DIENSTAG, 11.11.2014 / 20.00 Uhr
Choreographien von Nacho Duato und Goyo Montero (UA), Musik von John Dowland sowie spanische Volkslieder und Tänze in einer Aufnahme dirigiert von Jordi Savall.

Auch in der Saison 2013/14 präsentiert Goyo Montero zwei Werke in einem Doppelabend: Unter dem Titel „Melancholia“ ist das Programm eine tänzerische Reflektion des „Schwarzen Lochs“ im Universum der menschlichen Selbsterkundung und Selbsterkenntnis.

Der erste Teil des Abends gehört dabei Nacho Duato, dem spanischen Choreographen, der sich in Nürnberg bereits mit „Duende“ vorgestellt hat. Er stammt künstlerisch aus der Linie des virtuosen Meisters Jiří Kylián und hat sich in der zeitgenössischen Tanzwelt mit seinen charakteristischen Werken längst einen etablierten Platz gesichert. Ab Sommer 2014 übernimmt Nacho Duato von Vladimir Malakhov die Intendanz des Staatsballetts Berlin.
In Nürnberg zeigt Nacho Duato nun „Por vos muero“ (Ich sterbe für Euch), eine Choreographie, die ihn auf seinem Höhepunkt zeigt: in kühler Eleganz lässt er hier kunstvoll die spanische Renaissance aufleben. Wie in einer Zeitkapsel durchfließen den Tänzerkörper Rituale und Bewegungszeremonien des 15. und 16. Jahrhunderts, z. B. religiöse Anlässe wie etwa Hochzeiten und Beerdigungen. Vertonte Gedichte von Garcilaso de la Vega und spanische Gitarrenklänge sind musikalische Impulsgeber. Nacho Duato setzt sich in seinem zeitgemäßen Bewegungsrepertoire mit dem zeichenhaft-höfischen Zeremoniell ebenso auseinander wie mit der geheimnisvollen Mystik einer dunklen Zeit.

Goyo Montero, für den zweiten Teil des Abends verantwortlich, nennt seine neue Kreation „Black Bile – Schwarze Galle“ und bezieht sich damit ganz wörtlich auf das schwermütige der vier Temperamente. Man glaubte in der Antike, der menschliche Körper könne eine „schwarze Galle“ bilden, die Ursache vielerlei Übels sei. Die Musik zu „Black Bile“ kommt vom englischen Komponisten und Lautenisten John Dowland (1563-1626), dessen Werke in Lyrik und Harmonie ganz deutlich von Melancholie gezeichnet sind. So wird Goyo Montero mit seiner Compagnie vielschichtig ergründen, ob die „Anatomie der Schwermut“, die auch Philosophen wie Erasmus von Rotterdam beschäftigte, im Zeichen des Saturn – dem Stern der Melancholie – oder des Satans steht.


OPERNHAUS

Richard-Wagner-Platz 2-10
90443 Nürnberg

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