Die einen fühlten sich im siebten Himmel, die anderen einmal mehr ausgegrenzt. Vergangenen Samstag fand in Nürnberg die 10. Blaue Nacht statt und sorgte für zweigeteilte Meinungen. Deswegen geben wir das Thema hier zur Diskussion frei.

Laut Berichten in der Tagespresse fanden zum Jubiläum130.000 Besucher den Weg zur "umfangreichsten langen Nacht der Kunst und Kultur in Deutschland" und schafften es einmal mehr nicht, sich einen vollständigen Überblick über die vielen Angebote zu verschaffen. Derartige Menschenmassen benötigen eben ihre Zeit und das ging dann manches Mal auch auf Kosten der anvisierten Attraktion am anderen Ende der Innenstadt. Der ein oder andere Innenstadtbewohner hatte sich im Übrigen übers Wochenende zu Bekannten aufs Land abgeseilt, wohl wissend, das von Ruhe keine Rede sein konnte. Zum wahrlich traumhaften Wetter kam anlässlich der Festivitäten eine Sperrzeitverkürzung für gastronomische Betriebe, die einen Außenbereich haben. Traumhaft für die Gäste, ein Schlag ins Genick für alle, die keinen Außenbereich hatten. Oder kein Teil der Blauen Nacht waren (wer zahlt den schon doppelt Eintritt? Ist ja eh eine Frechheit, dass ein Innenstadtclub überhaupt aufmacht um die Besucher mit seinem Angebot zu irritieren und sie dann auch noch wissentlich abzuzocken). Oder nicht mal die Chance hatten, sich beschimpfen zu lassen, da außerhalb der Innenstadt - in diesem Fall gleichbedeutend mit herben Umsatzeinbrüchen. Aber macht ja nix, der Stadt und ihrer Blauen Nacht gehts gut und Steuern zahlen tun die Anderen. Eben: die Kehrseite der Medaille. Oder wie seht ihr das?

(curt)