Solarkocher für Charandura

DIENSTAG, 31. MAI 2016

#Ausbildung, #Studium

Dass man auch mit einem Technikstudium bereits während des Studiums viel Gutes in der Welt bewirken kann, haben zwei Studierende der OTH Amberg-Weiden bewiesen und einen Solarkocher für Afrika entwickelt. Und diesen dann auch gleich vor Ort aufgestellt.

„Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Gib einen Mann einen Solarkocher und er kocht sein Leben lang.“ Diesen so ähnlichen Spruch von Konfuzius nahmen sich vielleicht auch die OTH-Studentinnen Irina Heitmann und Sophia Koch, die sich auch bei Technik ohne Grenzen e.V. engagieren, zu Herzen und entwickelten ihre Idee vom Solarkocher für Afrika.

Kochen ist in weiten Teilen Afrikas kein unkomplizierter Vorgang. Die Menschen legen lange Wege zurück, um genügend Feuerholz für zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag zu beschaffen. Das kostet Zeit. Anschließend müssen sie das Feuer beaufsichtigen, das kostet noch mehr Zeit, in der man andere Arbeit verrichten könnte. Nicht umsonst ist in Industrieländern Convenience Food bei Berufstätigen so beliebt. Außerdem geht von einer offenen Flamme immer Gefahr aus, insbesondere für Kinder, aber auch für Hab und Gut. Rauch in geschlossenen Räumen kann schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Und nicht zuletzt führt die Nachfrage nach Feuerholz zur Abholzung der Wälder. Ein Solarkocher ist also, solange die Sonne scheint, eine gute Alternative zum offenen Feuer. Er ist einfach zu bedienen und kann, auch ohne Aufsicht, Essen kochen und backen. Und Sonne gibt es im Gegensatz zu Wäldern genug in Afrika.

Im Kloster Strahlfeld bei Roding, einem innovativen LernOrt (ILO) und Partner im Bündnis für Ethik und Nachhaltigkeit der OTH Amberg-Weiden, kam letztendlich die richtige Mischung aus Lebenserfahrung, technischem Fachwissen, sozialem Einsatz und Erfindergeist zusammen. Gemeinsam mit den Missionsdominikanerinnen des Klosters (mit über 40 Jahren Auslandserfahrungen in England, Kolumbien, Simbabwe, Sambia und Kenia) wurde ein komplettes Konzept entwickelt, das Solarkocher nach Simbabwe bringen und Menschen vor Ort für den Bau neuer Kocher schulen sollte. Durch den Bau und Verkauf der Kocher werden so auch neue Arbeitsplätze geschaffen.

„Wir haben Solarkocher nach dem ULOG-Modell gebaut, optimiert und  in Simbabwe bei einem Workshop präsentiert“, sagt Irina Heitmann. „Die anschließende Umsetzung in Charandura verlief sehr gut. In kürzester Bauzeit wurden zwei Solarkocher bei einem Krankenhaus in einem Dorf namens Charandura, ca. 280 km südlich von Simbawes Hauptstadt Harare, gebaut. Nach einer Einweisung von etwa 20 Interessierten in die Funktionsweise und den Nutzen des Kochers, konnte der Bau beginnen, bei dem alle, Männer wie Frauen, tatkräftig mitgeholfen haben. Nach Fertigstellung der Kocher wurde damit als erstes Brot gebacken. Bald wurde aber auch Reis, Fleisch und Fisch zubereitet. Am letzten Tag der Reise konnte erfolgreich ein dritter Kocher in einem Internat gebaut werden. Hier kamen auch etwa 20 Interessierte. Der nächste Schritt soll sein, dass die Kocher auch für private Haushalte gebaut werden. Von einem Teilnehmer kam bereits eine positive Mail, in der er versicherte, ein Bild seines Kochers zu schicken, sobald dieser fertiggestellt ist.“

Für ihren innovativen Einsatz und nachhaltige Zusammenarbeit für ethisches Konsumverhalten gab es dann auch gleichen einen Preis für Ethik und Nachhaltigkeit von Prof. Dr. Erich Voss, OTH-Hochschulrat und Vorsitzender des Vereins Amberger Freunde der Hochschule Amberg-Weiden. Vorbildlich!

Mehr zur OTH Amberg-Weiden, seinen Innovativen LernOrten und Technik ohne Grenzen e.V. unter www.oth-aw.de
und www.teog.ngo

 


 




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#Ausbildung, #Studium

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