FREITAG, 01.03.2024 / 19.30 Uhr
Ein Konzert. Ein Theaterstück. Eine Anbetung.

Mit Musik von Vera Mohrs, Hilde Kappes und Pop-Ikoninnen wie Kate Bush, Joni Mitchell, Nina Hagen & Co.

In dem musikalischen Bühnenstück „Sie hat die ganze Welt gesehen“ geht es um die Hürden des Alterns in der Popkultur – insbesondere bei Frauen. Das Thema entspinnt sich als Konflikt zwischen Tante und Nichte: „Hilde Kappes“, eine 60-jährigen Musikerperformerin, übt zwar ungetrübt souverän ihre Kunst auf der Bühne aus, sieht sich aber immer stärker mit äußeren und inneren Widerständen konfrontiert. Ihr gegenüber steht ihre Nichte und Fan seit Kindheitstagen, die Songwriterin „Vera Mohrs“. Diese steht mit 40 Jahren zwar noch sehr aktiv im Musikgeschäft, wird sich aber zunehmend des Fehlens von weiblichen Vorbildern über 60 schmerzlich bewusst. Sie möchte ihre übers Aufhören nachdenkende Tante daher gerne in die Verantwortung als Wegbereiterin ziehen.

Während Songwriter wie David Bowie, Bob Dylan, Udo Lindenberg oder Mick Jagger oft noch auf dem Sterbebett Musikvideos drehen, bis ins hohe Alter auf Bühnen stehen und als Role Models mit klugen, zeitlosen Songs Generationen von Menschen prägen, klafft auf der weiblichen Seite in diesem Alterssegment eine Leerstelle. Welche Folgen hat dies auf unsere gesellschaftliche Wahrnehmung? Wie sähe eine Welt aus, in der wir alte, weise Frauen stilisieren, ikonisieren, zu Vorbildern machen und auf unsere T-Shirts drucken würden? Und andererseits: Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich aus seinem Tun und Schaffen zurück zu ziehen? Ist es überhaupt erstrebenswert, bis ins hohe Alter im Beruf aktiv zu sein, besonders in dem mit Profilierungszwang behafteten Beruf der Bühnenperformer*innen?

Diese generationsübergreifenden Fragestellungen werden musikalisch durch Lieder und Performances aus dem Repertoire beider Komponistinnen wunderbar erzählt. Zur Seite steht ihnen der Countertenor „Johannes Reichert“, der mit seinen Interpretationen von Songs großer Songwriterinnen wie Joni Mitchell, Kate Bush, Björk, Nina Hagen oder Tori Amos immer wieder die Klänge und Melodien der Ikoninnen in den Raum trägt. Lieder, deren Zeitlosigkeit und Größe unsere Sehnsucht nach einer das Menschenleben überschreitenden Ewigkeit wecken.

„Sie hat die ganze Welt gesehen“ ist ein Konzert im Rampenlicht, das zugleich die Schatten vor, hinter, und neben der (gesellschaftlichen) Bühne spürbar macht. Und die Stille danach.

Der Klang unserer Stimmen

wenn wir nicht mehr singen

wo geht der dann hin?

Wenn sie verklingen

entweicht dann der Sinn

aus allen Dingen?

(aus: „Alles läuft aus“, Vera Mohrs)

Mit Vera Mohrs, Singer-Songwritering // Hilde Kappes, Musikperformerin // Johannes Reichert, Countertenor // Künstlerische Leitung: Vera Mohrs // Fassung & Arrangements: Vera Mohrs & Hilde Kappes // Ausstattung & Licht: Andreas Wagner // Dramaturgie: Manuela Neudegger // Produktionsleitung: Johannes Reichert

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