Re:Re:Regenbogen: Festival der Wiederaufnahmen in der Tafelhalle
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Am 01.10. startet das re:festival in der Tafelhalle, die Veranstaltungsreihe ganz ohne Premieren und Uraufführungen – nur garantiert sehenswerte Wiederaufnahmen, diesmal unter dem Motto: Over the Rainbow. Der Regenbogen ist ein faszinierendes Phänomen und ein Symbol für Hoffnung, es geht um Identität und Gleichberechtigung, aber auch um gesellschaftliche Konflikte.
Los geht's mit der Company Christoph Winkler: Songs & Dances about the Weather, ein dokumentarisches Tanztheaterstück mit Holovision-Projektionen, das Daten über das Schrumpfen der Gletscher in Afrika mit lokalen Geschichten über das Regenmachen verbindet. Die Grundlage der Arbeit sind Interviews mit der Mutter des ugandischen Tänzers Michael Kaddu, die selbst als Regenmacherin gearbeitet hat.
Am 02.10. folgt Manuela Neudeggers Lieder unseres Lebens, der kuriose und philosophische Liederabend mit Neudegger und Florian Kenner. Mit Attitude kommt am selben Abend das Stück, mit dem der international gefragte finnische Choreograph Tomi Paasonen nach 20 Jahren Abstand zu seinem ehemaligen Schaffensmittelpunkt zurückkehrte: Ballett. Auf der Bühne treffen die beiden queeren Balletttänzer Kai Braithwaite aus New York und der Kanadier Ted Littlemore auf die fulminante Schottische Drag Künstler:in Gieza Poke. Die Choreografie mischt klassisches Ballett mit zeitgenössischem Tanz und queerer Popkultur.
Am 03.10. zeigt die Nürnberger Compagnie co>labs gleich zwei Mal ihre Arbeit Nur Mut! Eine Häutung, eine Tanz-Performance, die zum Hinschauen bewegen will: dorthin, wo weiße Privilegien sichtbar werden, wo rassistische Strukturen Hand in Hand gehen mit dem bequemen Leben. Ein Stück, das Machtstrukturen in Frage stellt.
Mit Atina Tabé ist am 04.10. eine Schauspielerin zu Gast, die mit drei Jahren aus dem Iran nach Deutschland kam. Inspiriert von persönlichen Erlebnissen erzählt sie in Ferferi (Persisch für "Löckchen") eine Geschichte von Heimat und der Suche nach Identität in einem Land, in dem sich Alltagsrassismus immer wieder an der Frisur entlädt. Am selben Abend sehen wir Vöcks de Schwindt: On the first night we looked at maps. Das Publikum sitzt im Zuge der Performance mit dem queeren argentinisch-deutschen Künstlerpaar Vöcks de Schwindt am Tisch. Über Landkarten, Fotos und Dokumente gebeugt reisen wir durch Biografien der Wolgadeutschen, die im 18. Jahrhundert von Hessen nach Russland und 100 Jahre später nach Lateinamerika emigrierten. Gibt´s auch nochmal am 05.10., genauso wie, zum Abschluss: Zufit Simon: Radical Cheerleading, ein Stück über Protestformen und die Frage, wofür es sich lohnt, auf die Straße zu gehen.
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Tafelhalle – re:festival
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