FREITAG, 01.02.2019 / 21.30-03.00 Uhr
Zwei Bands des Industrial Pops stehen für euch auf der Bühne. Danach kann noch zu Musik diverser DJs weitergesteppt werden. 

GAZELLE TWIN
Gazelle Twin ist Elizabeth Bernholz, Performancekünstlerin, Komponistin und Produzentin, die auf ihren Konzeptalben dystopische Themen durch ungewöhnliche elektronische Produktionen verarbeitet und ihr Werk darüber hinaus in außergewöhnlichen Live-Performances mit wechselnden Personas erweitert.
Vier Jahre hat die Arbeit am Album gedauert und es ist die erste große Veröffentlichung seit ihres viel beachteten Albums UNFLESH (2014). GAZELLE TWIN "The Composer, Musician and Producer" hat ein Album geschaffen, das von einem Rausch traditioneller und zeitgenössischer Musiktropen nur so vibriert: die Instrumentierungen alter Musik von Cembalo und Blockflöte gespeist mit Elektronik bis hin zur überzeugenden, rituellen Anwendung gefundener Sample-Loops. Jenseits von Bernholzs charakteristischen Chorinfusionen, die hier wie ein verzerrter Sonntagsgottesdienst klingen, gibt es sogar Anklänge von 90er-House und der einst blühenden ländlichen Rave-Szene, wenn auch in Form verwässerte Second-Hand-Erinnerungen.
www.gazelletwin.com

THE BOILER 
Kristina Pia Hofer, als Ana Threat schon mit verschiedenen Musikprojekten bekannt, schafft hier mit Philicorda-Orgel, Tapedecks und 4-Spur-Bandmaschinen ein fokussiertes No Wave Juwel von Album.
Mit dem Namen The Boiler greift sie den seinerzeits kontrovers diskutierten Rape-Song von Rhoda Dakar mit The Special AKA auf. Wie dieser weisen die hypnotischen, repetitiven Elemente des Albums, ob Sound oder Lyrics, auf Macht und Kontrolle als beherrschendes Moment der Rape Culture. Zusammen mit Titeln wie 'BODY=DEATH' - in dem das "SILENCE=DEATH" der Queer-Bewegung ACT UP anklingt - oder "Body in a bag" und dem
düster schimmernden Sound des Albums wird der Körper quasi als Wagnis, das bloße Körperlich-Werden als Todesurteil skizziert. Der Bezug zu Popgeschichte ist hier keine der Wiederbelebung, keine Nostalgie, sondern wir erleben Vergangenes im Spiel mit der Gegenwart. The Boiler reicht "The Boiler" die Hand, aber der Griff in die Vergangenheit, der auch durch die historische Instrumentenwahl besteht, versinkt auf 'BODY=DEATH' nicht in Retrokitsch, sondern dient dem Dialog durch die Zeit.
www.facebook.com/The-Boiler


KANTINE

Königstormauer / Bauhof
90402 Nürnberg






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