DIENSTAG, 05.05.2015 / 19.00 Uhr
Zentralcafé // Vortrag von Siegfried Imholz über die Rolle des ehemaligen Bundeskanzlers Ludwig Erhard im Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit.

„Der Erhard-Mythos ist ein Gemisch aus Verdrängung, Verschweigen, Schutzbehauptungen und Halbwahrheiten“. ( Karlheinz Roth)

Im Februar 1977 – zu seinem 80. Geburtstag – überraschte der ehemalige Bundeskanzler Erhard die Öffentlichkeit mit einer Neuauflage seiner Denkschrift von 1943/ 44 mit dem Titel „Kriegsfinanzierung und Schuldenkonsolidierung“. Im Vorwort nennt er als Adressaten in erster Linie den Widerstandskämpfer Carl Goerdeler. Erhard selbst sei aufgrund seiner Weigerung der „Deutschen Arbeitsfront“ beizutreten, aus dem Dienst des „Nürnberger Instituts“ ausgeschieden. Schon in den 60iger Jahren hatten Mitarbeiter Erhards verbreitet, dieser habe dem Widerstand mit wirtschaftpolitischen Denkschriften zu gearbeitet. Soweit die Legende. Doch steht Quellenmaterial zur Verfügung, das – von der Jubelgeschichtsschreibung konsequent ignoriert – belegt, dass Erhard weit vom Widerstand gegen die Nazis entfernt war.

Im Vortrag soll Erhards Weg vom Opportunisten und Mittäter im Nationalsozialismus über den Blockierer von Entschädigungen für geraubtes Eigentum jüdischer Besitzer zum Protegé hoch belasteter Nazis nachgezeichnet werden.

Eintritt frei, Spende erwünscht.


KüNSTLERHAUS IM KUKUQ

Königstraße 93
90402 Nürnberg

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