DONNERSTAG, 28.03.2024 / 19.30 Uhr
Talk: “Eine feministisch-solidarische Kritik am Zustimmungskonzept”

Pressetext:

Weil es nicht immer allen möglich ist, «Nein» zu sagen, ist aus der feministischen Losung «Nein heißt Nein» die Forderung nach «Ja heißt Ja» entstanden. Demnach ist die ausdrückliche Zustimmung aller Beteiligten notwendig, damit Sex als einvernehmlich gilt. So wird die Verantwortung für sexuelle Gewalt verlagert: Weg von jenen, die nicht (klar genug) «Nein» sagen hin zu jenen, die nicht das nötige «Ja» bekommen. Aus der Perspektive sexueller Selbstbestimmung erscheint das zunächst plausibel.

Rona Torenz sieht das Konzept dennoch kritisch. Ihre wesentliche These: Die Fokussierung auf ausdrückliches Einverständnis als Hebel zur Verhinderung sexualisierter Gewalt unterschätzt die Verinnerlichung sexueller Macht-verhältnisse. «Ja heißt Ja» kann somit heteronormative Strukturen stabilisieren und nur wenig zu einer Veränderung hegemonialer Sexualkultur beitragen. Was heißt das für unseren Kampf gegen sexuelle Gewalt? Diese Fragen und mehr diskutiert Rona Torenz in einem Input. Danach gibt es Zeit für Diskussion.
Zur Referentin:
Rona Torenz ist Philosophin, Geschlechter- und Sexualwissenschaftlerin. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit feministischen Theorien zu Autonomie, Macht und Herrschaft, weiblicher Subjektivierung und Abtreibung. Sie ist seit über 15 Jahren politisch aktiv und kämpft für die Entstigmatisierung und den sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbruch, die Verhinderung sexualisierter Gewalt und einen Feminismus, der nicht nur auf gesellschaftliche Anerkennung, sondern auf soziale Umwälzung abzielt.

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