DIENSTAG, 30.05.2017 / 16.00 Uhr
Anwalt Alexander Seifert, der im NSU-Prozess den Sohn des Mordopfers Ismail Yasar vertritt, und der Journalist Lorenz Bomhard (Nürnberger Nachrichten) werden über die Morde des NSU und deren Folgen mit den Hörern der Straßenkreuzer Uni diskutieren.

Die Täter waren unerbittlich. In Nürnberg ermordete der sogenannte NSU den Blumenhändler Enver Simsek, den Änderungsschneider Abdurrahim Öszüdogru und den Imbiss-Betreiber Ismail Yasar – weil sie Ausländer waren. Zwischen 2000 und 2007 hat der „Nationalsozialistische Untergrund“ zehn Menschen in Deutschland erschossen, über Jahre hinweg fahndete die Polizei vergeblich. Erst 2011 flog die rechte Terrorzelle auf. Als mutmaßliche Mittäterin steht Beate Zschäpe zusammen mit vier weiteren Beschuldigten seit Mai 2013 in München vor Gericht.

Im Prozess vertritt Rechtsanwalt Alexander Seifert den Sohn eines Opfers. Als Nebenklagevertreter weiß er, wie Angehörige die Taten und die Fahndung erlebt haben, und kann schildern, was der Prozess für sie bedeutet. Der Journalist Lorenz Bomhard hat die Anschläge des NSU und die Ermittlungen von Beginn an verfolgt. In der Diskussion wird es auch darum gehen, zu ergründen, warum der NSU gezielt Nürnberg als Tatort wählte und die Morde in der Stadt nachwirken.

Alexander Seifert, Jahrgang 1960, ist Jurist. Seit 1988 arbeitet er als Rechtsanwalt und ist seit 1999 Fachanwalt für Strafrecht. Im NSUProzess ist er Nebenklagevertreter für den Sohn des Mordopfers Ismail Yasar.

Lorenz Bomhard, Jahrgang 1961, ist seit 1989 Journalist bei den Nürnberger Nachrichten. Aktuell leitet er die Redaktion Metropolregion und Bayern. Über den NSU hat er seit den ersten Anschlägen in Nürnberg berichtet, damals noch als Polizeireporter.

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