FREITAG, 26.12.2014 / 19.00 Uhr
Stück von Heinrich Kleist.

„Ja, wenn wir den ganzen Zusammenhang der Dinge ein-sehen könnten, doch Anfang und Ende jeder Wissenschaft sind im Dunkel verhüllt; alles verweist auf etwas anderes.“ – So zitiert der ungarische Literaturwissenschaftler und Kleistspezialist László F. Földényi in seinem Buch „Im Netz der Wörter“ Heinrich von Kleist. Und so verweisen auch die Geschehnisse in Kleists märchenhaftem Ritterschauspiel „Das Käthchen von Heilbronn“ auf etwas anderes. Nichts in dieser traumhaften Welt ist so, wie es scheint. Die alte Ordnung ist zerfallen und eine neue noch nicht gefunden. Bestimmend für alle Figuren sind ihre Gedanken- und Gefühlsverwirrungen. Nur die Titelfigur, das Käthchen von Heilbronn, scheint Gewissheit zu haben, sie glaubt an die Wahrheit des Gefühls, traumversunken liebt sie ihren Ritter, den Grafen Wetter vom Strahl.

Doch was soll der Graf mit einem Mädchen, wo er doch in Kunigunde seine zukünftige Braut sieht? Nichts als Ärger hat er mit ihrer „hündischen Liebe“. Selbst vor einem Gericht muss er sich verantworten, weil der eifersüchtige und besorgte Vater auf Kindesentführung klagt. Doch auch freigesprochen kommt der Mann nicht zur Ruhe. Im Traum ist ihm ein Engel erschienen, der ihm die Hochzeit mit einer Kaiserstochter prophezeit hat. Ist es Kunigunde von Thurneck, oder vielleicht doch dieses Käthchen von Heilbronn?

Wem kann er vertrauen? Was ist die Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Wie soll er handeln, um Gewissheit zu bekommen? Im märchenhaften Ausgang wird die „Wahrheit im schönen Schein“ erkennbar.


: Regie / Inszenierung: Bettina Bruinier
: Bühnenbild: Mareile Krettek
: Kostüme: Teresa Vergho
: Dramaturgie: Horst Busch
: Musik: Kriton Klingler-Ioannides
 


SCHAUSPIELHAUS

Richard-Wagner-Platz 2-10
90443 Nürnberg

Mehr Infos zur Location »




KARTE

20240406_EhrlichBros
20240214_JazzBluesFestival
20240401_D-bue_160
20240402_Stefan_Grasse