Eine reisende Stele fürs Gelände: Das Regenbogen-Präludium und die Kuratorische Variable
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Bald ist es schon wieder ein Jahr her, dass ein anonymes Künstler*innenkollektiv die Zeppelingtribüne am Reichsparteitagsgelände in einer nächtlichen, subversiven Aktion in den Farben des Regenbogens bemalte. Ausgerechnet in der Nacht, bevor Nürnberg nicht Kulturhauptstadt wurde. Ausgerechnet dieser neuralgische Ort. Die Stadt reagierte mit umgehender Reinigung, die Stadtgesellschaft mit lebhafter Diskussion. Die anonymen Künstler*innen, genannt mittlerweile Arquus, haben sich seither nicht in die Untätigkeit verabschiedet.
Im Rahmen der RathausArt präsentierte das Kollektiv auf der Fläche der Bode-Galerie die Kuratorische Variable. Dabei handelt es sich um eine Skulptur, die den Stelen des Geländeinformationssystems am Reichsparteitagsgelände eins zu eins nachempfunden ist. Das Display der Stele allerdings zeigt Kunst oder weist auf Kunst hin, kündigt weitere Aktionen an …
”Für den Umgang mit dem Gelände gibt es keine Handlungsanweisung, keine Blaupause, keine Musterlösung und keine Einzellösung. Es braucht den Versuch. Wieder und wieder: versuchen, nochmal neu versuchen und wieder anders machen. Die Versuche dürfen übend sein, strauchelnd sein. Dürfen sich finden und wieder verlieren. Es müssen viele sein. Es muss permanente Unruhe auf dem Gelände gestiftet und praktiziert werden. Einer dieser Versuche wird im Frühjahr das Aufstellen der kuratorischen Variable auf dem Gelände sein”, schreibt Arquus. Skizzen, Ideen und Vorschläge für die Stele können von jedem und jeder eingereicht werden, via Mail an
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Zunächst geht die Kuratorische Variable aber auf Tour. Im Rahmen des Global Art Festivals im November wird sie auf dem Kornmarkt platziert sein und aus dem Germanischen Nationalmuseum heraus bespielt werden. Danach tritt sie die weite Reise zur Völklinger Hütte an, wo sie im Zuge des Future Labs auftauchen wird. Die Einladung steht im Zusammenhang mit der vom Kollektiv angeregten Forschungsarbeit zum Komplex einer demokratischen und künstlerischen Erinnerungskultur in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Fabian Schäfer und dessen DFG-Projekt „Reeducation Revisited“.
Im Februar kehrt die Stele dann noch einmal in der Bode Galerie ein, bevor der letzte Umzug ansteht, aufs Gelände, wo sie, angereichert mit neuen Inhalten, ihre volle Wikrung entfalten soll. Und auch im Rahmen der Ausstellung In Situ in der Kunsthalle und auf der documenta im kommenden Jahr wird vom Regenbogen-Präludium die Rede sein. Weitere Details folgen, natürlich auch hier. Am aktuellsten lässt sich das Geschehen rund um Arquus auf dessen Insta-Kanal verfolgen: www.instagram.com/rainbowprelude
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