Im Gespräch mit: Die Hartjungs, Lokale Mukker

FREITAG, 27. MAI 2016, MUZ CLUB

#David Lodhi, #Im Gespräch mit, #Interview, #Konzert, #Musik, #MUZ Club

Einen riesen Wirbel im sozialen Netzwerk gab es, als die Band mit spitzen Namen und Wurzeln in der Nürnberger Kunstakademie im Oktober letzten Jahres im Roten Salon (Z-Bau) aufschlugen und mit ihrem selbstbetitelten „Screamo-PsyWave-Disco-Trash-Haircut-Impro-Noise-Punk“ die Hütte in ein Tollhaus aus Bier, in die Höhe gereckten Fäusten, durchgeschwitzten T-Shirts und glücklichen Gesichtern verwandelte.

Nun ist es wieder soweit: Am 27. Mai gilt es, das Debütalbum der Band im MUZ Club mit den Berliner No Punk-Comco Schwund als Support zu feiern. Der Name des Werkes wird zwar erst an diesem Abend verraten, aber so viel steht schon mal fest: es wird auf Vinyl erscheinen. Darüber und über andere Dinge von C wie Curt Cobain über I wie Improvisation bis T wie Tour haben wir uns mit den Hartjungs unterhalten.
    
curt: Wer sind Die Hartjungs?

D.H.: Hi. Wir sind vier Empathiespender aus allen Teilen der BRD mit Affinität zur Haupthaargestaltung anderer, irgendwo verloren zwischen Kunst und Musik. Dass wir jemals zusammen auftreten würden, wussten wir in dem Moment, als wir es das erste Mal taten - ohne Songs, aber mit dem Gefühl, eine Sonne explodieren zu lassen. Das mit den Songs ist noch immer so eine Sache … auch das mit der ‚Musikrichtung‘: Screamo-PsyWave-Disco-Trash-Haircut-Impro-Noise-Punk straight to your heart, maybe?

curt: Improvisation spielt eine nicht zu verachtende Rolle in Eurer Musik. Wie funktioniert das bei Euch auf der Bühne?

D.H.: Es ist ein Sich-Fallen-Lassen ins Ungewisse, doch herrschen zwischen uns bedingungsloses Vertrauen und eine exzessive Leidenschaft für unsere Sache. Das gibt uns die Sicherheit, dass selbst ein flirrend-sägender Ton, eine unendlich tief gepitchte E-Saite, ein galeerenversenkendes Schlagzeug und ein verhallt-neurotischer Gesang zu etwas Harmonischem kollidieren können. Hinzu kommt: Wir spielen eigentlich stets vor der Bühne: In dicht gedrängten Räumen verschmelzen wir geradezu mit dem Publikum, was unser Handeln stark beeinflusst - und werden dann selbst zu Instrumenten.

curt: Und auf Platte? Lasst Ihr da auch Raum für Improvisation oder ist das eher ausgecheckt?

D.H.: Ja, es gibt Songs! Es gibt Titel, es gibt Stücke! Nicht wirklich geprobt, dennoch irgendwie entstanden. Natürlich aber auch Sessionmitschnitte und eine auch für uns unvorhergesehen anders klingende B-Seite. Wir sind konsequent im Inkonsequent-Sein ... Lasst Euch überraschen.

curt: Wie „seriously“ ist Euer Nirvana-Tribut – zu sehen auf YouTube – gemeint?

D.H.: Absolut „seriously“. Kurt hätte sich zu Lebenszeiten bestimmt gefreut, dass eine deutsche Band mit dem Namen ‚Die Hartjungs‘ an seinem Jubiläumstodestag „Smells Like Teens Spirit“ covern wird.

curt: Welche Bands beeinflussen Euch noch?

D.H.: Irgendwie beeinflussen einen ja alle Bands - die, die man gut findet, und die, die man nicht gut findet. Die, die man kennt, und irgendwie auch die, die man nicht kennt. Kurzum: alle Bands!
(Nächstes Tribute dann to curt … seriously)

curt: Euer Album erscheint auf Vinyl und nicht auf CD. Eine bewusste Entscheidung?
D.H.: Ja, auf jeden Fall. Klar, wir stecken mit dieser Entscheidung unsere Zeigefinger tief in den Nabel der Zeit - Vinyl ist gerade unglaublich angesagt und die Presswerke können sich vor Anfragen kaum retten. Unsere Entscheidung war jedoch keine Retromanie: Klang, Haptik, Optik - alles spricht in unseren Augen schlichtweg für Vinyl. Und: Das Warten hat sich gelohnt, wir sind mehr als überglücklich.

curt: Was darf man sich unter den angekündigten „wunderbaren Applikationen“ vorstellen?
D.H.: Spoileralarm! Aber vielleicht doch so viel: Eine unbezahlbare und großartige Ablichtung der Hartjungs von jemandem, dem wir an dieser Stelle unseren innigsten Dank aussprechen möchten: Danke, J.T.! Wir empfehlen euch, schon einmal Platz an der Lieblingswand in Bett-Nähe zu schaffen. Sorry jetzt schon mal im Voraus, wenn das ein oder andere liebgewonnene Bravo-Poster dadurch weichen muss. Alles weitere dann im MUZclub...

curt: Was passiert noch so dieses Jahr bei Euch?
D.H.: Im Mai sind wir auf Deutschlandtour und spielen an die 15 Konzerte. Danach werden wir erst einmal regenerieren, schwimmen gehen … und ein neues Album aufnehmen.

[Interview: David Lodhi]

facebook/die_hartjungs
 



DIE HARTJUNGS, SCHWUND
Freitag, 27.05.2016 // 20:00h

MUZ CLUB
Fürther Straße 63
90429 Nürnberg
Tel.: 0911 266622
Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, du musst Javascript aktivieren, damit du sie sehen kannst
musikzentrale.com
Facebook




Twitter Facebook Google

#David Lodhi, #Im Gespräch mit, #Interview, #Konzert, #Musik, #MUZ Club

Vielleicht auch interessant...

von Tommy Wurm

Like Lovers ist eines der spannendsten Musikprojekte der Region. Nach den beiden Debütalben Everything All The Time und Everything All The Time B-Sides ist jetzt das Album Syntax seit einigen Wochen auf dem Markt. Grund genug, ein ausführliches Gespräch mit Jan Kerscher zu führen, dem Mastermind hinter Like Lovers.  >>
20241201_pfuetze
20241201_Winterdorf
20241201_Staatstheater
20240601_ebl
20241104_curt_XMAS
20241118_Ruetter
20230703_lighttone
20241001_Retterspitz
20240801_mfk_PotzBlitz
20241001_GNM_hallo_nature