Im "space between" arbeiten Simone Karl und Alex Hojenski das Überschwemmungstrauma des Ausstellungsraums plastisch auf.

Wasser ist der Angstgegner aller Menschen, die mit Architektur zu tun haben. Es sickert durch undichte Dächer, lässt Badewannen und Waschbecken überlaufen, tritt über Ufer, überspült Straßen, wandert hinter Tapeten und sickert in Böden. Manches davon ist dem Space Between, dem Ausstellungs-Offspace im Steinbühler Tunnel, Anfang des Jahres zugestoßen.

Nun, zur ersten Ausstellung seit der Flut, haben die Künstlerin und Theaterbildnerin Simone Karl und die Freie Künstlerin Alex Hojenski sich dem Wassertrauma auf die schönste denkbare Art angenähert: Große Stoffe, teils bemalt, hängen im Raum, mit raffinierten Aufhängungen verankert. Ein Schlauchsystem verbindet die Arbeiten, und wirft man die Pumpe an, beginnt die Therapie. An mehreren Stellen führen kontrollierte Lecks in den Schläuchen zu Rinnsaalen und Durchfeuchtung. Das Wasser, es wiederholt seinen roten Überschwemmungsakt als poetische Performance, jeder fallende Tropfen wird sorgsam in schwarzen Eimern unter dem Gitterboden gesammelt.
Die Installation zu beobachten ist ein großer Spaß, den man sich in den nächsten Tagen nicht entgehen lassen sollte.

Bis 21. Juli
RÜCKSTAU - SIMONE KARL UND ALEX HOJENSKI
SPACE BETWEEN - SB GALERIE
Steinbühler Tunnel, Nbg.
Geöffnet: Do+Fr 16-19 h, Sa+So 13-19 h