MONTAG, 19.02.2024 / 19.00 Uhr
Lesug und Gespräch

Wolfgang Herrndorf hat zuerst die Welt begeistert mit seinem Jugendroman „Tschick“, der in Theateradaptionen aufgeführt und schließlich von Fatih Akin verfilmt wurde. Auch seine Romane „Sand“ (Preis der Leipziger Buchmesse) und „Bilder einer großen Liebe“ fanden großes Echo. In seiner Strenge und gleichzeitigen Verletzlichkeit bewegend ist das Tagebuch seines Lebens mit todbringendem Hirntumor, das unter dem Titel „Arbeit und Struktur“ erschien. Der FAZ-Journalist Tobias Rüther hat dem eigenbrötlerischen Herrndorf, der in Nürnberg Malerei studiert hat und in seinem großen Berliner Freundeskreis eine Zweitfamilie fand, eine einfühlsame Biografie gewidmet.

Von 1986 bis 1992 studierte Herrndorf Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg – und malte so altmeisterlich, dass seine Professorin Christine Colditz damit nichts anfangen konnte. So exzessiv, wie er seinen Pinselstrich perfektionierte, schrieb er später – den Tod vor Augen – parallel an seinen Büchern. Dazwischen zeichnete er sehr erfolgreich für die „Titanic“. Tobias Rüther hat eine so kenntnisreiche wie einfühlsame Biografie geschrieben, die dem Schriftsteller ein Denkmal setzt, ohne seine Schattenseiten auszulassen. Herrndorfs Begeisterungsfähigkeit kontrastiert mit seinem zeitweiligen Einsiedlerdasein, sein Talent für tiefe Freundschaften mit der Konsequenz, mit der er sich der Gesellschaft entzog.

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