Stück von von Christoph Nußbaumeder.

Pressetext:

Seit jeher müssen Menschen notgedrungen ihre Heimat verlassen, um irgendwo Arbeit zu finden – Wanderarbeiter oder „mobile Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, wie es im Amtsdeutsch heißt. Die katastrophalen Arbeits- und Existenzbedingungen, unter denen die Wanderarbeiter leben, gelangen selten an die Öffentlichkeit. Oft werden sie miserabel bezahlt oder ganz um ihren Lohn gebracht. Ohne rechtliche Handhabe müssen sie mit ungerechtfertigten Kündigungen umgehen. Wohnungsnot und überteuerte Unterkünfte mit „Mehrfachbettbelegung“ prägen ihren Alltag. Sie haben keinen Rückzugsort, und ihre Familien sind weit weg. Doch statt sich über betrügerische Machenschaften von Unternehmen aufzuregen, werden die Wanderarbeiter sogar noch als „Sozialtouristen“ öffentlich diffamiert.

So auch im Umfeld der Fleischfabrik, in der Bulgaren und Rumänen arbeiten. Tagtäglich zerlegen sie Massen von Schweinen zur Weiterverarbeitung und reinigen die Schlachträume. Alles geht seinen gewohnten Gang, denn niemand muckt auf. Bis eines Tages der bulgarische Arbeiter Andrei in der Belegschaft Mitstreiter für bessere Arbeitsbedingungen mobilisieren möchte. Zum Missfallen seines Vorarbeiters, des gebürtigen Iraners Akif, rechnet Andrei die unbezahlten Überstunden zusammen und macht eine neue Rechnung auf. Ein Fehler?
Der Viehfahrer und ehemalige Häftling Daniel Rabanta trägt schwer an einer alten Schuld, und sein Lebensweg kreuzt sich mit dem von Andrei auf schicksalhafte Weise. Denn eines Nachts fährt Rabanta eine Frau auf der Landstraße an und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Sie ist Bulgarin, heißt Susanna und sie ist Andreis Frau – allerdings ist der dann bereits tot ...

Regisseur Markus Heinzelmann wird sich, wie bereits in den letzten beiden Spielzeiten („Aus Liebe“, „Einige Nachrichten an das All“), mit zeitgenössischer Dramatik auseinandersetzen.