DONNERSTAG, 09.05.2019 / 18.00 Uhr
Kampagnenvorstellung und Ausstellung “Blackbox Abschiebehaft”, bei der Frank Gockel vom größten Abschiebegefängnis Deutschlands berichten und Michael Brenner einen juristischen Blick auf das Verfahren der Abschiebung werfen wird.

Pressetext:

Seit 100 Jahren gibt es die Abschiebehaft in Deutschland. Eingeführt wurde sie – wie kaum anders zu erwarten – natürlich in Bayern. Bereits 1919 war Bayern ganz vorne dabei, wenn es um die Bekämpfung von Migrant*innen ging – und so ist es bis heute geblieben. Auch die „Ankerzentren“ genannten Großlager sind eine bayrische Erfindung, die bereits seit langem hier geplant und ausprobiert wurden, um schließlich als Modell für Großlager in ganz Deutschland zu werden. Durch die verschärfte Residenzpflicht sind diese Lager faktisch eine Vorstufe zur Abschiebehaft -sie sind Knäste ohne Gitter – die Abschiebehaft schließlich ist Knaqst ohne Straftat. Nach der Einführung des deutschen Lagersystem stellt Seehofers „geordnete Rückkehr Gesetz“ die nächste Stufeder Verschärfung dar – unter anderem mit einer massiven Ausweitung der Abschiebehaft. Was dies für Inhaftierte, Abzuschiebende und Abgeschobene bedeutet, zeigt die Ausstellung „Blackbox Abschiebehaft“, die an diesem Abend und in der folgenden Woche in der Desi zu sehen sein wird.
Frank Gockel von „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren“ aus Büren, dem Standort des größten Abschiebegefängnisses Deutschlands berichtet über die Geschichte der Abschiebehaft und stellt die deutschlandweite Kampagne „100 Jahre Abschiebehaft“ vor, Rechtsanwalt Michael Brenner liefert einen Blick auf den juristischen Rahmen der Abschiebehaft und stellt einige Fälle aus der Praxis vor. Anschliessend wollen wir gemeinsam eine politische Einordnung vornehmen – von Lagerland, Abschottung und deutscher Festungspolitik.


DESI

Brückenstraße 23
90419 Nürnberg

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KARTE

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