E-WERK. HUBERTUS KOCH aka. LOST BOY macht sich gemeinsam mit seinem Publikum auf die Suche nach den Lichtblicken in einer Welt, die gefühlt jeden Tag ein Stück unfreundlicher wird. Eine reine Lesung wäre ihm zu fad, also mischt er alles, was ihn bisher geprägt hat. In seinem Liveprogramm greift HUBERTUS auf seinen SPIEGEL-Bestseller LOST BOY zurück, untermalt die Balkan-Erzählungen mit Bildern und Videoaufnahmen, zeigt Ausschnitte aus seinen journalistischen Projekten und öffnet sein Archiv für unveröffentlichtes Behind-the-Scenes-Material. Was ihn antreibt, ist die Mischung aus Lebenserfahrung, Widersprüchen und einem Kopf voller Chaos – Grundlage für ein Programm, das wie das echte Leben funktioniert. Es lässt lachen, weinen, stolpern 
und denken. Themen wie Selbstwert, verdrängte Emotionen, Arbeitsdruck, Burnout, Drogenexzesse, Weltschmerz, aber auch Konsens und Selbstbestimmung werden von ihm behandelt.  >>
TAFELHALLE. Es gibt ein neues Kunstkollektiv in Town, das einen tatsächlich sehr radikal eigenen Ansatz der Performance wählt: roams (wohl bekannt aus der Nürnberger Szene: Harald Kienle, Michaela Pereira Lima, Veith von Tsotzhousn und Maria Trunk) verbinden bildende und darstellende Kunst in einem drei Tage andauernden Tanz ums Holz.

Konkret handelt sich bei der Aufführung roams: adventures um ein Bühnenstück mit einem wachsenden Bühnenbild, das selbst Kunstwerk und Protagonist ist. Dieses Bühnenbild von Harald Kienle wiederum setzt sich aus Klanghölzern zusammen, die von Veith Michel bespielt werden, gibt also auch einen Sound ab und verändert sich unterm Einfluss der Choreografie der Performenden Pereira Lima, Markl und Bess. Inhaltlich dreht sich das experimentelle Stück um das Ursprüngliche, das die Gesellschaft zusammenhält, symbolisch verbildlicht im Holz. Das Spiel drum herum ist auch eines mit dem Risiko, die Performenden setzen ihr eigenes Bühnenbild aufs Spiel: Wird es zusammenkrachen wie ein Jenga-Turm? “Das Fallen, das Zusammenkrachen, das Ungeplante ist stets Teil des Prozesses”, sagt Maria Trunk aus dem Produktionsteam. 

Die drei Aufführungen von roams_adventures bauen aufeinander auf und funktionieren jeweils für sich. Sie sind sind in allen Sprachen, Kulturen und Generationen verstehbar. Das Publikum wird Teil eines skuplturalen Erlebens und eines Dialogs zwischen Raumkörpern, Menschen, Hölzern und Klängen. 

Spannendes Projekt, alle Infos hier:

roams: adventures
20.-22.11., Tafelhalle


Konzept, künstlerische Leitung & Produktionsleitung: Michaela Pereira Lima & Harald Kienle
Regie: Nicole Schymiczek
Soundkunst: Veith von Tsotzhousn
Performance: Michaela Pereira Lima, Miriam Markel, Barbara Bess
Video: Linda Havenstein
Lichtdesign: Gunnar Tippmann und Saša Batnozic
Grafik: Steffi Probst
Klangstapler:innen: Moritz Kienle, Natacha Cayrol, Chan Bess, Lola Pereira Lima
Ground Control: Maria Trunk
Coaching: Katharina Tyllack
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MüNCHEN. Erstmals wurde in diesem Jahr  vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst der Bayerische Kunstpreis verliehen. Am Dienstagabend gab es neun Preise in ebenso vielen Kategorien und pro Preisträger:in 10.000 Euro. Der Ehrenpreis ging an Gerhard Polt, der Preis in der Kategorie Kreatives Schaffen an die Bestseller-Autorin Tanja Kinkel. Daneben waren die Preise ein bisschen sehr erwartbar München-lastig. Ein Ort hielt die Nürnberg-Fahne hoch: Das Theater Pfütze erhält den Bayerischen Kunstpreis in der Kategorie Programm! Die Jury würdigte das Haus als „Leuchtturm für künstlerisch hochwertiges, generationenverbindendes Theater in Bayern“, dem Ensemble gelinge es, „künstlerische Tiefe mit gesellschaftlicher Relevanz zu verbinden“. Zudem präge das Theater Pfütze die bayerische Kulturlandschaft „mit kreativem Mut und konsequenter inhaltlicher Qualität“. 

curt-Leser:innen wissen das eh. Das Theater Pfütze ist sein Jahren ein nicht wegzudenkender Bestandteil unseres Hefts. In 40 Jahren hat es sich als Ort etabliert, der zwar Kinder- und Jugendtheater zeigt, diese Aufgabe aber mit hohem künstlerischen Anspruch, mit bildstarken Erzählformen und häufig mit eigens komponiert Musik umsetzt, dass auch Erwachsene gern und mit großem Gewinn in die Püftze gehen. Herzlichen Glückwunsch! 

www.theater-pfuetze.de
 

Die Preisträgerinnen in der Übersicht:

"Stimme" : Benjamin Appl

"Kreatives Schaffen" : Tanja Kinkel

"Programm": Theater Pfütze Nürnberg

"Innovation" : Bergson

"Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten" : Gerhard Polt

"Ausstellung" : Haus der Kunst

"Performance": Polina Lapkovskaja

"Besonderer Ort": Burg Ranfels

"Kulturbotschafter des Jahres" : Christoph Kürzeder


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STAATSTHEATER. Eine dreiteilige Produktion eröffnet am 15.11. die Ballett-Saison am Staatstheater Nürnberg. Noise Signal Silence präsentiert dem Publikum die Bandbrete des Schaffens des neuen Balltt-Direktors Richard Siegal und seines “Ballett of Difference”. Eröffnet wird der Abend von Unitxt, das 2013 vom Bayerischen Staatsballett uraufgeführt wurde. Inspiriert von der Musik Alva Notos zeigt die Choreografie eine futuristische Gesellschaftsvision. Eine Uraufführung feiert an diesem Abend das Stück Lilac Time, eine Arbeit, in der Siegal zur Musik von Lorenzo Bianchi Hoesch und Benjamin Clementine ältere Choreografien an die Identität seines neuen Ensembles angepasst hat. Abgerundet wird die Vorstellung von Oval, einer Choreografie, die 2019 für das Staatsballett Berlin entstanden ist und die die Rolle des Körpers und seine Kommunikationsmöglichkeiten im digitalen Zeitalter erforscht. Auch hier stammt die Musik von Alva Noto.
Richard Siegal über seinen Karriere-Step Nürnberg: „Unser neuer Name ‚Staatstheater Nürnberg Ballet of Difference‘ steht sowohl für Erneuerung als auch für Verpflichtung – für die Kunstform, die wir schätzen, und für den Geist der Offenheit und Neugier, der unsere Gemeinschaft auszeichnet. ‚Difference‘ tragen wir nicht nur im Namen, sondern es ist auch unser Leitprinzip. Es lebt im internationalen Charakter unseres Ensembles, in der Vielfalt unserer künstlerischen Stimmen und im Dialog, den wir zwischen Tradition und Innovation schaffen.“

Noise Signal Silence Choreografien von Richard Siegal
Premiere: 15.11., 20 Uhr  >>