So war: Stereo MCs, Monstermagnet, Portugal.The Man

MONTAG, 12. DEZEMBER 2011



Unsere Kollegen aus der Landeshauptstadt konnten dieser Tage aus einem vollen Konzertprogramm schöpfen. Hier ihre Eindrücke von Stereo MCs, Monstermagnet und Portugal.The Man:

STEREO MCs im Backstage
Ihrem Ruf als gute Liveband haben Stereo MCs alle Ehre gemacht – spätestens zu „Connected“, ihrem bislang größtem Hit, stand die nahezu gefüllte Halle im Backstage Kopf.

Auf ihrer Tour durch Europa machten Stereo MCs in München Station. Mit im Gepäck Songs aus dem aktuellen Album “Emperor’s Nightingale” sowie die Hits, die ihnen 1994 zwei Brit Awards einbrachten.

Während Schlagzeuger Owen If und der Mann an den Turntables Nick Hallam die Leute durch ihre treibenden Beats anheizten, machten Sänger Rob B mit seiner kehligen Stimme, der Bassist und die die beiden Backgroundsängerinnen mit ihren ausladenden Moves auf der Bühne Bombenstimmung. (Frank Achim Schmidt)

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MONSTERMAGNET im Backstage
Ein warmer Applaus empfing Dave Wyndorf am 4.12. im Backstage, als er seine Gitarre um seinen massigen Körper schwingt und erst einmal dem Publikum den Rücken zuwendet. Das druckvolle Intro überlässt er seinen Kollegen, er selbst verharrte im Hintergrund der Bühne bis er endlich ins Scheinwerferlicht zurückkehrt.

Dave Wyndorf ist noch immer der starke Frontmann seiner Psychedelic-Rock-Band Monster Magnet. Seine charerkteristische Stimme geht unter die Haut, so wie die Songs des Erfolgsalbums "Dopes to Infinity" von 1995. Das Backstage ist mehr als gut besucht, der Sound stimmt.

Doch Dave Wyndorf ist nicht mehr der gleiche. Dem Muskelmann in Lederweste ist einem mehr als übergewichtigen Mann in übergroßer Lederjacke gewichen. Das Ende seiner Drogenkarriere hat ihm nicht gut getan – äußerlich zumindest. Aber was solls? An Rock'n'Roll fehlt es an diesem Abend nicht. Bei "Negasonic Teenage Warhead" scheint die Halle mit den drei energetischen Gitarren mit abzuheben.

Als Zugabe spielen Monster Magnet ihre anderen Superhits "Spacelord Motherfucker" und "Powertrip" – und alle lieben und feiern den Helden, der sich während des Gigs schon lange nicht mehr im Bühnenhintergrund versteckt hält, sondern die Frontsau früherer Tage durchscheinen lässt. Dave Wyndorf freut sich, und als er Goodbye sagt, hat er sicher schon wieder zwei Kilo abgenommen.

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PORTUGAL.THE MAN in der Theaterfabrik
Die „Dad facts“ haben sie auf Facebook angekündigt: „Dear Zach, Monday night, you play Munich...the third largest city in Germany and the capital city of Bavaria.“ Am 28. November waren Portugal. The man in der Theaterfabrik zu sehen – wobei „sehen“ relativ ist.

Eröffnet wurde der Mann namens Portugal von Steaming Satellites aus Salzburg, die schon erahnen ließen, was später folgte: psychodelisches Endlosgeschrobel, das es auf wundersame Weise schafft, nicht in psychotisches Endlosgeschwafel auszuarten.

Portugal. The man, das ist nicht nur ein Land, das ist eine ganze Welt, die sich die fünf Jungs aus Artwork und ihren jährlichen, immer wieder neu experimentalen Veröffentlichungen geschaffen haben.

Daher ist ein Konzert der Alaskaner nicht nur eine Darbietung ihrer Band, sondern ein Tor in die portugiesische Dimension. Die besteht bei dieser Tour aus an atomare Figuren erinnernde Leuchtkugeln und buntem Nebel, durchbrochen von zwei (Such-)Scheinwerfern.

Dazwischen lassen sich die fünf Musiker oft nur erahnen, einzig die pink gestreifte Wollmütze von Sänger John Gourley leuchtet durch den Nebel. Hier steht nicht der Mann im Vordergrund sondern der Klang. Der durchzog fünf Jahre Band- und 50 Jahre Musikgeschichte, von „AKA M80 The wolf“ („Waiter: ,You vultures!’“, 2006) bis zu neuen Stücken der aktuellen Platte „In the mountain in the cold“, von den Beatles (Kompliment für die wahrscheinlich beste „Helter skelter“-Version überhaupt!), über Mott the Hoople bis zu Oasis – in dem monochromen Stil, den Portugal. The man aktuell für sich gewählt haben.

Dieses Universum wächst. Vor zwei Jahren spielten sie noch ohne visuelle Effekte mit dem Rücken zum Publikum, bei ihrem letzten Besuch in München im April (im Hansa 39) ließen dichte Nebelschwaden immerhin schon eine Ahnung auf das zu, was noch kommen mag. Nun scheint die Band eine Größe erreicht zu haben, in der sie auch auf Tour das umsetzen kann, was sie auch auf ihren Plattencovern und in ihrer Musik darstellt – schließlich bespielen sie nun schon größere Hallen als noch vor einem halben Jahr.

Dennoch: Eine Menge der hübsch bunt bedruckten Eintrittskarten blieben übrig und konnten nach dem Konzert als Souvenir mitgenommen werden. Dieses Portugal bleibt eben doch eine ganz eigene kleine Welt. (Larissa Pittelkow)

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