14Y Rakete: Boris Brechja im Interview

15. SEPTEMBER 2017 - 16. SEPTEMBER 2017, DIE RAKETE



Wenn die Perle des Südens, Frankens wichtigster Technoclub Rakete, ihren 14. Geburtstag feiert, dann wird beim Booking nicht gekleckert. Am Freitag rückt Techno-Gott BORIS BREJCHA samt seiner FCKNG-SERIOUS-CREW an, die ihrerseits gerade eine Bus-Tour in Rock&Roll-Attitüde zelebrieren: 4 Künstler, 10 Shows an 12 Tagen und weit über 100 Stunden Techno-Experience. Wir haben mit Boris geplaudert:

Hallo Boris. Wer bist Du?
Hallo curt. Ich bin 35 Jahre jung, trinke liebend gerne Kaffee und produziere von Herzen gerne elektronische Musik. Ich bin also eine ganz normale Person, die es liebt, ihren Hobbies nachzugehen. Dazu gehört auch Playstation zu spielen, in die Sauna gehen oder sich mit Freunden zu treffen und einen zu trinken in gemütlicher Runde. Zudem habe ich eine Vorliebe für schnelle Autos und bin gerne auch mal alleine zu Hause.

Wie kommt es dazu, dass Du Musik machst?
Musik mache ich schon sehr lange. Damals in der Schule, im Musikunterricht, brachte ein guter Freund von mir eine Hardcore CD mit. „Thunderdome“ hieß die damals. Das war das erste Mal, dass ich überhaupt elektronische Musik zu hören bekam. Von der ersten Sekunde an war ich fasziniert davon. Ich wollte unbedingt wissen, wie man solche Musik selbst produziert. Ich informierte mich, was man braucht, und schließlich produzierte ich anfangs ganz viel Trance Musik … bis ich dann schließlich bei Techno/Minimal meine bevorzugte Musikrichtung entdeckte. Abseits von den gewöhnlichen Schlagzeug- und Gitarrenklängen war elektronische Musik für mich wie eine komplett neue Welt im Klangspektrum.

Was inspiriert Dich beim Musikmachen?
Es ist definitiv das Reisen, da ich jedes Wochenende auf Tour bin, auf der ganzen Welt. Neue Menschen, neue Kulturen … man wird regelrecht überflutet mit neuen Inspirationen, die ich am Ende dann in neue Musik umwandeln kann. Mit dazu kommt, dass es bei elektronischer Musik unendliche Möglichkeiten gibt. Es gibt keine Grenzen, man kann einfach produzieren, was man möchte. Das fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

Was zählst Du zu Deinen größten Erfolgen?
Für mich persönlich ist der größte Erfolg, mein Hobby zum Beruf gemacht zu habe, ein eigenes Musik Label zu führen - und das mit all meinen Freunden! Mit seinen Freunden einen solchen Erfolg teilen zu können und zusammen erleben zu dürfen, das ist für mich der größte Erfolg, den man haben kann.

Du machst ja gerade eine Label-Bustour, die den Namen FCKNG SERIOUS trägt. Was steckt denn dahinter? Wo macht ihr denn überall halt?
Ein großes Projekt, welches wir schon vor Jahren geplant hatten, es aber damals noch nicht umsetzen konnten. Die Idee kam ursprünglich von Ann Clue und mir. Wir hatten schon immer mal den Traum, wie eine Rockband auf Tour zu sein, in einem Bus zu schlafen und uns von Ravioli zu ernähren. Es hat uns viel Planungsarbeit gekostet und wir sind stolz, das erste elektronische Musik-Label zu sein, das für zwölf Tage mit einem Bus durch Europa reist und zehn Auftritte spielt. Mit dabei sind alle von unserem Label. Bei der Bus-Tour geht es uns in erster Linie um den Spaß. Mit Stops in Prag, Budapest, Karlsruhe, Dresden und vielen anderen Städten war es unser Ziel, auch in Clubs zu spielen, in denen ich im Normalfall nicht spielen würde, da sie entweder zu klein sind, oder es finanziell nicht funktionieren würde. Klar ist die Bus-Tour auch eine super Promotion-Aktion. Viel wichtiger ist uns aber das Zusammensein aller Künstler unseres Labels. Das schweißt ungemein zusammen und ich denke, wir werden alle eine super Zeit haben. Ich freue mich darauf, mit Ann Clue, Deniz Bul und unseren Schweizer Jungs Theydream auf Tour zu sein!

Wie kam es denn dazu, das gleichnamige Label am Start zu bringen?
Das Label war schon vorher am Start und entstand durch Zufall - Beziehungsweise der Name davon. Als ich damals Deniz Bul kennenlernete und wir das erste Mal zusammen im Studio standen, um gemeinsam ein Lied zu produzieren, hatten wir nach einem Text gesucht. Am Ende entstand unser gemeinsames Lied „R U FCKNG SERIOUS“. Der Name blieb uns damals direkt im Gedächtnis haften. Da ich zu der Zeit auch auf der Suche nach einem Label-Namen war, kam uns die spontane Idee: „Lass uns das Label doch einfach FCKNG SERIOUS nennen!“. Heute ist das Label auch gleichzeitig unsere Booking Agentur. Das heißt, alle Künstler, die bei uns Musik veröffentlichen, werden auch durch unsere Agentur für Auftritte verbucht. Wir sind ja auch nur vier Künstler insgesamt, mit Ann Clue, Deniz Bul, Theydream und mir selbst. Mein Ziel war es, das Label als kleine Familie aufzubauen. Weniger Künstler, aber dafür eine immens intensive Atmosphäre zu schaffen. Wir kennen uns alle schon mehrere Jahre und jeder weiß, wie der andere tickt. Mit allen Höhen und Tiefen.

Du hast ja schon einige Alben und Tracks veröffentlicht. Gibt es da einen Favoriten?
Mein persönlicher Liebling ist mein aktuelles Album „22“. Mit diesem Album habe ich für mich ein wenig den Spagat geschafft, Underground Music mit einem Hauch Kommerz zu verbinden. Für mich selbst war es eine wichtige Weiterentwicklung. Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen Beginn meiner Karriere. Damals war „Minimal“ voll im Hype. Damit bin ich eingestiegen und auch erfolgreich geworden. Die elektronische Musik entwickelt sich aber immer weiter und so auch die Künstler selbst. Das finde ich super. Trotz meiner Weiterentwicklung habe ich meinen Stil an sich aber nie geändert. Man hört bei jedem Lied, das es ein Boris Brejcha Lied ist - und das ist auch sehr wichtig.

Gibt es aktuell neue, spannende Projekte?
Die gibt es. Aktuell arbeiten wir auf Hochtouren, um meine "Boris Brejcha Showcase“-Tour, die ich in Brasilien schon zwei Mal erfolgreich getestet habe, nach Europa zu bringen. Vorstellen kann man sich das wie ein kleines Boris-Brejcha-Konzert, mit speziell auf die Musik abgestimmten Visuals, als eine Einheit. Für ein noch massiveres Gefühl, wenn man zu einen Auftritt von mir kommt. Ich denke, dass es noch eine Weile dauern wird, bis wir meine Show umsetzen können, aber das ist ein super Ziel, auf das wir hin arbeiten möchten. Zudem werde ich diesen Herbst auf ein anderes Label ein neues Album herausbringen. Ein kleiner, aber feiner und wichtiger Abstecher weg von meinem Label. Ich denke, das ist ein ziemlicher großer Schritt für mich persönlich und auch karrieretechnisch. Es ist wie ein kleiner Traum, der in Erfüllung geht. Ihr  werdet bestimmt auch noch davon einiges davon sehen und hören!

Du kommst ja mittlerweile weltweit viel rum: Brasilien, Russland, Frankreich, Holland, Südafrika … welches Land wünscht Du Dir noch?
Aktuell muss ich sagen, dass ich mir da keine Gedanken drüber mache. Ich durfte dank meines Jobs schon fast überall hinreisen und so viel erleben, da bleiben eigentlich keine Wünsche offen. Dennoch fände ich es mal spannend in Japan oder China zu spielen, das wäre sicher eine mega Erfahrung. Ich hoffe, dass ich das noch wahrnehmen kann!.

Was macht Boris Brejcha zu Boris Brejcha?
Ich denke, es ist das komplette Paket. Auch meine Art, wie ich mit meinen Fans umgehe. Ich antworte jedem Fan persönlich - auch wenn es öfter mal länger dauert. Und meine Musik, die sich, denke ich, ziemlich abhebt von allen anderen Musikern. Dazu kommt meine Maske (Joker Maske), die dem Gesamten ein mystisches Aussehen verpasst.

Was gibst Du Newcomern mit auf den Weg?
Bleibt einfach so wie ihr seid, verstellt euch nicht! Produziert die Musik, die euch am Herzen liegt und seit sozial - also antwortet allen euren Fans auf allen Plattformen wie Facebook oder auch Instagram. Darüber freuen sich eure Fans ungemein und das schweißt euch noch enger zusammen!

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Hier geht es zum Bericht über 14 JAHRE RAKETE: KLICK!

www.borisbrejcha.de

 




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