NüRNBERG. Es passt vielleicht grad ganz gut, wo uns das architektonische Erbe der Nazis in Nürnberg einmal mehr beschäftigt und der Umgang mit diesem diskutiert werden muss, dass ein neues Sachbuch zum Thema erscheint: Steffen Radlmaier und Siegfried Zelnhefer – Nürnberg und die Spuren des Nationalsozialismus. Radlmaier, ehemals Feuilletonchef der NN, und Zelnhefer, ehemals Leiter des Presse- und Informationsamts der Stadt, stellen darin auch Zeitzeugenberichte, Archivfotos und kontextualisierende Literatur neben ihre eigenen Betrachtungen. Die Rundgänge führen zu den Orten, die die Nationalsozialisten der Stadt hinterlassen haben und finden sich nicht nur auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände, sondern beispielsweise auch am Hauptmarkt, im Kunstbunker, in Langwasser … Mit Nürnberg als Open-Air-Museum ermöglicht das Buch historische Spaziergänge, die dem ein oder anderen sicherlich neue Blickwinkel auf diese Stadt und ihre dunkle Vergangenheit verschaffen.
Nürnberg und die Spuren des Nationalsozialismus
Steffen Radlmaier und Siegfried Zelnhefer
208 Seiten, 15 Euro
Erschienen bei ars vivendi >>
ERLANGEN. Es war von einer Welle die Rede, von einer Krise und natürlich von einer Lage. 2015 kamen, bedingt durch Konflikte und humanitäre Notsituationen an verschiedenen Orten der Welt, mehr flüchtende Menschen nach Deutschland als in den Vorjahren. Und das Thema Flüchtlinge wurde zu einem, zu dem man sich zu verhalten hatte, über das diskutiert und gestritten wurde. Das Thema ist nicht erledigt, noch immer ertrinken Menschen im Mittelmeer, noch immer müssen sie unter unwürdigen Bedingungen in monströsen Lagern leben. Keine Familie und kein Freundeskreis, in dem seither nicht über die Menschen, die da kamen und immer noch kommen, gesprochen wurde. Über sie – und leider viel seltener mit ihnen. >>