhält, symbolisch verbildlicht im Holz. Das Spiel drum herum ist auch eines mit dem Risiko, die Performenden setzen ihr eigenes Bühnenbild aufs Spiel: Wird es zusammenkrachen wie ein Jenga-Turm? “Das Fallen, das Zusammenkrachen, das Ungeplante ist stets Teil des Prozesses”, sagt Maria Trunk aus dem Produktionsteam. 

Die drei Aufführungen von roams_adventures bauen aufeinander auf und funktionieren jeweils für sich. Sie sind sind in allen Sprachen, Kulturen und Generationen verstehbar. Das Publikum wird Teil eines skuplturalen Erlebens und eines Dialogs zwischen Raumkörpern, Menschen, Hölzern und Klängen. 

Spannendes Projekt, alle Infos hier:

roams: adventures
20.-22.11., Tafelhalle


Konzept, künstlerische Leitung & Produktionsleitung: Michaela Pereira Lima & Harald Kienle
Regie: Nicole Schymiczek
Performance: Michaela Pereira Lima, Miriam Markel, Barbara Bess
Video: Linda Havenstein
Sound: Veith Michel
Lichtdesign: Gunnar Tippmann und Saša Batnozic
Grafik: Steffi Probst
Klangstapler:innen: Moritz Kienle, Natacha Cayrol, Chan Bess, Lola Pereira Lima
Ground Control: Maria Trunk
Coaching: Katharina Tyllack
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Kultur  01.02.-31.03.2024
Nü, Fü, ERL. Tafelhalle
Nach der aufregenden, installativen Tanz-Performance Wer lebt, der lügt des Kollektivs co>labs folgt schon im Februar die nächste Premiere in der Tafelhalle: Katharina Simons inszeniert in Exit Through The Inside mit ihrem Team CUTTY SHELLS einen kollektiven Ritus zur Transzendenz. Der Choreografin geht es inhaltlich um das Gefühl der Sehnsucht nach grenzenloser Verbundenheit und dem Wunsch nach eskapistischen Erfahrungen. Diesen emotionalen Topoi verleihen die Performer:innen mit einem ekstatischen Tanz der Liebe, Harmonie und Zerstörung Ausdruck und entführen das Publikum auf diesem Wege in Sehnsuchtsorte und einsame Schattenwelten. Der Arbeit ging eine intensive Recherche in Sachen Technoschamanismus und Transmedialität voraus. Premiere: 22.02. Weitere Aufführungen: 24.02., 15.03., 16.03. Zudem sei noch der Hinweis auf das ensemble Kontraste gestattet, das am 17.02. einen Abend unter dem Titel Augenblick und Ewigkeit gestaltet. Auf dem Programm steht Morton Feldmans Piano and String Quartett, kombiniert mit einer Installation der Fotokünstlerin Awoiska van der Molen.

Gostner Hoftheater
August Strindberg, geboren 1849, schrieb über 60 Dramen, malte und fotografierte, übte sich in Alchemie, war dreimal verheiratet, psychotisch veranlagt und sein Leben lang von Wahnvorstellungen gequält. Eine faszinierende Figur der Kulturgeschichte, dessen bedeutendes Ehedrama Totentanz zuletzt im Gostner zu sehen war. Wiederaufnahme im noch lange lebendigen ältesten Privattheater Nürnbergs bestimmt möglich. Das Crowdfunding ist mit fast 50.000 Euro beendet worden, ihr könnt natürlich aber weiterhin jederzeit spenden. Es folgen Wochen der Gastspiele und Konzerte und am 27.02. folgt die 5. Episode der Gostner-Soap Ko(s)mische Intrigen. Steffen Radlmaier & Band bereiten sich derweil schon auf eine große Hommage für einen großen Musiker vor: Die Billy Joel Story als Gesprächskonzert am 09.03. im Hubertussaal. Und dann winkt von fern auch schon die nächste Premiere, eine sehr besondere: Früher war auch schon immer alles besser ist das Abschiedsstück von, mit und für das 1-Mann-Ensemble Thomas Witte, der sich, undenkbar aber wahr, in die Rente verabschiedet.

Stadttheater Fürth
Rosie hat die Welt gesehen – oder eher nein, sie wollte die Welt sehen, dann kehrte die 19-Jährige ins sichere Nest ihrer Kindheit zurück. Auch für ihre älteren Geschwister, Pip, Mark und Ben bedeutete das liebevolle Heim der Eltern Bob und Fran einst die Welt. Jetzt müssen sie alle ihren Platz in der echten Welt da draußen finden und ringen dabei mit den Erwartungen ihrer Eltern, die sie nicht mehr erfüllen können oder wollen. Auch Bob und Fran steht eine Krise bevor, wenn das letzte Kind dieses Heim erstmal verlassen hat. Die Familie in Dinge, die ich sicher weiß von Andrew Bovell, wird von großer Liebe zusammengehalten, was nicht heißt, dass darunter nicht komplexe Schichten unausgesprochener Konflikte vor sich hinschwelen würden. Das Stück wurde 2016 in Australien uraufgeführt und ist seitdem ein internationaler Erfolg. Die freie Regisseurin Bettina Rehm holt es nach Fürth. Sie hat zuletzt an der Berliner Vagantenbühne und am Landestheater Schwaben inszeniert. Premiere: 16.02.  

Theater Erlangen
Kleider machen Leute – Uniformen erst recht. Den ultimativen Beweis erbrachte ein Schuhmacher und Ex-Häftling namens Wilhelm Voigt. 1906 war das, als dieser Voigt in Berlin in ausrangierte Uniformen stieg – und sich in den Hauptmann von Köpenick verwandelte. 1931 machte Carl Zuckmayer aus diesem irrsinnigen Stoff ein Theaterstück, das später auch noch mit Heinz Rühmann verfilmt wurde. Ein Klassiker über Status, Klasse und Untertänigkeit. Und heute? Sind die Dresscodes doch eigentlich kaum noch relevant, oder? Im Theater Erlangen befragt Regisseurin Antje Thoms, seit vergangener Spielzeit Schauspiel-Chefin in Regensburg, den Klassiker auf Gegenwärtigkeit. Die nächste Premiere in Erlangen wird dann ein Live-Hörspiel sein. Der in Erlangen immer gern gesehene und sowieso Live-Hörspiel-Experte Eike Hannemann inszeniert Douglas Adams' Per Anhalter durch die Galaxis mit rasanten Dialogen und einer Geräuschkulisse, die die Schauspielenden mit Alltagsgegenständen entstehen lassen. Zu sehen ab 23.02.




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