FREITAG, 24.10.2014 / 19.30 Uhr
Oper von Giacomo Meyerbeer.

Eine einzige Nacht verwandelt die Stadt Paris in ein Totenhaus. In der Bartholomäusnacht 1572 ermorden die französischen Katholiken tausende ihrer Mitbürger, die als Hugenotten dem neuen Glauben der Reformation angehören. Eigentlich hatte die Hochzeit der katholischen Prinzessin Marguerite von Valois mit dem hugenottischen König Heinrich von Navarra die Zeit der religiösen Auseinandersetzungen beenden sollen. Doch die „Pariser Bluthochzeit“ in der Bartholomäusnacht macht die Hoffnung auf Frieden zunichte.

260 Jahre später bringt Giacomo Meyerbeer in seiner Oper „Die Hugenotten“ die Ereignisse auf die Bühne. Am Beispiel der Liebe zwischen dem Hugenotten Raoul und der Katholikin Valentine führt er vor, wie ein religiöser Konflikt eskaliert und schließlich zu einem Massaker führt, in dem selbst familiäre Bindungen nicht mehr zählen. Die Uraufführung von „Die Hugenotten“ am 29. Februar 1836 ist ein Schlüsselereignis der Operngeschichte. Die historischen Tableaus, die harten Kontraste zwischen Festtagsfreude und Pogromstimmung und die Beschleunigung der Handlung zur Katastrophe, all das wirkte auf die Zeitgenossen atemberaubend.

Meyerbeer gibt dem Glauben der Hugenotten mit dem Choral „Ein‘ feste Burg ist unser Gott“ ein musikalisches Zeichen und taucht die ganze Oper in unverwechselbare Orchesterfarben. Durch seine musikalische Charakterisierungskunst, die gewaltigen Chöre und die dramatischen Bögen wurden „Die Hugenotten“ zum Ideengeber für eine ganze Generation von Opernkomponisten, zu denen neben Héctor Berlioz auch Giuseppe Verdi und Richard Wagner gehören. Wagners spätere, deutlich antisemitisch gefärbte Kritik an Meyerbeer als Komponist effektvoller Machwerke („Wirkung ohne Ursache“) hat die Wahrnehmung von dessen Werken in Deutschland lange überschattet. Doch in den letzten Jahren wurden die Qualitäten gerade der „Hugenotten“ neu entdeckt. Am Staatstheater Nürnberg waren in den vergangenen Spielzeiten bereits zentrale Werke der französichen Grand Opéra zu sehen (Donizettis „Dom Sébastien“, Rossinis „Moses und Pharao“ sowie zuletzt dessen „Wilhelm Tell“). Mit „Die Hugenotten“ bringen wir im Jahr des 150. Todestages von Giacomo Meyerbeer die Oper auf die Bühne, in der die Reihe der Grand Opéras unbestritten ihren Höhepunkt erreicht.


: Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt
: Inszenierung: Tobias Kratzer
: Ausstattung: Rainer Sellmaier
: Chor: Tarmo Vaask
: Dramaturgie: Kai Weßler
 


OPERNHAUS

Richard-Wagner-Platz 2-10
90443 Nürnberg

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