In der Lesereihe Literatur ohne Grenzen, in der Autorinnen und Autoren aus aller Welt ihre Werke in ihrer Muttersprache präsentieren, liest heute der Vietnamese Bao Ninh aus seinem Kriegsroman.

Bao Ninhs Debüt „Die Leiden des Krieges“ ist ein Kriegsroman in der Tradition von Remarque bis Vonnegut. In Vietnam bereits 1991 erschienen, erhielt er dort den höchsten Literaturpreis und ist seit langem ein Bestseller. 2014 erschien die deutsche Übersetzung.

Der Roman erzählt versatzstückartig die Geschichte des Ex-Soldaten Kien. Die quälenden Erinnerungen an Zerstörung, Leid und Tod, aber auch an seine unglückliche Liebe verhindern, dass er im Nachkriegs-Vietnam Fuß fassen kann. Er verfällt dem Alkohol und verbringt die Nächte mit fieberhaftem Schreiben. Als er eines Tages verschwindet, hinterlässt er einen riesigen Stapel ungeordneter Manuskriptseiten. Ohne Heldenpathos erzählt Bao Ninh, geboren 1952 in Hanoi, die Geschichte eines jungen Soldaten, die viele autobiografische Züge trägt. Als 17-jähriger Rekrut diente er selbst im Vietnamkrieg.

Übersetzt wurde Die Leiden des Krieges von Günter Giesenfeld, der den Abend moderiert.

Eintritt: 8,-, ermäßigt 5,-, mit Nürnberg-Pass 4,-.