DONNERSTAG, 29.09.2016 / 20.00 Uhr
Stück von Johannes Naber.

Pressetext:

China, Pakistan, Nigeria – das ist die typische Reiseroute von Öllers und Niederländer, zwei international erfolgreichen Unternehmensberatern. Seit Jahren fliegen sie in der Business-Class um die halbe Welt und wickeln routiniert ihre Geschäfte ab. Aus der geschützten Perspektive ihrer Hotelsuite scheren sie sich einen Teufel um die realen Folgen ihrer Transaktionen. Man bleibt lieber unter sich. Während Öllers sich das weibliche Hotelpersonal gefügig macht, quält Niederländer die Domestiken mit seinen zwanghaften Extrawünschen. Zum Greifen nah ist der ersehnte Gipfel ihrer Karriere, der Status „Partner“ in der Beratungsfirma. Das Zauberwort der Company heißt „up or out“ – und so geraten die smarten Wirtschaftsprofis selbst unter Druck, als ihr Teamkollege Hellinger die ersehnte Beförderung erhält und sie selbst leer ausgehen. Statt dessen taucht als Nachfolgerin Hellingers plötzlich die junge, ehrgeizige Bianca März auf, die dem Zynismus der Männer mit ihrer idealistischen Haltung begegnet. Doch Öllers und Niederländer werden stutzig: was führt Bianca wirklich im Schilde? Als sie erfahren, daß ihr Ex-Kollege Hellinger sich aus dem Fenster gestürzt hat, gerät ihre Welt ins Wanken. Die Zeit der Kannibalen bricht an… Der Filmemacher Johannes Naber schrieb die Theateradaption seines gleichnamigen Kino-Kammerspiels „Zeit der Kannibalen“, das 2014 herauskam und  im darauffolgenden Jahr mit der „Lola“ für das beste Drehbuch (Stefan Weigl) ausgezeichnet wurde. Die Globalisierungs-Farce ist eine beißende Satire über die Welt der Top Performer: Ihrem Vorankommen auf dem Karriereweg werden alle anderen Lebensziele untergeordnet. Eine bitterböse Parabel auf die Aussichtslosigkeit eines ausschließlich auf Profitmaximierung fixierten Wirtschaftens - ohne schwarz-weißer Zeigefinger-Moral.

Johannes Naber wurde 1971 in Baden-Baden geboren. Nach dem Studium der Philosophie und der Indischen Philologie an der FU Berlin begann er eine Hochschulausbildung an der Filmakademie Baden-Württemberg, welche er 1999 mit dem Diplom im Fachbereich Dokumentarfilm abschloss. Für sein Drehbuch zu dem Bergsteigerdrama „Nordwand“ erhielt er 2009 den Preis der deutschen Filmkritik. Nabers Regiedebüt „Der Albaner“ wurde 2010 mit  mehreren Preisen ausgezeichnet. Bei der Berlinale 2014 feierte „Zeit der Kannibalen“ Premiere. Im Mai 2014 startete der Film in den deutschen Kinos. Beim Deutschen Filmpreis 2015 wurde „Zeit der Kannibalen“ für die Beste Regie nominiert und erhielt den Filmpreis in Bronze in der Kategorie Bester Spielfilm sowie den Preis für des Beste Drehbuch. Der Verband der deutschen Filmkritik zeichnete den Film mit den Preisen für das Beste Drehbuch und den Besten Spielfilm aus.

Künstler
Spiel: Wolfgang Mondon, Cynthia Thurat, Ronald Schober, Irfan Taufik, Pascal Averibou, Mona Fischer
Bühne & Kostüme: Eva Adler
Regie: Joosten Mindrup


GOSTNER HOFTHEATER

Austr. 70
90429 Nürnberg






KARTE

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