FILMHAUS. EINEWELT NEU ENTDECKEN: DREAMING DOGS
Keine Kunstform ist besser als das Kino dafür geeignet, uns mit den Augen eines*r anderen auf die Welt blicken zu lassen. Zum Beispiel mit den Augen eines russischen Straßenhundes. Dreaming Dogs von Elsa Kremser und Levin Peter, den das Filmhaus ab dem 10.07. zum Bundesstart präsentiert, stellt eine Gruppe Streuner ins Zentrum, die sich mit einer obdachlosen Frau zusammengetan haben und mit dieser gemeinsam auf einer Industrieruine nahe Moskau leben. Über weite Strecken macht der Film nicht viel mehr, als dieser Zweckgemeinschaft durch den Alltag zu folgen, bei gemeinsamen Mahlzeiten, Ausflügen auf den Schrottplatz, der Nachtruhe. Und doch ist es, als würde man unsere Welt noch einmal ganz neu entdecken. Denn Kremser und Peter, die sich in ihrem Vorgängerfilm “Space Dogs” an einem ähnlichen Experiment versucht hatten, filmen das Geschehen konsequent aus Hundeperspektive. Kaum einen halben Meter über dem Boden gleitet die agile Kamera neben und zwischen den Tieren, verfolgt tierische Interaktionen, blickt, manchmal fast ängstlich, zu der Frau auf, die hoch oben thront und, bei aller freundschaftlichen Zugewandtheit, immer auch in einer Position der Macht bleibt. Was für ein sonderbares, bisweilen furchteinflößendes, manchmal aber auch Wärme und Geborgenheit spendendes Geschöpf das ist: der Mensch – nicht zuletzt davon handelt dieser außergewöhnliche Film. >>










