FREITAG, 05.12.2014 / 19.30-21.40 Uhr
Arthur Miller bekanntestes Drama über Zusammenhänge von Wirtschaftskrise, Lebenskrise, Leistungsgesellschaft und Familienstrukturen.

„Der Mann ist erschöpft“: Willy Loman sitzt im wahrsten Sinne des Wortes in seinem Leben fest und richtet sich zugrunde. Nicht nur seine Vergangenheit und sein Familienleben – mit allen aufgestauten Lebenslügen und dem angespannten Vater-Sohn Verhältnis zwischen ihm und seinem ältesten Sohn Biff- treiben ihn um, sondern auch die schonungslose Härte des täglichen Existenz- und Überlebenskampfes. Nach Jahren in der Firma wird er vom Juniorchef, der nun die Geschäfte führt, gnadenlos „outgescourct“. Sein Zorn ist groß, aber seine Kraft neigt sich dem Ende zu. Er ruft sich immer wieder Ereignisse einer vordergründig glücklichen Vergangenheit ins Gedächtnis und diese Stimmen der Vergangenheit werden für ihn allmählich genau so laut wie die der Gegenwart. Willy, seine Frau Linda und seine beiden Söhne Biff und Happy sind eine Durchschnittsfamilie, die letztendlich an der rauen Realität – vor allem an ihrem eigenen Lebensmodell und ihren Sehnsüchten – scheitert. Was folgt ist die gnadenlose Ernüchterung nach dem familiären „Lügenrausch“ und die Angst vor dem allgegenwärtigen sozialen Abstieg.

„Tod eines Handlungsreisenden“ ist in seiner wachen Beschreibung der Zusammenhängen von Wirtschaftskrise, Lebenskrise, Leistungsgesellschaft und Familienstrukturen zu greifen. Es ist kein Rührstück des kleinen Mannes, sondern weist darüber hinaus.
„Ich hatte die ganze Zeit gewusst, dass dieses Stück den Rahmen des konventionellen Realismus sprengen musste, und zwar aus einem in dem Drama liegenden Grund: In Willy ist die Vergangenheit ebenso lebendig wie das, was im Augenblick geschieht; manchmal überfällt sie ihn mit einer solchen Wucht, dass er von ihr völlig überwältigt wird.“ (Arthur Miller)


: Regie: Sascha Hawemann
: Bühnenbild: Wolf Gutjahr
: Kostüme: Hildegard Altmeyer
: Dramaturgie: Katja Prussas


SCHAUSPIELHAUS

Richard-Wagner-Platz 2-10
90443 Nürnberg

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