MITTWOCH, 02.12.2015 / 20.00 Uhr
Stück von Ingrid Lausund über die Irrwege der Political Correctness, den Wunsch nach einer besseren Welt und die Tücken unserer Wohltätigkeits-Gesellschaft

Pressetext:

Fünf engagierte Bürger - Gutmenschen allesamt – setzen sich für ein Brunnenprojekt in Afrika ein und versuchen eine Wohltätigkeitsveranstaltung professionell zu organisieren. Dies ist leichter gesagt als getan und so verheddern sich die fünf Benefiz-Akteure heillos in Pauschalisierungen, Vorurteilen und Political Correctness. Wie ist die richtige Betonung von „Hungerkatastrophe"? Wie geht man mit dem Klischee der „armen schwarzen Kinder" um? Sterben jährlich 8 Millionen oder 80 Millionen an Unterernährung? Der Versuch den Spendenabend angemessen zu gestalten entwickelt sich mehr und mehr zu einer verrutschten Probe und zu einem Schaulauf der eigenen Eitelkeiten. Der Text über Solidarität endet mit Türknallen, die selbst gebastelte Palme fliegt schließlich aus dem Programm und das afrikanische Volkslied führt nicht nur musikalisch zu Verstimmungen. Ein Eiertanz zwischen Gutgemeintem und Schlechtgeprobtem, eine Auseinandersetzung über Menschenwürde und wer zu wenig in die Kaffeekasse eingezahlt hat. Ein Stück über die Irrwege der Political Correctness, den Wunsch nach einer besseren Welt und die Tücken unserer Wohltätigkeits-Gesellschaft.
Aufführungsrechte: Suhrkamp Verlag

Presse: Fünf Menschheitsretter am Rande des Nervenzusammenbruchs: Wer liefert die beste Charity-Show? Die makabre Komödie mit vielen Unter- und Obertönen sorgt seit 2004 landauf landab für viel Zuschauerzuspruch - warum? Weil sie einerseits "ganz ganz schlimm" die Scheinheiligkeit und Phrasendrescherei entlarvt, mit der "Solidarität", Charity und politische, moralische und ökonomische Korrektheit teilweise praktiziert werden, weil sie andererseits - wie jede gute Satire - einen echten Wirklichkeitsbezug hat. Denn "Afrikas Elend ist von Menschen gemacht".

Ingrid Lausund war Hausautorin und Regisseurin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg; in dieser Zeit entstand eine Serie von Uraufführungen. Gastprofessuren am Mozarteum in Salzburg, der Folkwang-Schule in Essen und der HdK Berlin schlossen sich an. 2008 gründete sie "lausundproductions". Unter diesem Dach wurde das Stück "Benefiz. Jeder rettet einen Afrikaner" als freie Produktion realisiert. Ingrid Lausund lebt derzeit in Berlin. Das Wolfgang-Borchert-Theater Münster unterstützt mit "Benefiz" die gemeinnützige Göhde Foundation, eine Stiftung zur nachhaltigen Verbesserung von Lebensumständen in Afrika.
 


GOSTNER HOFTHEATER

Austr. 70
90429 Nürnberg






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