Curts Check-up 7: John Steam Jr.s längste Konzertpause

DIENSTAG, 14. APRIL 2020

#Checkup, #Corona, #coronasucks, #Interview, #John Steam Jr., #Konzert, #Musik, #Singer / Songwriter

Die Clubs und Konzertlocations sind zu, genauso wie die Theater, Bars und Buchhandlungen. Der Coronavirus trifft alle, die sich selbstständig über Wasser halten, besonders hart. Wir wollen weiterhin besonders nah dran bleiben an der Kultur, die curt naturgemäß am Herzen liegt. Wir legen unser Ohr auf eure Brust und fragen nach, wie es Euch geht.

JENS HOLD heißt der Mann mit bürgerlichem Namen, den ihr von der Bühne her als JOHN STEAM JR. kennt. Nach jahrelanger Erfahrung in diversen Punkbands steht er da heute in der Regel allein mit seiner Gitarre (oder zusammen mit FOLK’S WORST NIGHTMARE) und klampft vergleichsweise sanfte Songs. Jetzt ist Ruhe – oder anders: Zeit, um endlich ein Album zu schreiben.

Dein Name / Künstlername:
Jens Hold alias John Steam Jr. 
 
Dein Beruf:
Gitarrenladenmensch / Musiker
 
Wie sehen deine Ausfälle aus / was passiert (nicht)?
Mir wurden zum heutigen Stand 16 Konzerte abgesagt, demnach fehlen mir nicht nur Gagen, sondern auch Einnahmen aus Merchandise-Verkäufen. Für mich ist die emotionale Situation tatsächlich die schwierigste, das ist meine längste Konzertpause in vier Jahren. Wir haben uns auch entschieden. alle Proben etc. abzusagen. Da fehlt einfach ein großes Stück aus meinem Leben. 
 
Wie hältst du dich jetzt finanziell über Wasser?
Mein Job bei BTM Guitars bezahlt die Miete und das Essen im Kühlschrank, ab Mai habe ich für die Musik ordentlich Stunden reduziert, im Juni sollte deswegen wieder Livemusik möglich sein, sonst muss ich meinen Plan wohl nochmal überdenken. 
 
Was wünscht/erhoffst du dir jetzt von der Politik?
Schnelle unbürokratische Hilfe für alle, die gerade darauf angewiesen sind. Prüfen kann man das alles bequem später. Für die Zukunft würde ich mir eine höhere Wertschätzung gegenüber den (sub)kulturellen Selbstständigen wünschen. Würden Öffnungszeitenregelungen, Ausschankvorraussetzungen und Veranstaltungsgenehmigungen und auch Lautstärkebegrenzungen etwas lockerer gehandhabt werden, hätte der ein- oder andere Konzertveranstalter oder Kneipenbetreiber vielleicht sogar eine kleine finanzielle Rücklage bilden können. Das gleiche gilt für Musiklehrer*Innen und private Musikschulen, diese haben jetzt existentielle Sorgen und erfahren im Alltag recht wenig Unterstützung. 

Bekommst du schon Hilfe/Support von Institutionen, Stiftungen, oä?
Als Urheber werde ich wohl einen Vorschuss von der Gema auf meine Jahrenstantiemen bekommen, allerdings fehlt dieses Geld dann einfach in zwei Monaten. Ich habe mich dafür entschieden, keine der angebotenen Hilfen abzurufen, viele meiner Musikerkolleg*Innen brauchen die einfach deutlich dringender als ich. 
 
Ist diese Krise für dich auch eine Chance? Wofür?
Nach der ersten Schockstarre merke ich jetzt, dass ich Zeit finde, an meinem neuen Album zu schreiben, unser digitales Livestreamfestival „Stay Home* Stay Save“ hat uns einen schönen Abend beschert und den geflüchteten auf Lesbos etwas Beistand in Form einer Spende an „Stand by me Lesvos“ ermöglicht. 
 
Was sind deine Tipps, um die Zeit jetzt gut zu überstehen?
Zuhausebleiben ist wohl die Empfehlung der Stunde. Jeden Tag ein neues Kochrezept ausprobieren kann auf jeden Fall eine nette Abwechslung und Beschäftigung sein. 
 
Wie verbringst du deine Zeit in der Quarantäne / während der Ausgangssperre? 
Ich stecke wohl demnächst mal das alte Nintendo SNES an und gebe mich ein bisschen der Nostalgie hin, koche viel und arbeite natürlich an Songs.

Wir kommunizieren gerne: deine Homepage, deinen Livestream, usw. Immer her damit.




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