Kulturpreise der Stadt Nürnberg: Kammerorchester, Filmkunst, Jazzbar
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Für uns Kulturfreaks ist es eine der spannendsten Entscheidungen des Jahres: Wem verleiht die Stadt in diesem Jahr ihre Kulturpreise? Mit jeweils 4.000 Euro honoriert Nürnberg künstlerische und soziokulturelle Arbeiten, die neue Akzente setzen und gibt damit auch eine Art Statement ab: Wer prägt die Kultur der Stadt in den 20er-Jahren? Wer immer fleißig curt liest, dem sind diese Personen und Institutionen ohnehin wohl bekannt. Wir gratulieren!
Orchester Ventuno
Da beweist Nürnberg einmal mehr, dass es bereit ist, über den Tellerrand zu schauen: Das Orchester Ventuno, 2014 gegründet als freies Kammerorchester, ist mittlerweile Resident im Kulturforum Fürth. Kein Hinderungsgrund! Verdient hat sich das Orchester die Auszeichnung durch einerseits klassische Konzertformate auf höchstem Niveau und andererseits die innovativen, neuen Ideen, um ein breiteres, jüngeres Publikum zu erschließen. Zuletzt u.a. in Form von Zusammenarbeiten mit dem SEtanztheater und dem nö theater Köln, teils mit gesellschaftspolitischer Dimension. Ventuno spielt an ungewöhnlichen Orten wie den Pegnitzauen und hat ein eigenes Education Programm ins Leben gerufen. Not your normal orchestra!
Johannes Felder
Er war Meisterschüler an der Akademie, Preisträger beim Blaue-Nacht-Wettbewerb, Preisträger beim Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten, da scheint der Kulturpreis nur noch logische Konsequenz. Johannes Felder reflektiert in seiner Kunst auf innovative, neue Weise über das Thema Landschaft als kulturelles Konzept und psychischem Zustand, indem er abstrakte Malerei mit Filmkunst verbindet. Zuletzt wurde Dating Planet A, ein Live-Film-Konzert und kollaboratives Projekt, aufgeführt.
Literaturhaus Nürnberg e.V.
Wenn man die wichtigsten Stimmen der Gegenwartsliteratur, aber auch Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft hautnah erleben will, geht man selbstverständlich ins Literaturhaus, das auch auf unseren Lesungs-Seiten immer den meisten Platz einnimmt. Auch für regionale Autor:innen gewinnt der Ort mit der Made in Franken-Reihe zunehmend an Bedeutung. Das Engagement geht aber über die Veranstaltungsorganisation weit hinaus, zum Beispiel in Form des Gisela-Elsner-Literaturpreises. Als Verein ist das Literaturhaus dabei existentiell auf ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen. Nicht zu vergessen: Gut essen in äußerst angenehmer Atmosphäre kann man hier auch!
Tante Betty Bar
Hier durfte Andis SuppKultur ihre ersten Nürnberg-Schritte machen! Aber das ist nicht das Entscheidende. Die Tante Betty Bar in der Nordstadt ist ein Ort, der viele wichtige Dinge miteinander verbindet: a) Man fühlt sich beim Betreten oder beim Niederlassen im Mikro-Biergarten vor der Tür sofort wie zu Hause, b) auf ihrer kleinen, feinen Bühne finden rund 50 Konzerte im Jahr statt. Weil Chef Matthias Rosenbauer selbst Jazzdrummer und -dozent ist, besteht ein extrem gutes Netzwerk, das die kleine Kneipe zu einem wichtigen Treffpunkt der europäischen Jazzszene gemacht hat. Schon zwei Mal wurde sie für ihr herausragendes Programm mit dem Applaus-Preis ausgezeichnet. Geht rein, auch wenn ihr die Band des Abends nicht kennt, es ist ein magischer Ort.
Hildegard Pohl
Sie gilt als Frankens einzige Swingpianistin, ist im Klassikbereich aber mindestens ebenso versiert und hat aus der Verbindung beider Welten ihr Markenzeichen gemacht. Dafür nimmt sie sich die Werke von Komponisten wie Mozart oder Beethoven und gibt sie als mitreißende Crossover im Hilde-Style wieder. Hinzu kommen spontane Improvisationen, die charmante Interaktion mit dem Publikum und Geschichten aus dem Leben der Komponisten – das alles macht Konzerte von Hilde Pohl so besonders und sie zu einer der gefragtesten Pianistinnen weit über die Grenzen der Region hinaus. Mit dem Hilde Pohl Trio hat sie bislang 14 CDs veröffentlicht, seit über 20 Jahren widmet sie sich der Stummfilmvertonung.
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Kulturpreise der Stadt Nürnberg
Verleihung am Mo., 08.11. in der Tafelhalle
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