SONNTAG, 29.11.2015 / 17.00 Uhr
Oper von Richard Wagner.

Pressetext:

„Weißt du, wie das ward?“, raunen die Nornen zu Beginn von Richard Wagners „Götterdämmerung“. Die Nornen spinnen den Schicksalsfaden der Welt, bei ihnen sammelt sich das Wissen um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Doch die kosmische Ordnung einer von Göttern gelenkten Welt ist längst aus den Fugen geraten. Der Faden der Nornen reißt, das Ende der Götter naht.

Der junge Siegfried hat den Riesen Fafner erschlagen, Ring und Nibelungenschatz an sich genommen und die schlafende Walküre Brünnhilde erweckt. Nun stürmt der Held an den Hof von König Gunther – und gerät in den Strudel einer Intrige, die er nicht überblicken kann. Hagen, der Sohn des Nibelungen Alberich, will im Auftrag seines Vaters den Ring zurückgewinnen, der die Macht über die Welt sichert. Doch Siegfried hat den Ring Brünnhilde als Liebespfand übergeben, und die Tochter Wotans weigert sich, den Ring herauszugeben – und sei es zur Rettung der Welt vor den Nibelungen. Auch sie verfängt sich in Hagens Intrige, und am Ende steht nicht nur der Tod Siegfrieds, sondern der Zusammenbruch der ganzen alten Götterwelt.

Mit „Götterdämmerung“ beendet Richard Wagner seine Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ und führt alle Erzählstränge zusammen, die er in „Das Rheingold“, „Die Walküre“ und „Siegfried“ ausgebreitet hat. Nicht mehr die mythische Welt mit ihren Göttern, Riesen und Zwergen ist der Schauplatz des Stückes, sondern die Welt der Menschen. Aus dem furchtlosen Helden Siegfried ist ein gewissenloser Egoist geworden, aus der kämpferischen Walküre Brünnhilde eine verliebte Frau; selbst die Rheintöchter, einst Hüte-rinnen des Rheingolds, sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die Partitur der „Götterdämmerung“ ist eine großartige Verdichtung aller musikalischen Motive aus „Der Ring des Nibelungen“, die jedoch alle ins Dunkle, Abgründige gewendet sind.

Das Team um Regisseur Georg Schmiedleitner und General-musikdirektor Marcus Bosch vollendet mit „Götterdämmerung“ seine von Publikum und Kritik gelobte Neuproduktion von „Der Ring des Nibelungen“ am Staatstheater Nürnberg. Im Mittelpunkt der Inszenierung steht die Idee einer von Beginn an zerstörten Natur, auf deren Trümmern die Götter eine neue Welt errichtet haben. In der „Götterdämmerung“ haben die Menschen die Welt übernommen und die Ausbeutung der Natur an ihren extremsten Punkt getrieben. Die Götter und die Natur sind noch anwesend, aber sie erscheinen nur noch als virtuelle Größe. Der Mensch hat sich seine eigene Welt geschaffen, schöner, glatter und perfekter als die alte Welt der Götter. Aber wird sie länger überleben?


OPERNHAUS

Richard-Wagner-Platz 2-10
90443 Nürnberg

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