Im Interview: Irfan Taufik – Schauspieler, Regisseur, Filmemacher MAGAZIN 12.10.2020 NÜ/FÜ/ER. Am Ende müssen wir noch unbedingt seine Bibliothek bestaunen: Regale voller Klassiker von Sartre über Camus bis Shakespeare. Literatur, die er schon als Kind im Nord-Irak begreifen wollte. Inzwischen lebt Irfan Taufik (45) mehr als die Hälfte seines Lebens in Nürnberg und versucht als agiler Theatermacher Brücken zu bauen zu Jugendlichen aus diversen Migranten-Milieus. Die Bühne ist Berufung, seit den Kindertagen im Saddam-Regime, seit der Zeit im bewaffneten Widerstand und vier Jahren auf der Flucht. Irfan schaffte das. Und lebt heute mit Familie in einem Reihenhaus in Zabo. Ein Gespräch bei Kaffee und Kuchen über die aufgeflammte Flüchtlingsdebatte, verlorene Socken und seine Liebe zu Nürnberg. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: JULIA FISCHER Kultur 01.04.2020Von A. Radlmaier NüRNBERG. [STATT IM MAGAZIN JETZT ONLINE] Eigentlich wollte die Soulsängerin und Songwriterin Julia Fischer (28) an der Pegnitz entlang spazieren gehen, um über sich und ihre Musikpassion zu sprechen. Sie sei ein hibbeliger Typ, Bewegung beruhige und konzentriere sie da. Dann regnet es sowieso und wir treffen uns an einem anderen Lieblingsort von ihr: im Gostenhofer Dorfschulzen, den ihr Freund betreibt. Corona liegt schon in der Luft. Aber dass am Ende neben der gedruckten Fassung des Gesprächs samt CURT auch ganze Konzertserien der als Nürnberger Großtalent gefeierten Musikerin in den Strudel dieser surrealen Krise geraten sollte, ahnte niemand. Zur Überbrückung in die Lebensnormalität ein konzentrierter Ausschnitt aus diesem Interview: >>
Ballettdirektor Goyo Montero: Ich war kein Wunderkind ... aber ich hatte immer diese große Lust. MAGAZIN 01.03.2020Von A. Radlmaier Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Goyo Montero. Wir treffen uns im Neuen Museum, einem Nürnberger „Lieblingsplatz“ von Goyo Montero. Der Gedanke, dort eine TanzProduktion zu realisieren, reizt ihn immer noch. Seit zwölf Jahren ist der gebürtige Madrilene mit der Weltkarriere nun schon preisgekrönter Ballett-Chef am Staatstheater. Mindestens drei Spielzeiten bleibt Montero noch. Ein Gespräch über Nürnberg als Heimat, Humor als Risiko und Tauchen als Angstbewältigung. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Barish Karademir MAGAZIN 30.01.2020Von A. Radlmaier Das Ambiente kommt ihm entgegen – dem Film-Fan und Freund technoider Kulissen, das findet der junge Theaterregisseur Barish Karademir schlicht „geil“. Also schlägt er das Nürnberger Cinemagnum, ehemals Imax, dieses immer noch schwindel erregende Kino-Bergwerk, als Treffpunkt vor, um über Berlin und Entschleunigung, Rassismus und Regie, Vorurteile und Vergnügen zu sprechen. Und natürlich über eine „Rückkehr in die Wüste“, ein Drama von Bernard-Marie Koltès, das Karademir gerade in Fürth vorbereitet. Es ist seine vierte Inszenierung für das dortige Stadttheater. [Premiere: 7. März 2020] >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Shantel Musik 03.12.2019Von A. Radlmaier Lampenfieber ist nicht, Yoga vor der Show offensichtlich auch nicht. 60 Minuten, 40 Minuten noch, dann 20 Minuten bis zum Konzert – und Stefan Hantel, der als Shantel die „Disko Partizani“ weltweit zum Markenzeichen ausgebaut hat, erzählt entspannt von seiner Vision und Mission. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Dieter Stoll Kultur 31.10.2019Von A. Radlmaier Gluck muss man haben. Folglich treffen wir uns im Gluck-Saal – der Ort im Opernhaus, an dem man Dieter Stoll nie begegnet bei Premieren. Da hält er seit Jahrzehnten zuverlässig Abstand von „Influencern“ aller Art. Aber ansonsten gehört auch dieses Foyer wie alle anderen Orte in Nürnberg, die eine Bühne haben, zu den Knotenpunkten seiner lebenslangen Leidenschaft. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Frank-Markus Barwasser Kultur 01.10.2019Von A. Radlmaier Wir treffen uns am Klarissenplatz, weil Frank-Markus Barwasser, wenn er gegenüber bei Aufenthalten in Nürnberg nächtigt, die Aussicht auf das Neue Museum so gerne mag. Als Kulisse dient das Meisterstück von Volker Staab ohnehin. Und weil er schon da ist, entscheidet er sich – angefixt durch die King-Kong-Skulptur von Böhler & Orendt – spontan für einen Bummel durch Kunst und Design. Vorher sprechen wir über spätes Vaterglück und das ewige Leben des Erwin Pelzig. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Gisela Hofmann und Isabelle Pyka MAGAZIN 01.09.2019Von A. Radlmaier GOSTNER HOFTHEATER. Erst die offizielle „Jubelfeier“ samt Geburtstagsrevue in Serie, dann der länger geplante Stabwechsel: Wenn ab 14. September im Hubertussaal auf „40 Jahre Gostner Hoftheater“ angestoßen, beziehungsweise ab 20. September in der „40ty Ever Young Gostner Show“ die Erinnerung bedient wird, ist damit auch der Generationswechsel in Nürnbergs ältester Off-Bühne vollzogen: Mitgründerin, Regisseurin und Theaterleiterin Gisela Hoffmann (sie wird in diesen Tagen 70) überlässt die Geschäftsführung Isabelle Pyka (26). >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Joana Mallwitz MAGAZIN 12.07.2019Von A. Radlmaier Ein Bett steht nicht in ihrem Dirigentenzimmer im fünften Stock des Nürnberger Opernhauses. Überraschen würde es nicht. Beim Gespräch gewinnt man sofort den Eindruck, Joana Mallwitz verbringt Tag und Nacht mit Musik, Noten und Partituren. Eine akribisch arbeitende Dirigentin mit steiler Karriere, die gefragt ist zwischen Münchner Opernfestspielen, Opernhaus Zürich und Norwegischer Oper in Oslo. Auch in Nürnberg schwebt die 32-Jährige weiter auf einer Welle der Publikumsbegeisterung. Am Ende ihrer ersten Saison stimmt sie beim Klassik Open Air im Luitpoldhain „Blue Note“ mit der Staatsphilharmonie Nürnberg an. Ein Gespräch über den Live-Kick und ihr Leben in Nürnberg. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch Julian Radlmaier Kunst & Design 31.05.2019 Im Nürnberger Filmhaus entdeckte er als Gymnasiast das Kino für sich. Nach dem Abitur ging er für ein Filmstudium nach Berlin. Die „Goldene Lola“, die er heuer bei der Berlinale überreicht bekam, ist seine bislang größte Auszeichnung. Inzwischen ist Julian Radlmaier – ausgestattet mit einem Budget von zwei Millionen Euro – schon an der Verfilmung von „Blutsauger“. Dazwischen war er auf Heimatbesuch, bei den Eltern und beim Onkel, für ein CURT-Gespräch, das die Familie – konträr zum gängigen Journalisten-Codex – als Angelpunkt wählt. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Böhler & Orendt Kunst & Design 07.05.2019Von A. Radlmaier Kaum sind die beiden Garanten für tiefsinnigen Witz nochmals ein Stück höher in der Gunst der Nürnberger Kunstfreunde aufgestiegen, schon sind sie weg: Böhler & Orendt, deren raumgreifende King-Kong-Allegorie Give us, Dear, die dem Neuen Museum gerade eine veritable Publikumsattraktion beschert, sitzen auf gepackten Koffern. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Jan St. Werner MAGAZIN 01.03.2019Von A. Radlmaier Bei unserem Treffen auf dem Gelände der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste wird gerade eine Leuchtschrift in Großbuchstaben im Flur des Pavillon 24 befestigt. Handschriftlich geformt und mit Kringeln um jeden Buchstaben steht „DAF“ drauf. Jan St. Werner, seit zwei Jahren hier Professor, ließ sich das Akronym von Robert Görl stiften. Görl ist ein Teil von Deutsch Amerikanische Freundschaft, einer der einflussreichsten deutschen Gruppen der elektronischen Musik. Bei Werner steht das neonhelle „DAF“ für „Dynamisch Akustische Forschung“. So lautet der offizielle Lehrauftrag seiner deutschlandweit einmaligen und damit vorbildlichen Projektklasse. In Nürnberg kommt eines zum anderen: Jan Werner bildet seit 25 Jahren 50 Prozent des weltweit renommierten Electro-Duos Mouse on Mars, vor (fast) 50 Jahren wurde der Wahl-Berliner hier geboren, seine Eltern haben beide an der Kunstakademie studiert. Ein Gespräch über Zufall und Klang, junge Kunst und Älterwerden. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Michael Bang MAGAZIN 05.12.2018Von A. Radlmaier Weihnachten in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf. Diese schon gar nicht. Im Gegenteil: Rund 48.000 Zuschauer zählte das tierische Slapstick-Krippenspiel „Ox und Esel“ mit Michael Bang und Michael Schramm seit der Premiere vor 15 Jahren. Der absolute Publikumsrenner bei Klein und Groß für das Theater Mummpitz im Nürnberger Kachelbau. Jetzt ist in einer erneuten Staffel von 24 (vielfach ausverkauften) Aufführungen die 375. Vorstellung in Sicht. Höchste Zeit, mit Michael Bang, der auch gleichzeitig Geschäftsführer des erfolgreichen Ensembles ist, über Weihnachtsrituale, KrippeVirus und Stallgeruch zu sprechen. >>
andreas Radlmaier im Gespräch mit: Izabella Effenberg MAGAZIN 05.11.2018Von A. Radlmaier Sie ist Vize-Europameisterin in Karate und sieht auch ihre Musik sportlich: Spannung und Entspannung sind wesentliche Merkmale für Izabella Effenberg. Ihre Leidenschaft für unhandliche Instrumente (erst Klavier, dann Schlagzeug, schließlich Vibraphon) mündete schließlich in ihrem eigenen Festival: „Viphraphonissimo“ findet im Januar 2019 zum sechsten Mal zwischen Erlangen und Neumarkt statt. Vorher wird die aus Posen stammende Musikern ausgezeichnet: Am 19. November erhält sie – neben Maler Diet Sayler und Opernsänger Jochen Kupfer zum Beispiel – in der Tafelhalle bei einer öffentlichen Feier einen der Nürnberger Kulturpreise. >>
Stadtgespräche im Grünen: Boulevard Barbel Kultur 29.09.2018 WöLCKERNSTRAßE NüRNBERG. Für einen Tag wird die Wölckernstrasse gesperrt, Vom verkehr befreit, begrünt und zur großen, interaktiven Bühne mit Bürgerbeteiligung. Andreas Radlmaier vom Projektbüro der Stadt Nürnberg erklärt das Spektakel. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Carlos Lorente Kunst & Design 31.08.2018Von A. Radlmaier Sie zwingen grau raus und bunt rein in die Hood, die Street-Artisten, die sich zunehmend mit offizieller Erlaubnis und umfassender Konzeption Nürnberger „Unorte“ erobern. Wie etwa die grauen Betonpfeiler der Theodor-Heuss-Brücke, die seit dem diesjährigen Brückenfestival den Ausgangspunkt eines geplanten Nurban Art Park markieren: eine „urbane, für alle zugängliche Open-Air-Galerie, die in der Folge ein dauerhafter Ort der kreativen Partizipation für Jung und Alt werden soll“. Die frischen Arbeiten der Straßenkunstkompagnie dienen als überzeugendes Statement: Sie sprühen vor Freude und Wucht. Ein Gespräch mit dem Graffiti-Protagonisten Carlos Lorente aka Kid Crow über Nürnberger Nachholprozesse, künstlerische Glaubwürdigkeit und die erste Graffiti-Akademie Deutschlands, die er im Z-Bau leitet. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Kahchun Wong Musik 01.07.2018Von A. Radlmaier Der eine geht, der andere kommt: Marcus Bosch, Chef des Opernhaus-Orchesters, verabschiedet sich nach „sieben fetten Jahren“ aus dem Luitpoldhain. Kahchun Wong aus Singapur, jugendfrischer Nachfolger von Alexander Shelley als Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker, tritt mit einigem Respekt erstmals beim 2. Klassik Open Air vor die zu erwartenden 70.000 Zuschauer. Mit einer Lieblings-„Playlist“ und gehörig Lampenfieber. Ein Gespräch über Nürnberg und Schäufele, Helden und Kinder. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Nora Gomringer Kultur 01.06.2018Von A. Radlmaier Ihre Gedichte sind frech und lebensprall, ihr Ruf ist exzellent und weitreichend: Nora Gomringer ist eine der renommiertesten Lyrikerinnen, nicht im fränkischen, sondern deutschsprachigen Raum. Und deshalb unterwegs zwischen vielen Welten. Wir sprachen mit der 38-Jährigen Bambergerin über Prominenz und Bühnendrang, über Bardentreffen, HipHop und ihre Liebe zum Jazz – da steht eine Premiere mit amtlichem Trio an. >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Dan Reeder MAGAZIN 27.04.2018Von A. Radlmaier In den Stockwerken drunter stößt man auf ein „Ganzheitliches Gesundheitszentrum“, da ist es bis zur Seelenhygiene unterm Dach nur ein paar GedankenStufen. Dort, in der Nähe des Nürnberger Stadtparks, hat Dan Reeder, der Amerikaner, den die Franken fest ins Herz geschlossen haben, sein Atelier. Seinen Lieblingsplatz nennt er das. Denn: „Ich darf hier machen, was ich will.“ >>
Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Evgenia Rubinova MAGAZIN 02.04.2018Von A. Radlmaier „Evgenia Rubinova ist überlebensgross“, schrieb die Washington Post über die preisgekrönte und hochgelobte Pianistin, die sich in der Klassik einen Namen gemacht hat. Seit fünf Jahren lebt sie mit ihrer Familie in Nürnberg. Einen deutschen Pass hat sie längst, denn: „Das ist meine Heimat.“ Am 8. April ist sie Star-Solistin bei den Nürnberger Symphonikern. Ein Gespräch über Wunderkinder, russische Seele und das Versichern von Händen. >>