FAU: Wie geht's uns denn heute?

FREITAG, 27. OKTOBER 2017

#FAU, #Studenten, #Studium

Wie man das Gespräch mit Patienten beginnt und dadurch eine Beziehung herstellt, kann für den Genesungsprozess entscheidend sein. Um dies bereits im Studium ordentlich zu lernen, haben Studierende der FAU im Jahr 2015 die Anamnesegruppen Erlangen gegründet. In Kleingruppen üben sie regelmäßig mit Patienten in Kliniken und bereiten sich so auf ihren späteren Beruf vor.

Anamnese ist das Erstgespräch mit den Patienten, alle folgenden Untersuchungen und Therapieentscheidungen bauen darauf auf. Da Anamnesegespräche, vor allem mit echten Patienten, lediglich einen kleinen Anteil am Lehrplan des gesamten Studiums für Heilberufehaben, halfen sich Studierende schon früh untereinander aus. Die Idee der Anamnesegruppen ist nicht neu. Auf YouTube findet sich ein Video von Erlanger Medizinstudis aus dem Jahr 1988, das die Gründung der ersten Gruppen an der FAU auf 1985 datiert.

Dreißig Jahre später erleben die Anamnesegruppen Erlangen eine Neuauflage mit einer deutschlandweit bislang einmaligen Neuerung: neben Medizin- und Psychologiestudenten stehen die Gruppen auch den Studierenden der Zahnmedizin und der Logopädie an der FAU offen. Und seit zwei Semestern haben angehende Pflegefachkräfte des Erlanger Uniklinikums ebenfalls die Möglichkeit, daran teilzunehmen. Für diesen Ansatz wurde Gruppengründerin Louisa Hecht, die an der FAU Medizin studiert, 2016 mit dem Balintpreis der Deutschen Balint-Gesellschaft e.V. ausgezeichnet.

„Aktuell gibt es an der FAU vier Gruppen, an denen jeweils sieben Studierende teilnehmen. Je zwei Tutorinnen und Tutoren leiten eine Gruppe an“, erzählt Katharina. Sie hat kürzlich ihr Psychologie-Masterstudium an der FAU abgeschlossen, engagiert sich im laufenden Wintersemester aber weiterhin als Tutorin bei den Erlanger Anamnesegruppen. Bei zwei Einführungsveranstaltungen zu Beginn des Semesters werden die Grundlagen eines Anamnesegesprächs vermittelt und zunächst an Schauspielpatienten geübt. Im Anschluss treffen sich die Gruppen regelmäßig zu Gesprächen mit Patienten in Kliniken. Der Ablauf ist dabei immer gleich: Je ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin führt das Gespräch mit dem Patienten, während die restliche Gruppe zuhört und beobachtet. Danach gibt man sich gegenseitig Feedback.

„Unsere Gruppen sind bewusst gemischt. Es ist spannend zu sehen, wie die Studierenden der verschiedenen Fächer die Anamnesegespräche führen und auch hinterher die Gespräche der anderen beurteilen“, sagt Tutorin Magdalena, die ebenfalls Psychologie im Master an der FAU studiert. „Der interdisziplinäre Ansatz hilft, das eigene Kommunikationsverhalten zu üben. Wir können viel voneinander lernen.“

Die Erlanger Anamnesegruppen suchen jedes Semester Studierende, die sich engagieren möchten. Neben Tutoren werden auch Organisatoren gesucht, da die Kontaktaufnahme mit Ärzten und Patienten ebenfalls einige Zeit in Anspruch nimmt. Die Gruppen stehen allen FAU-Studierenden aus den Fächern Humanmedizin, Zahnmedizin, Psychologie und Logopädie offen. Auch bereits praktizierende Ärzte, Psychologen und Logopäden sind herzlich zum Erfahrungsaustausch eingeladen.

Mehr Infos unter blogs.fau.de/kanuele/anamnesegruppen und dort auf Facebook. Kontakt: Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, du musst Javascript aktivieren, damit du sie sehen kannst




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