Da passt das Motto, offiziell anlässlich des 175-jährigen Eisenbahn-Jubiläums gewählt, auch für den kleinen curt wie die Faust auf´s Auge. Das Wälzen des vollständigen Programms der Blauen Nacht ähnelt irgendwie einem Ikea-Katalog. Auf jeder Seite interessante Bausteine.

Ist man einmal durch, hat man längst vergessen, wonach man eigentlich sucht. Deswegen gilt auch dieses jahr: Am besten Treiben lassen, unterwegs sein. Trotzdem haben wir den alljährlichen Kunst- und Kultur-Brockhaus zur Veranstaltung gewälzt. Hier ein paar Empfehlungen:

Staatstheater on the Road. Das Nürnberger Staatstheater zieht auf die Lessingstraße. Die ganze Nacht sind die Ensemble-Mitglieder und Gäste aus Schauspiel, Ballett, Oper und Konzert in Bewegung und präsentieren die große und bunte Welt des Theaters mit Musik, Tanz und Sprache. Der Parcours startet jeweils um 19:30h, 20:30h, 22:30h und 23:30h.

Unterwegs zur Tate Modern. Das Neue Museum zeigt sich heute von vielen Seiten: Während im Auditorium der Film „Road to Tate Modern“ von Sener Özmer und Erkan Özgen gezeigt wird, mischt das siebenköpfige Miniorchester Harzers Bazar in seinen Sets zu jeder vollen Stunde Swing, Bossa und Pop. Natürlich kann man sich die derzeitigen Ausstellungen auch ansehen, von 20 bis 23h werden unter dem Motto „Jetzt seh´ ich das ganz anders!“ Führungen angeboten.

Unterwegs in neue Räume. Der Kunstverein Kohlenhof ist mal wieder umgezogen. Ein ehemaliger Nähsaal in der Grasersgasse 18 wird zum neuen Kunstort. Heute macht ein künstlerischer Eingriff von Andreas Kragler wiedergewonnene Transparenz zum Thema, experimentelle Stummfilme werden analog von Kragler und Radio Z´s Tobi Lindemann vertont.

Die Burg. Klar, da gibt es mächtig was auf´s Auge. Der renommierte österreichische Projektionsspezialist Peter Rezac setzt die „Städtereise“ des in Fürth lebenden Künstlers Axel Voss an den Mauern der Nürnberger Kaiserburg groß in Szene. Dabei werden „klassische“ Sehenswürdigkeiten vermieden und der Fokus auf „allgemeingültige städtische Anmutungen“ gelegt, deren Verortung durch subtile Hinweise erahnt werden kann.

Uh Oh! & Here Comes Conclusion. Klar, dass das ganze KunstKulturQuartier sich heute verwandelt. Wir picken uns da mal, und das nicht nur aus tiefer Freundschaft zu unserer Münchner Ex-curt-Schreiberin Nina, was Lautes raus. Mit ihrer derzeitigen Band Uh Oh! - exakt: da mischt auch der ehemalige Robocops-Bassist Tobi mit - geht es um 21h auf die Bühne des Festsaals, gefolgt (22:30h) von Seppo Defekt und seiner Band Here Comes Conclusion. Die mögen wir auch. Und zwar so richtig. Musikredaktionstipp!

Eine kleine Weisreise. Mundschenk Walter Gebhardt bietet Liebhabern edler Tropfen im Stadtarchiv (Marientorgraben 8) selten gewordene Weine zum Probieren an. Die ganze Bandbreite historischer Rebsorten, vom Arme-Leute-Durstlöscher „Heunisch“ bis zum fast unbezahlbaren Göttergetränk „Malvasier“, sind im Angebot. Lecker!


++ Late Night. Die so genannten Late Night Treffs laden bis morgens zu Trunk und Tanz ein. Unter anderem könnt Ihr mit dem Blaue-Nacht-Ticket for free bzw. ermäßigt im Mach1 (House & Black mit den DJs Mauro, Prince und Es), im Festsaal des KunstKulturQuartiers (Crash Tokios Nina und Missouris Red mit ihrer gemeinsamen Sache Uh Oh! und Here Comes Conclusion live, danach Querbeet-Gescheibel mit Eve Massacre und Sellfishs Sebastian Gloser), Club Stereo (Juke Joint mit Flo Seybert und Peter Heider - aber schon um 20h startet das Konzert von Groove Royal), in der Treppenhaus Lounge, wo My Flint und Kings of Pancakes live spielen sowie in einigen weiteren Locations weiter feiern.


Blaue Nacht. Am 15. Mai quer durch die ganze Innenstadt. Das hier erwähnte und noch viel mehr. Alle Infos auf www.blauenacht.nuernberg.de

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