FREITAG, 28.09.2018 / 19.30 Uhr
90443 Nürnberg
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Kammerspiele // Stück von Boris Nikitin.
Pressetext:
Ein Gospelchor auf einer Bühne. Und zwei weitere Menschen. Der eine kommt mir bekannt vor, habe ich nicht sein Bild auf der Theater-Website gesehen? Ein Schauspieler. Aber ist er hier als Schauspieler? Und der andere? Ein Prediger? Ist das dokumentarisches Theater? Nein. Oder? Was ist das hier? Eine Art Gottesdienst? Die Versammlung einer evangelikalen Sekte? Doch einfach Theaterfiktion?
Boris Nikitins Stücke gehen an die Ränder des Theaters – und manchmal auch darüber hinaus. Er erkundet die Grenze zwischen (vermeintlicher) Realität und Fiktion, dem Dokument und dessen Fälschung und bevorzugt sprengt er diese Kategorien gleich ganz. Die Theaterabende, die daraus entstehen, sind oft roh, grobkörnig, frontal, direkt. Sie spielen mit Rhetorik, propagandistischen Formen, sind widerspenstig. Und dann berühren sie. Können emotional packen. Plötzlich entsteht ein durch und durch „wahrer“ Moment. Aber schon wird er wieder hinterfragt. Was für eine Wirklichkeit wird hier dargestellt – nein, hergestellt? Die Kategorien verschwimmen. Und gerade weil Boris Nikitins Arbeiten so gut wie alles in Frage stellen, gehören sie zum Verführerischsten, was man im Theater erleben kann.
„Erst da, wo ich sterben kann – da, wo ich also leben kann, weil ich nicht mehr leben muss – da beginnt das Politische.“ So formuliert Boris Nikitin einen der Gedanken, die für die Konzeption der „Aufführung einer gefälschten Predigt über das Sterben“ entscheidend sind. In der vielleicht größtmöglichen Selbstermächtigung, dem Annehmen des unvermeidlichen Endes, liegt ein entschiedener und entscheidender Anfang. Möglicherweise sind erst jetzt, unter bewusstem Einsatz der eigenen Verletzbarkeit, souveräne Entscheidungen möglich. Was für ein schöner und eigentlich einfacher Gedanke, den die englische Sprache schon im Wort für Verletzbarkeit auf den Punkt bringt: In vulnerability steckt eben auch ability, die Fähigkeit. Was ist diese Fähigkeit, sich verletzbar zu machen, Verletzung auszuhalten, zu bejahen, Kraft aus ihr zu ziehen? Welche Möglichkeiten, Potentiale setzt sie frei? Kann es erst hier richtig politisch werden, da wo die größtmögliche Entschiedenheit entstehen kann? Geht das nur am Ende oder auch mittendrin? Und ist das Predigt? Propaganda? Oder eben doch Theater?
Regie Boris Nikitin
Video Georg Lendorff
Chorleitung Rebekka Deckart
Chorleitung Jovana Wolf
Dramaturgie Sascha Kölzow
TERMINE:
SEPTEMBER 2018
Fr., 28.09.2018, 19:30 Uhr
So., 30.09.2018, 19:00 Uhr
OKTOBER 2018
Do., 11.10.2018, 19:30 Uhr
Sa., 13.10.2018, 19:30 Uhr
Fr., 19.10.2018, 19:30 Uhr
NOVEMBER 2018
Fr., 09.11.2018, 19:30 Uhr
DEZEMBER 2018
Sa., 01.12.2018, 19:30 Uhr
Mi., 05.12.2018, 19:30 Uhr
JANUAR 2019
So., 27.01.2019, 19:00 Uhr
FEBRUAR 2019
Sa., 09.02.2019, 19:30 Uhr
Do., 28.02.2019, 19:30 Uhr
APRIL 2019
Do., 11.04.2019, 19:30 Uhr
JUNI 2019
Mi., 05.06.2019, 19:30 Uhr
Pressetext:
Ein Gospelchor auf einer Bühne. Und zwei weitere Menschen. Der eine kommt mir bekannt vor, habe ich nicht sein Bild auf der Theater-Website gesehen? Ein Schauspieler. Aber ist er hier als Schauspieler? Und der andere? Ein Prediger? Ist das dokumentarisches Theater? Nein. Oder? Was ist das hier? Eine Art Gottesdienst? Die Versammlung einer evangelikalen Sekte? Doch einfach Theaterfiktion?
Boris Nikitins Stücke gehen an die Ränder des Theaters – und manchmal auch darüber hinaus. Er erkundet die Grenze zwischen (vermeintlicher) Realität und Fiktion, dem Dokument und dessen Fälschung und bevorzugt sprengt er diese Kategorien gleich ganz. Die Theaterabende, die daraus entstehen, sind oft roh, grobkörnig, frontal, direkt. Sie spielen mit Rhetorik, propagandistischen Formen, sind widerspenstig. Und dann berühren sie. Können emotional packen. Plötzlich entsteht ein durch und durch „wahrer“ Moment. Aber schon wird er wieder hinterfragt. Was für eine Wirklichkeit wird hier dargestellt – nein, hergestellt? Die Kategorien verschwimmen. Und gerade weil Boris Nikitins Arbeiten so gut wie alles in Frage stellen, gehören sie zum Verführerischsten, was man im Theater erleben kann.
„Erst da, wo ich sterben kann – da, wo ich also leben kann, weil ich nicht mehr leben muss – da beginnt das Politische.“ So formuliert Boris Nikitin einen der Gedanken, die für die Konzeption der „Aufführung einer gefälschten Predigt über das Sterben“ entscheidend sind. In der vielleicht größtmöglichen Selbstermächtigung, dem Annehmen des unvermeidlichen Endes, liegt ein entschiedener und entscheidender Anfang. Möglicherweise sind erst jetzt, unter bewusstem Einsatz der eigenen Verletzbarkeit, souveräne Entscheidungen möglich. Was für ein schöner und eigentlich einfacher Gedanke, den die englische Sprache schon im Wort für Verletzbarkeit auf den Punkt bringt: In vulnerability steckt eben auch ability, die Fähigkeit. Was ist diese Fähigkeit, sich verletzbar zu machen, Verletzung auszuhalten, zu bejahen, Kraft aus ihr zu ziehen? Welche Möglichkeiten, Potentiale setzt sie frei? Kann es erst hier richtig politisch werden, da wo die größtmögliche Entschiedenheit entstehen kann? Geht das nur am Ende oder auch mittendrin? Und ist das Predigt? Propaganda? Oder eben doch Theater?
Regie Boris Nikitin
Video Georg Lendorff
Chorleitung Rebekka Deckart
Chorleitung Jovana Wolf
Dramaturgie Sascha Kölzow
TERMINE:
SEPTEMBER 2018
Fr., 28.09.2018, 19:30 Uhr
So., 30.09.2018, 19:00 Uhr
OKTOBER 2018
Do., 11.10.2018, 19:30 Uhr
Sa., 13.10.2018, 19:30 Uhr
Fr., 19.10.2018, 19:30 Uhr
NOVEMBER 2018
Fr., 09.11.2018, 19:30 Uhr
DEZEMBER 2018
Sa., 01.12.2018, 19:30 Uhr
Mi., 05.12.2018, 19:30 Uhr
JANUAR 2019
So., 27.01.2019, 19:00 Uhr
FEBRUAR 2019
Sa., 09.02.2019, 19:30 Uhr
Do., 28.02.2019, 19:30 Uhr
APRIL 2019
Do., 11.04.2019, 19:30 Uhr
JUNI 2019
Mi., 05.06.2019, 19:30 Uhr
SCHAUSPIELHAUS
Richard-Wagner-Platz 2-1090443 Nürnberg
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