MITTWOCH, 13.03.2024 / 19.30 Uhr
Politische Lesung

Pressetext:

NSU, Hanau, München, Solingen, Mölln, sogar Genozide: Antimuslimischer Rassismus hat viele Gesichter. Aber was genau verstehen wir darunter? Der Islam gehört zu Deutschland, so proklamierten einst Schäuble und Wulff. Doch wie sieht es heute in einem Land aus, in dem sich keine Religion so erklären muss wie der Islam. In dem zwar nicht mal sechs Prozent Muslim:innen leben, deren Glauben aber zu erbitterten Diskussionen führt, die nahezu immer in rassistischen Aussagen oder Framings münden: »Koran-Krieger«, »Ehrenmord«, »Scharia, Terror, Schleier«. Muslim:innen und dem Islam werden pauschal Rückständigkeit und Extremismus vorgeworfen. Melina Borčak präsentiert mit Mekka hier, Mekka da ein Grundlagenbuch darüber, wie Sprache rassistische Denkmuster in unseren Köpfen verfestigt und welche Folgen für Muslim:innen und unser gesellschaftliches Zusammenleben daraus resultieren. Denn: Sprache formt Gedanken. Gedanken Verhalten. Und Verhalten die Gesellschaft. 

Die Filmemacherin, Journalistin und Medienkritikerin Melina Borčak erklärt in ihrem Buch nicht nur die eigentliche Bedeutung islamischer Begriffe wie Dschihad, Fatwa, Scharia oder Islamisierung, sondern gibt ihren Leser:innen auch das »mentale Werkzeug mit auf den Weg, selbst zu erkennen, wenn etwas rassistisch ist – egal ob in der Sprache, im Verhalten, in Strukturen oder bei Onkel Hubert«. Darüber hinaus widmet sich Borčak intensiv dem Thema Genozide und warnt eindringlich vor einer verharmlosenden Betrachtung dieses ultimativen Verbrechens, das die Spitze von Rassismus und Gewalt darstellt. Als bosnische Muslima nimmt sie dabei die Völkermorde an Uigur:innen, Rohingya und Bosniak:innen in den Fokus. Melina Borčaks Ton ist direkt, aber auch entwaffnend humorvoll. Ihre Argumentation ist herausfordernd, gründlich in der Recherche und basiert auf den Ereignissen der jüngeren europäischen und deutschen Geschichte. Am Ende des Buches wartet eine Toolbox mit Fragen und Methoden auf die Leser:innen, die sich selbst auf rassistische Framings, Sprach- und Denkmuster testen möchten. 

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