MITTWOCH, 30.11.2016 / 20.30 Uhr
Galerie // Ehemals ein harter Hund mit harter Kindheit, hat der Fotograf, Autor und Künstler den steinigen Weg vom Gewalttäter zum Sozialarbeiter geschafft. Präsentiert von curt!

Pressetext:

Mit 19 verletzte er im Gewalt- und Alkoholrausch einen Obdachlosen so schwer, dass dieser an den Spätfolgen starb. Der Knast krempelte den notorischen Gewalttäter um. Heute gibt er im Auftrag von Jugendämtern Kurse zu Gewaltprävention in Schulen und Gefängnissen. In seinem Buch erzählt Sascha Bisley schonungslos und direkt von seinem Leben und seinem Weg zurück in die Gesellschaft. Ein krasser Bericht über menschliche Abgründe – und den Versuch, Abbitte für eine große Schuld zu leisten.Gewalt zieht sich wie ein roter Faden durch Sascha Bisleys Leben. Schon als kleiner Junge begeistert er sich für Waffen, als Jugendlicher glaubt er sich nur beim Prügeln stark und lebendig, Alkohol- und Drogenexzesse inklusive. 17 Verfahren wegen Körperverletzung und Nötigung sind das Vorspiel zu jener folgenreichen Tat, die alles ändert.

Im Jugendknast beginnt Sascha sich mit seinem vermurksten Leben auseinanderzusetzen. Wie hatte aus dem Nesthäkchen, aufgewachsen in einer idyllischen Waldrandsiedlung im Sauerland, ein solcher Gewalttäter werden können? Auf seinen Selbsthass folgt Reue, auf Ausweglosigkeit der Wille, ein anderer Mensch zu werden. Als er nach einem Jahr U-Haft auf Bewährung freigelassen wird, ist noch lange nicht alles gut. Aber er beginnt seinen Weg in ein neues, besseres Leben. In diesem Buch erzählt Sascha Bisley seine Geschichte: ehrlich, temporeich und mit einem ganz eigenen Sound.

Sascha Bisley
Baujahr 1973, Dortmunder Junge mit sauerländischem Migrationshintergrund, lebt, liebt, arbeitet und produziert in der Bierstadt seit 2004. Fotograf, Flmemacher, Autor, agt-Trainer, Künstler, macht alles und kann laut seiner Aussage nix so richtig! Spaß beiseite, Bisley ist ein Multitalent, obwohl er das nicht gerne hört. Angefangen über große Produktionen im Music-Clip-Business für Künstler wie Caliban, Jeru the Damaja, Grandmaster Flash, Kool Savas oder den Elektro-Papst Martin Eyerer machte er sich später auch einen Namen im Bereich analoger Fotobilder. Polaroids, Polaroid-Transfers, Mittelformat und auch 35mm zählen zu seinen favorisierten Tätigkeitsfeldern, in die er seine Wahlheimat, die Dortmunder Nordstadt, gerne einbindet und projeziert. Auffallend sind aber auch seine Reisefotos aus London, New York, Prag und anderen Metropolen, denen er in seinen Schwarzweißarbeiten versucht ihre dunkle Seite zu entlocken ohne sie anzuprangern oder gar abzuwerten. Die Ästhetik Bisley´s Bilder erschließen sich dem Betrachter nicht, sie schlagen ihm ins Gesicht, zwingen ihn zum Hinsehen und Ertragen. Bisley will nicht gefallen, das wird einem schnell klar.

Diese Haltung entdeckt man auch in seinen Texten wieder, Bisley´s Blog www.dortmunddiary.de entstand aus einer Laune und ist innerhalb kürzester Zeit zu einem stark frequentierten Lesespaß für sämtliche Bevölkerungsschichten geworden. Seit 2011 bloggt er zusätzlich auf der Internetseite der „Ruhrbarone“, einem Journalistenblog mit über 200.000 Clicks im Monat und somit einer der meistaufgerufenen Newsblogs Deutschlands. Bisley organisiert Lesungen, die immer ausverkauft sind und wundert sich manchmal selbst über den Erfolg, der praktisch über Nacht und ohne Werbung entstanden ist. Die Texte, die durchaus zwischen total asozial und erschreckend eloquent angesiedelt werden können, begeistern seit Anfang 2013 auch die Leser des „Ruhrbarone-Magazins“, bei dem Bisley redaktionell tätig ist und veröffentlicht. Mit den Ruhrpott-Lokalheroes „Wattenscheider Schule“ und dem Herausgeber David Schraven gründete Bisley 2013 die neue Schreibschule und Guerillaliteratengang „S.Q.u.A.T.“, die mit Sicherheit noch für Wirbel in der weichgespülten Wörterwelt der renommierten Printmagazine spielen wird. Seit Oktober 2015 produziert Sascha Bisley auch mit dem Spiegel für ZDFinfo die Sendung „szene deutschland“, in der er als Moderator und Presenter die dunklen Ecken der Republik besucht und im Dokustyle darüber berichtet.

Tickets AK : 11 €
 


Z-BAU

Frankenstraße 200
90461 Nürnberg

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